Das Helldunkle thut die pikanteste Würkung. Die Färbung ist aus der dunklern Manier des Meisters, kräftig, aber zu schwarz in den Schatten.
Dies Gemählde findet man in der Sacristei von St. Peter in Mosaik gebracht.
Zweites Zimmer.
Fünf Gemählde des Andrea Sacchi: Die heilige Helena, die einen Todten auferwecket; Die Marter des heiligen Andreas; Die Ent- hauptung eines Heiligen: Christus, der sein Kreuz trägt, und der heilige Gregorius, der einem Ungläubigen das mit Blut gefärbte Kelchtuch zeigt.
Das letzte ist in der Sanct Peters Kirche in Mosaik gebracht, und hat wie die übrigen das Ver- dienst einer guten mahlerischen Anordnung. Die Farbe ist gut aufgetragen, kräftig und harmonisch. Aber genaue Uebereinstimmung mit der Natur sucht man in Ausdruck, Zeichnung und Wahrheit der Lo- calfarben vergebens. Die Gewänder sind schlecht.
Die Geburt Christi von Pietro da Cortona. Die Anordnung ist sehr gut, die Köpfe der Weiber haben das Gefällige aber Einförmige, was diesem Meister eigen ist.
Im dritten Zimmer.
+ Die Marter des heiligen Erasmus von Poussin. In Mosaik gebracht sieht man es in der Peterskirche. Ein Gegenstand wie dieser hätte nie
gemahlt
N 2
Pallaſt Quirinale.
Das Helldunkle thut die pikanteſte Wuͤrkung. Die Faͤrbung iſt aus der dunklern Manier des Meiſters, kraͤftig, aber zu ſchwarz in den Schatten.
Dies Gemaͤhlde findet man in der Sacriſtei von St. Peter in Moſaik gebracht.
Zweites Zimmer.
Fuͤnf Gemaͤhlde des Andrea Sacchi: Die heilige Helena, die einen Todten auferwecket; Die Marter des heiligen Andreas; Die Ent- hauptung eines Heiligen: Chriſtus, der ſein Kreuz traͤgt, und der heilige Gregorius, der einem Unglaͤubigen das mit Blut gefaͤrbte Kelchtuch zeigt.
Das letzte iſt in der Sanct Peters Kirche in Moſaik gebracht, und hat wie die uͤbrigen das Ver- dienſt einer guten mahleriſchen Anordnung. Die Farbe iſt gut aufgetragen, kraͤftig und harmoniſch. Aber genaue Uebereinſtimmung mit der Natur ſucht man in Ausdruck, Zeichnung und Wahrheit der Lo- calfarben vergebens. Die Gewaͤnder ſind ſchlecht.
Die Geburt Chriſti von Pietro da Cortona. Die Anordnung iſt ſehr gut, die Koͤpfe der Weiber haben das Gefaͤllige aber Einfoͤrmige, was dieſem Meiſter eigen iſt.
Im dritten Zimmer.
† Die Marter des heiligen Erasmus von Pouſſin. In Moſaik gebracht ſieht man es in der Peterskirche. Ein Gegenſtand wie dieſer haͤtte nie
gemahlt
N 2
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Pallaſt Quirinale.
Das Helldunkle thut die pikanteſte Wuͤrkung. Die
Faͤrbung iſt aus der dunklern Manier des Meiſters,
kraͤftig, aber zu ſchwarz in den Schatten.
Dies Gemaͤhlde findet man in der Sacriſtei von
St. Peter in Moſaik gebracht.
Zweites Zimmer.
Fuͤnf Gemaͤhlde des Andrea Sacchi: Die
heilige Helena, die einen Todten auferwecket;
Die Marter des heiligen Andreas; Die Ent-
hauptung eines Heiligen: Chriſtus, der ſein
Kreuz traͤgt, und der heilige Gregorius, der
einem Unglaͤubigen das mit Blut gefaͤrbte
Kelchtuch zeigt.
Das letzte iſt in der Sanct Peters Kirche in
Moſaik gebracht, und hat wie die uͤbrigen das Ver-
dienſt einer guten mahleriſchen Anordnung. Die
Farbe iſt gut aufgetragen, kraͤftig und harmoniſch.
Aber genaue Uebereinſtimmung mit der Natur ſucht
man in Ausdruck, Zeichnung und Wahrheit der Lo-
calfarben vergebens. Die Gewaͤnder ſind ſchlecht.
Die Geburt Chriſti von Pietro da Cortona.
Die Anordnung iſt ſehr gut, die Koͤpfe der Weiber
haben das Gefaͤllige aber Einfoͤrmige, was dieſem
Meiſter eigen iſt.
Im dritten Zimmer.
† Die Marter des heiligen Erasmus von
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Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei02_1787/209>, abgerufen am 16.02.2025.
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