Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite
Pallast Borghese.

Beim Zurückgehen durch den Spiegelsaal trifft
man auf der linken Seite noch drei Zimmer mit Ge-
mählden an.

In dem Ersten.
Die göttliche
und die irr-
dische Liebe
von Tizian.

+ Zwei Weiber bei einem Brunnen, der
mit Basreliefs geziert ist. Ein Amor tunkt
die Hand in den Brunnen.
Dies ist eins der
schönsten Gemählde vom Tizian, und dem angehen-
den Künstler um so schätzbarer, weil es gut conservirt,
und aus derjenigen Zeit ist, in der er das Geheimniß
seiner Färbung noch nicht unter dem Scheine einer gar
zu großen Leichtigkeit versteckte. Man kann die Idee
dieses Gemähldes nicht ganz begreifen. Die eine Fi-
gur ist bekleidet, die andere nicht. Dies mag viel-
leicht Gelegenheit zu der Benennung der göttlichen und
profanen Liebe gegeben haben. Die Färbung ist das
Hauptverdienst dieses Gemähldes.

Eine heilige Familie aus der Schule des An-
drea del Sarto.

Kopf eines Cardinals, vom Andrea del
Sarto
selbst.

Julius der Zweite aus Raphaels Schule.

Carrikatur eines Menschen, der auf einem
Esel reitet,
vom Annibale Carraccio.

Der heilige Johannes von Simone da Pe-
saro.

Einige Zeichnungen von Giulio Romano.

Eine sehr geschätzte Copie von der Transfi-
guration Raphaels.

+ Ein
Pallaſt Borgheſe.

Beim Zuruͤckgehen durch den Spiegelſaal trifft
man auf der linken Seite noch drei Zimmer mit Ge-
maͤhlden an.

In dem Erſten.
Die goͤttliche
und die irr-
diſche Liebe
von Tizian.

Zwei Weiber bei einem Brunnen, der
mit Basreliefs geziert iſt. Ein Amor tunkt
die Hand in den Brunnen.
Dies iſt eins der
ſchoͤnſten Gemaͤhlde vom Tizian, und dem angehen-
den Kuͤnſtler um ſo ſchaͤtzbarer, weil es gut conſervirt,
und aus derjenigen Zeit iſt, in der er das Geheimniß
ſeiner Faͤrbung noch nicht unter dem Scheine einer gar
zu großen Leichtigkeit verſteckte. Man kann die Idee
dieſes Gemaͤhldes nicht ganz begreifen. Die eine Fi-
gur iſt bekleidet, die andere nicht. Dies mag viel-
leicht Gelegenheit zu der Benennung der goͤttlichen und
profanen Liebe gegeben haben. Die Faͤrbung iſt das
Hauptverdienſt dieſes Gemaͤhldes.

Eine heilige Familie aus der Schule des An-
drea del Sarto.

Kopf eines Cardinals, vom Andrea del
Sarto
ſelbſt.

Julius der Zweite aus Raphaels Schule.

Carrikatur eines Menſchen, der auf einem
Eſel reitet,
vom Annibale Carraccio.

Der heilige Johannes von Simone da Pe-
ſaro.

Einige Zeichnungen von Giulio Romano.

Eine ſehr geſchaͤtzte Copie von der Transfi-
guration Raphaels.

Ein
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0324" n="302"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Palla&#x017F;t Borghe&#x017F;e.</hi> </fw><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <p>Beim Zuru&#x0364;ckgehen durch den Spiegel&#x017F;aal trifft<lb/>
man auf der linken Seite noch drei Zimmer mit Ge-<lb/>
ma&#x0364;hlden an.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#g">In dem Er&#x017F;ten</hi>.</head><lb/>
            <note place="left">Die go&#x0364;ttliche<lb/>
und die irr-<lb/>
di&#x017F;che Liebe<lb/>
von Tizian.</note>
            <p>&#x2020; <hi rendition="#fr">Zwei Weiber bei einem Brunnen, der<lb/>
mit Basreliefs geziert i&#x017F;t. Ein Amor tunkt<lb/>
die Hand in den Brunnen.</hi> Dies i&#x017F;t eins der<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;ten Gema&#x0364;hlde vom <hi rendition="#fr">Tizian,</hi> und dem angehen-<lb/>
den Ku&#x0364;n&#x017F;tler um &#x017F;o &#x017F;cha&#x0364;tzbarer, weil es gut con&#x017F;ervirt,<lb/>
und aus derjenigen Zeit i&#x017F;t, in der er das Geheimniß<lb/>
&#x017F;einer Fa&#x0364;rbung noch nicht unter dem Scheine einer gar<lb/>
zu großen Leichtigkeit ver&#x017F;teckte. Man kann die Idee<lb/>
die&#x017F;es Gema&#x0364;hldes nicht ganz begreifen. Die eine Fi-<lb/>
gur i&#x017F;t bekleidet, die andere nicht. Dies mag viel-<lb/>
leicht Gelegenheit zu der Benennung der go&#x0364;ttlichen und<lb/>
profanen Liebe gegeben haben. Die Fa&#x0364;rbung i&#x017F;t das<lb/>
Hauptverdien&#x017F;t die&#x017F;es Gema&#x0364;hldes.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Eine heilige Familie</hi> aus der Schule des An-<lb/>
drea del Sarto.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Kopf eines Cardinals,</hi> vom <hi rendition="#fr">Andrea del<lb/>
Sarto</hi> &#x017F;elb&#x017F;t.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Julius der Zweite</hi> aus Raphaels Schule.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Carrikatur eines Men&#x017F;chen, der auf einem<lb/>
E&#x017F;el reitet,</hi> vom <hi rendition="#fr">Annibale Carraccio.</hi></p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Der heilige Johannes</hi> von <hi rendition="#fr">Simone da Pe-<lb/>
&#x017F;aro.</hi></p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Einige Zeichnungen</hi> von <hi rendition="#fr">Giulio Romano.</hi></p><lb/>
            <p> <hi rendition="#fr">Eine &#x017F;ehr ge&#x017F;cha&#x0364;tzte Copie von der Transfi-<lb/>
guration Raphaels.</hi> </p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">&#x2020; <hi rendition="#fr">Ein</hi></fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[302/0324] Pallaſt Borgheſe. Beim Zuruͤckgehen durch den Spiegelſaal trifft man auf der linken Seite noch drei Zimmer mit Ge- maͤhlden an. In dem Erſten. † Zwei Weiber bei einem Brunnen, der mit Basreliefs geziert iſt. Ein Amor tunkt die Hand in den Brunnen. Dies iſt eins der ſchoͤnſten Gemaͤhlde vom Tizian, und dem angehen- den Kuͤnſtler um ſo ſchaͤtzbarer, weil es gut conſervirt, und aus derjenigen Zeit iſt, in der er das Geheimniß ſeiner Faͤrbung noch nicht unter dem Scheine einer gar zu großen Leichtigkeit verſteckte. Man kann die Idee dieſes Gemaͤhldes nicht ganz begreifen. Die eine Fi- gur iſt bekleidet, die andere nicht. Dies mag viel- leicht Gelegenheit zu der Benennung der goͤttlichen und profanen Liebe gegeben haben. Die Faͤrbung iſt das Hauptverdienſt dieſes Gemaͤhldes. Eine heilige Familie aus der Schule des An- drea del Sarto. Kopf eines Cardinals, vom Andrea del Sarto ſelbſt. Julius der Zweite aus Raphaels Schule. Carrikatur eines Menſchen, der auf einem Eſel reitet, vom Annibale Carraccio. Der heilige Johannes von Simone da Pe- ſaro. Einige Zeichnungen von Giulio Romano. Eine ſehr geſchaͤtzte Copie von der Transfi- guration Raphaels. † Ein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787/324
Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787/324>, abgerufen am 25.11.2024.