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Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787.

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Pallast Farnese.
Jahre erfordert, jene Idee von Schönheit sich in ihrer
göttlichen Lebhaftigkeit erhalten können, die gleich ei-
nem Strahle des Lichts den Künstler nur in Stunden
der Begeisterung erleuchtet?

Weitläuftige Compositionen liegen, wie ich glau-
be, ganz außer den Gränzen der runden Bildnerei
in Stein.

+ Ein schönes Basrelief. Bacchus lehnt
sich auf einen Faun, ein anderer trägt eine Vase, eine
Nymphe spielt auf Flöten, und eine andere schlägt
Becken zusammen. Es hat gelitten, aber es bleibt
dem ohngeachtet sowohl in Ansehung der schönen Um-
risse, als der besorgten Ausarbeitung eines der schön-
sten Basreliefs, die sich aus dem Alterthum auf uns
erhalten haben.

+ Ein anderes gleichfalls beschädigt, aber
gleichfalls schön, stellt einen jungen Menschen vor,
der eine Leier hält, und sich auf eine junge weibliche
Figur stützt, während daß zwei andere auf einem
Bette sitzen.

Auf einem dritten, Amorinen, die ein Wett-
rennen mit Wagen halten; einer stürzt. In Anse-
hung der Ausführung weniger bedeutend.

Auf einem vierten sieht man eine Gesellschaft
mit Schauspielern; man nennt es: Trimalcion, der
zu seinen Gästen kommt. Ein Schwelger, der mei-
nen Lesern aus dem Petronius bekannt seyn wird. Die
Benennung ist aber ohne allen Grund. Es stellt ein
Gastmahl vor, das vielleicht mit den Bacchischen
Orgien in Verbindung gestanden hat.

In
C 2

Pallaſt Farneſe.
Jahre erfordert, jene Idee von Schoͤnheit ſich in ihrer
goͤttlichen Lebhaftigkeit erhalten koͤnnen, die gleich ei-
nem Strahle des Lichts den Kuͤnſtler nur in Stunden
der Begeiſterung erleuchtet?

Weitlaͤuftige Compoſitionen liegen, wie ich glau-
be, ganz außer den Graͤnzen der runden Bildnerei
in Stein.

Ein ſchoͤnes Basrelief. Bacchus lehnt
ſich auf einen Faun, ein anderer traͤgt eine Vaſe, eine
Nymphe ſpielt auf Floͤten, und eine andere ſchlaͤgt
Becken zuſammen. Es hat gelitten, aber es bleibt
dem ohngeachtet ſowohl in Anſehung der ſchoͤnen Um-
riſſe, als der beſorgten Ausarbeitung eines der ſchoͤn-
ſten Basreliefs, die ſich aus dem Alterthum auf uns
erhalten haben.

Ein anderes gleichfalls beſchaͤdigt, aber
gleichfalls ſchoͤn, ſtellt einen jungen Menſchen vor,
der eine Leier haͤlt, und ſich auf eine junge weibliche
Figur ſtuͤtzt, waͤhrend daß zwei andere auf einem
Bette ſitzen.

Auf einem dritten, Amorinen, die ein Wett-
rennen mit Wagen halten; einer ſtuͤrzt. In Anſe-
hung der Ausfuͤhrung weniger bedeutend.

Auf einem vierten ſieht man eine Geſellſchaft
mit Schauſpielern; man nennt es: Trimalcion, der
zu ſeinen Gaͤſten kommt. Ein Schwelger, der mei-
nen Leſern aus dem Petronius bekannt ſeyn wird. Die
Benennung iſt aber ohne allen Grund. Es ſtellt ein
Gaſtmahl vor, das vielleicht mit den Bacchiſchen
Orgien in Verbindung geſtanden hat.

In
C 2
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[35/0057] Pallaſt Farneſe. Jahre erfordert, jene Idee von Schoͤnheit ſich in ihrer goͤttlichen Lebhaftigkeit erhalten koͤnnen, die gleich ei- nem Strahle des Lichts den Kuͤnſtler nur in Stunden der Begeiſterung erleuchtet? Weitlaͤuftige Compoſitionen liegen, wie ich glau- be, ganz außer den Graͤnzen der runden Bildnerei in Stein. † Ein ſchoͤnes Basrelief. Bacchus lehnt ſich auf einen Faun, ein anderer traͤgt eine Vaſe, eine Nymphe ſpielt auf Floͤten, und eine andere ſchlaͤgt Becken zuſammen. Es hat gelitten, aber es bleibt dem ohngeachtet ſowohl in Anſehung der ſchoͤnen Um- riſſe, als der beſorgten Ausarbeitung eines der ſchoͤn- ſten Basreliefs, die ſich aus dem Alterthum auf uns erhalten haben. † Ein anderes gleichfalls beſchaͤdigt, aber gleichfalls ſchoͤn, ſtellt einen jungen Menſchen vor, der eine Leier haͤlt, und ſich auf eine junge weibliche Figur ſtuͤtzt, waͤhrend daß zwei andere auf einem Bette ſitzen. Auf einem dritten, Amorinen, die ein Wett- rennen mit Wagen halten; einer ſtuͤrzt. In Anſe- hung der Ausfuͤhrung weniger bedeutend. Auf einem vierten ſieht man eine Geſellſchaft mit Schauſpielern; man nennt es: Trimalcion, der zu ſeinen Gaͤſten kommt. Ein Schwelger, der mei- nen Leſern aus dem Petronius bekannt ſeyn wird. Die Benennung iſt aber ohne allen Grund. Es ſtellt ein Gaſtmahl vor, das vielleicht mit den Bacchiſchen Orgien in Verbindung geſtanden hat. In C 2

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Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787/57>, abgerufen am 24.11.2024.