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Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787.

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über die einzelnen Kirchen.

Hieher hat man auch das + Originalbild des
heil. Philippus Neri im Gebet an die Madon-
na
von Guido gebracht, dessen Copie in Mosaik
in der Kirche hängt. Es hat viel Aehnlichkeit mit
dem heil. Andreas Corsini im Pallast Barberini;
nur die Stellung und die Beiwerke sind in etwas
verändert. Auch steht es an Werth weit unter jenen.

Es giebt auch noch einige andere Gemählde in
dieser Capelle, die nicht ohne alles Verdienst sind.


Kirche S. Maria della Vittoria. 79)
In der zweiten Capelle rechter Hand.

Der heilige Franciscus, der das Kind Jesus
aus den Händen der Maria empfängt,
von
Domenichino. Man sollte eher glauben, daß es
nur in der Manier dieses Meisters gemahlt wäre.
Inzwischen der heilige Franciscus ist voller Ausdruck,
und die Maria von angenehmen Charakter; aber der
Christ und die Engel in der Glorie sind des Meisters
unwürdig.

In der dritten Capelle zur Linken. 80)

Eine heilige Dreieinigkeit von Guercino.
Es hat so sehr nachgeschwärzt, daß man nur mit
Mühe einige schöne Figuren von Engeln erkennet.
Gott der Vater ist eine unedle Figur, Christus gleich-
falls, und dieser letzte ist noch dazu eine sehr steife.

In
79) Hr. D. Volkmann S. 277. Titi S. 294.
80) Hr. D. Volkmann schreibt unrichtig in der neun-
ten, und das Bild der heil. Lucretia und Gertru-
dis, welches er als in der dritten befindlich angiebt,
ist in dieser Kirche gar nicht anzutreffen.
uͤber die einzelnen Kirchen.

Hieher hat man auch das † Originalbild des
heil. Philippus Neri im Gebet an die Madon-
na
von Guido gebracht, deſſen Copie in Moſaik
in der Kirche haͤngt. Es hat viel Aehnlichkeit mit
dem heil. Andreas Corſini im Pallaſt Barberini;
nur die Stellung und die Beiwerke ſind in etwas
veraͤndert. Auch ſteht es an Werth weit unter jenen.

Es giebt auch noch einige andere Gemaͤhlde in
dieſer Capelle, die nicht ohne alles Verdienſt ſind.


Kirche S. Maria della Vittoria. 79)
In der zweiten Capelle rechter Hand.

Der heilige Franciscus, der das Kind Jeſus
aus den Haͤnden der Maria empfaͤngt,
von
Domenichino. Man ſollte eher glauben, daß es
nur in der Manier dieſes Meiſters gemahlt waͤre.
Inzwiſchen der heilige Franciscus iſt voller Ausdruck,
und die Maria von angenehmen Charakter; aber der
Chriſt und die Engel in der Glorie ſind des Meiſters
unwuͤrdig.

In der dritten Capelle zur Linken. 80)

Eine heilige Dreieinigkeit von Guercino.
Es hat ſo ſehr nachgeſchwaͤrzt, daß man nur mit
Muͤhe einige ſchoͤne Figuren von Engeln erkennet.
Gott der Vater iſt eine unedle Figur, Chriſtus gleich-
falls, und dieſer letzte iſt noch dazu eine ſehr ſteife.

In
79) Hr. D. Volkmann S. 277. Titi S. 294.
80) Hr. D. Volkmann ſchreibt unrichtig in der neun-
ten, und das Bild der heil. Lucretia und Gertru-
dis, welches er als in der dritten befindlich angiebt,
iſt in dieſer Kirche gar nicht anzutreffen.
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[317/0341] uͤber die einzelnen Kirchen. Hieher hat man auch das † Originalbild des heil. Philippus Neri im Gebet an die Madon- na von Guido gebracht, deſſen Copie in Moſaik in der Kirche haͤngt. Es hat viel Aehnlichkeit mit dem heil. Andreas Corſini im Pallaſt Barberini; nur die Stellung und die Beiwerke ſind in etwas veraͤndert. Auch ſteht es an Werth weit unter jenen. Es giebt auch noch einige andere Gemaͤhlde in dieſer Capelle, die nicht ohne alles Verdienſt ſind. Kirche S. Maria della Vittoria. 79) In der zweiten Capelle rechter Hand. Der heilige Franciscus, der das Kind Jeſus aus den Haͤnden der Maria empfaͤngt, von Domenichino. Man ſollte eher glauben, daß es nur in der Manier dieſes Meiſters gemahlt waͤre. Inzwiſchen der heilige Franciscus iſt voller Ausdruck, und die Maria von angenehmen Charakter; aber der Chriſt und die Engel in der Glorie ſind des Meiſters unwuͤrdig. In der dritten Capelle zur Linken. 80) Eine heilige Dreieinigkeit von Guercino. Es hat ſo ſehr nachgeſchwaͤrzt, daß man nur mit Muͤhe einige ſchoͤne Figuren von Engeln erkennet. Gott der Vater iſt eine unedle Figur, Chriſtus gleich- falls, und dieſer letzte iſt noch dazu eine ſehr ſteife. In 79) Hr. D. Volkmann S. 277. Titi S. 294. 80) Hr. D. Volkmann ſchreibt unrichtig in der neun- ten, und das Bild der heil. Lucretia und Gertru- dis, welches er als in der dritten befindlich angiebt, iſt in dieſer Kirche gar nicht anzutreffen.

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Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei03_1787/341>, abgerufen am 22.11.2024.