Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite
Pallast Farnese.

Eine Nymphe. Das Gewand gleichfalls von
schwarzem Marmor, über den Hüften gegürtet. Kopf
und beide Arme scheinen neu, das übrige ist von außer-
ordentlicher Leichtigkeit und schöner Execution 13).



Der
13) Winkelmann bemerkt S. 396. Wiener Edition,
einen schönen Hermaphrodit, der aber hier nicht
stehet, sondern wahrscheinlich nach Neapel gegan-
gen ist.
In dem Garten soll nach ihm S. 431 eine Venus
mit einem Kopfe der Marciana, des Trajans
Schwester Tochter (oder wie Fea in seiner Ueber-
setzung T. I. p. 435. n. c sagt: der Matidia des
Trajans Schwester) mit einem Schmuck wie eine
Feder auf dem Kopfe vorgestellet seyn. Ich habe
sie bei dem Sculpteur Carlo Albicini restauriren
sehen. Sie ist nach Neapel gegangen. Zwei Sta-
tuen der Venus in Lebensgröße, deren er Seite
502. erwähnt, sind gleichfalls nach Neapel gegan-
gen. Der Umstand, den er angiebt, die eine habe
ihren eigenen Kopf, ist falsch, wie ich beim Albi-
cini gesehen habe, der sie restaurirte. Eben dies
bemerkt auch Fea in seiner Uebersetzung T. II. p.
135. n. B.
So wie er sagt: ist auch der Kopf an
der anderen aufgesetzt.
C 3
Pallaſt Farneſe.

Eine Nymphe. Das Gewand gleichfalls von
ſchwarzem Marmor, uͤber den Huͤften geguͤrtet. Kopf
und beide Arme ſcheinen neu, das uͤbrige iſt von außer-
ordentlicher Leichtigkeit und ſchoͤner Execution 13).



Der
13) Winkelmann bemerkt S. 396. Wiener Edition,
einen ſchoͤnen Hermaphrodit, der aber hier nicht
ſtehet, ſondern wahrſcheinlich nach Neapel gegan-
gen iſt.
In dem Garten ſoll nach ihm S. 431 eine Venus
mit einem Kopfe der Marciana, des Trajans
Schweſter Tochter (oder wie Fea in ſeiner Ueber-
ſetzung T. I. p. 435. n. c ſagt: der Matidia des
Trajans Schweſter) mit einem Schmuck wie eine
Feder auf dem Kopfe vorgeſtellet ſeyn. Ich habe
ſie bei dem Sculpteur Carlo Albicini reſtauriren
ſehen. Sie iſt nach Neapel gegangen. Zwei Sta-
tuen der Venus in Lebensgroͤße, deren er Seite
502. erwaͤhnt, ſind gleichfalls nach Neapel gegan-
gen. Der Umſtand, den er angiebt, die eine habe
ihren eigenen Kopf, iſt falſch, wie ich beim Albi-
cini geſehen habe, der ſie reſtaurirte. Eben dies
bemerkt auch Fea in ſeiner Ueberſetzung T. II. p.
135. n. B.
So wie er ſagt: iſt auch der Kopf an
der anderen aufgeſetzt.
C 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0059" n="37"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Palla&#x017F;t Farne&#x017F;e.</hi> </fw><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Eine Nymphe.</hi> Das Gewand gleichfalls von<lb/>
&#x017F;chwarzem Marmor, u&#x0364;ber den Hu&#x0364;ften gegu&#x0364;rtet. Kopf<lb/>
und beide Arme &#x017F;cheinen neu, das u&#x0364;brige i&#x017F;t von außer-<lb/>
ordentlicher Leichtigkeit und &#x017F;cho&#x0364;ner Execution <note place="foot" n="13)">Winkelmann bemerkt S. 396. Wiener Edition,<lb/>
einen &#x017F;cho&#x0364;nen Hermaphrodit, der aber hier nicht<lb/>
&#x017F;tehet, &#x017F;ondern wahr&#x017F;cheinlich nach Neapel gegan-<lb/>
gen i&#x017F;t.<lb/>
In dem Garten &#x017F;oll nach ihm S. 431 eine Venus<lb/>
mit einem Kopfe der Marciana, des Trajans<lb/>
Schwe&#x017F;ter Tochter (oder wie Fea in &#x017F;einer Ueber-<lb/>
&#x017F;etzung <hi rendition="#aq">T. I. p. 435. n. c</hi> &#x017F;agt: der Matidia des<lb/>
Trajans Schwe&#x017F;ter) mit einem Schmuck wie eine<lb/>
Feder auf dem Kopfe vorge&#x017F;tellet &#x017F;eyn. Ich habe<lb/>
&#x017F;ie bei dem Sculpteur Carlo Albicini re&#x017F;tauriren<lb/>
&#x017F;ehen. Sie i&#x017F;t nach Neapel gegangen. Zwei Sta-<lb/>
tuen der Venus in Lebensgro&#x0364;ße, deren er Seite<lb/>
502. erwa&#x0364;hnt, &#x017F;ind gleichfalls nach Neapel gegan-<lb/>
gen. Der Um&#x017F;tand, den er angiebt, die eine habe<lb/>
ihren eigenen Kopf, i&#x017F;t fal&#x017F;ch, wie ich beim Albi-<lb/>
cini ge&#x017F;ehen habe, der &#x017F;ie re&#x017F;taurirte. Eben dies<lb/>
bemerkt auch Fea in &#x017F;einer Ueber&#x017F;etzung <hi rendition="#aq">T. II. p.<lb/>
135. n. B.</hi> So wie er &#x017F;agt: i&#x017F;t auch der Kopf an<lb/>
der anderen aufge&#x017F;etzt.</note>.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <fw place="bottom" type="sig">C 3</fw>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Der</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[37/0059] Pallaſt Farneſe. Eine Nymphe. Das Gewand gleichfalls von ſchwarzem Marmor, uͤber den Huͤften geguͤrtet. Kopf und beide Arme ſcheinen neu, das uͤbrige iſt von außer- ordentlicher Leichtigkeit und ſchoͤner Execution 13). Der 13) Winkelmann bemerkt S. 396. Wiener Edition, einen ſchoͤnen Hermaphrodit, der aber hier nicht ſtehet, ſondern wahrſcheinlich nach Neapel gegan- gen iſt. In dem Garten ſoll nach ihm S. 431 eine Venus mit einem Kopfe der Marciana, des Trajans Schweſter Tochter (oder wie Fea in ſeiner Ueber- ſetzung T. I. p. 435. n. c ſagt: der Matidia des Trajans Schweſter) mit einem Schmuck wie eine Feder auf dem Kopfe vorgeſtellet ſeyn. Ich habe ſie bei dem Sculpteur Carlo Albicini reſtauriren ſehen. Sie iſt nach Neapel gegangen. Zwei Sta- tuen der Venus in Lebensgroͤße, deren er Seite 502. erwaͤhnt, ſind gleichfalls nach Neapel gegan- gen. Der Umſtand, den er angiebt, die eine habe ihren eigenen Kopf, iſt falſch, wie ich beim Albi- cini geſehen habe, der ſie reſtaurirte. Eben dies bemerkt auch Fea in ſeiner Ueberſetzung T. II. p. 135. n. B. So wie er ſagt: iſt auch der Kopf an der anderen aufgeſetzt. C 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787/59
Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787/59>, abgerufen am 24.11.2024.