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Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787.

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Pallast Doria.

Ein anderer Kopf, den man auch dem Ti-
zian
zuschreibt, aber nicht in seinem Stile.

Ein Weiberkopf, der nach Leonardo da
Vinci
copirt zu seyn scheint.

+ Aldobrandinische Hochzeit copirt von
Poussin. Die Figuren sind etwas schwerfälliger
als im Original. Der junge sitzende Mann ist zu
braun colorirt. Ein Fehler, den Poussin um so eher
hätte vermeiden müssen, da das Original nur durch
den Einfluß der Zeit so braun geworden ist. Denn
das Bein, was sich erhalten hat, ist von guter Färbung.

+ Eine heilige Magdalena, die vor Er-
mattung von Schmerz eingeschlafen zu seyn
scheint,
von Michael Angelo Carravaggio.
Wahrscheinlich diente ihm seine Magd zum Vorbilde.
Man muß gestehen, daß er sie sehr treu copirt hat.
So niedrig die Wahl der Formen ist, so bleibt dies
Bild doch eins der besten dieses Meisters in Ansehung
des Tons der Färbung, der nicht, wie gewöhnlich,
übertrieben schwarz und gelb ist.

+ Ein alter Kopf mit Lorbeeren bekränzt.
Voller Wahrheit bis in den kleinsten Details. Viele
Kenner halten dies Werk eines Tizians würdig.

Bamboschade von Teniers.

+ Skizze von Correggio in Wasserfar-
ben.
Das Original ist in Spanien. Es stellet
ein allegorisches Süjet vor, welches man schwerlich
erklären wird. Man erkennet den Meister in den
Köpfen und den Händen wieder.

+ Ein Jüngling umarmt einen Bock, ne-
ben ihm eine Taube auf einem Zweige
von

Carrg-
Pallaſt Doria.

Ein anderer Kopf, den man auch dem Ti-
zian
zuſchreibt, aber nicht in ſeinem Stile.

Ein Weiberkopf, der nach Leonardo da
Vinci
copirt zu ſeyn ſcheint.

† Aldobrandiniſche Hochzeit copirt von
Pouſſin. Die Figuren ſind etwas ſchwerfaͤlliger
als im Original. Der junge ſitzende Mann iſt zu
braun colorirt. Ein Fehler, den Pouſſin um ſo eher
haͤtte vermeiden muͤſſen, da das Original nur durch
den Einfluß der Zeit ſo braun geworden iſt. Denn
das Bein, was ſich erhalten hat, iſt von guter Faͤrbung.

† Eine heilige Magdalena, die vor Er-
mattung von Schmerz eingeſchlafen zu ſeyn
ſcheint,
von Michael Angelo Carravaggio.
Wahrſcheinlich diente ihm ſeine Magd zum Vorbilde.
Man muß geſtehen, daß er ſie ſehr treu copirt hat.
So niedrig die Wahl der Formen iſt, ſo bleibt dies
Bild doch eins der beſten dieſes Meiſters in Anſehung
des Tons der Faͤrbung, der nicht, wie gewoͤhnlich,
uͤbertrieben ſchwarz und gelb iſt.

† Ein alter Kopf mit Lorbeeren bekraͤnzt.
Voller Wahrheit bis in den kleinſten Details. Viele
Kenner halten dies Werk eines Tizians wuͤrdig.

Bamboſchade von Teniers.

† Skizze von Correggio in Waſſerfar-
ben.
Das Original iſt in Spanien. Es ſtellet
ein allegoriſches Suͤjet vor, welches man ſchwerlich
erklaͤren wird. Man erkennet den Meiſter in den
Koͤpfen und den Haͤnden wieder.

† Ein Juͤngling umarmt einen Bock, ne-
ben ihm eine Taube auf einem Zweige
von

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[123/0137] Pallaſt Doria. Ein anderer Kopf, den man auch dem Ti- zian zuſchreibt, aber nicht in ſeinem Stile. Ein Weiberkopf, der nach Leonardo da Vinci copirt zu ſeyn ſcheint. † Aldobrandiniſche Hochzeit copirt von Pouſſin. Die Figuren ſind etwas ſchwerfaͤlliger als im Original. Der junge ſitzende Mann iſt zu braun colorirt. Ein Fehler, den Pouſſin um ſo eher haͤtte vermeiden muͤſſen, da das Original nur durch den Einfluß der Zeit ſo braun geworden iſt. Denn das Bein, was ſich erhalten hat, iſt von guter Faͤrbung. † Eine heilige Magdalena, die vor Er- mattung von Schmerz eingeſchlafen zu ſeyn ſcheint, von Michael Angelo Carravaggio. Wahrſcheinlich diente ihm ſeine Magd zum Vorbilde. Man muß geſtehen, daß er ſie ſehr treu copirt hat. So niedrig die Wahl der Formen iſt, ſo bleibt dies Bild doch eins der beſten dieſes Meiſters in Anſehung des Tons der Faͤrbung, der nicht, wie gewoͤhnlich, uͤbertrieben ſchwarz und gelb iſt. † Ein alter Kopf mit Lorbeeren bekraͤnzt. Voller Wahrheit bis in den kleinſten Details. Viele Kenner halten dies Werk eines Tizians wuͤrdig. Bamboſchade von Teniers. † Skizze von Correggio in Waſſerfar- ben. Das Original iſt in Spanien. Es ſtellet ein allegoriſches Suͤjet vor, welches man ſchwerlich erklaͤren wird. Man erkennet den Meiſter in den Koͤpfen und den Haͤnden wieder. † Ein Juͤngling umarmt einen Bock, ne- ben ihm eine Taube auf einem Zweige von Carrg-

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Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei02_1787/137>, abgerufen am 09.11.2024.