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Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787.

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Das Capitol.
von Cavaceppi sehr gut restaurirt. 42) Er ist vorzüg-
lich der Marmorart wegen merkwürdig.

Er stehet auf einem Altare mit einem Bas-
relief
von gutem Stile.

+ Ein schöner Kopf einer Bacchantin mit
hohlen Augen.

Kopf Alexan-
ders des
Großen.

+ Ein sehr schöner Kopf Alexanders des
Großen,
im Charakter des Jupiter Serapis. Der
Haarwuchs ist nicht nur der den Köpfen dieses Gottes
gewöhnliche, sondern man sieht noch Spuhren, wo
der modius und die Radii gesessen haben. In der
Mine viel Melancholisches.

Tauben die
aus einem
Gefäße trin-
ken: ein be-
rühmtes an-
tikes Mosaik.

+ Ein antikes berühmtes Mosaik. Tau-
ben,
die aus einem Gefäße trinken. Das
Hauptverdienst dieses Werks bestehet in der feinen Zu-
sammenfügung der harten natürlichen Steine. Denn
übrigens kommt es an Wahrheit der Schattirung,
und an Mannichfaltigkeit in einander fließender Tin-
ten, unsern modernen Mosaiken aus verglaseter Com-
position nicht bei.

Hecate.

Diana triformis oder Hecate, aus Bronze.
Es sind drei kleine Statuen, die durch den Rücken
zusammenhängen. Die eine mit einer Lotusblume
auf dem Kopfe hält zwei Fackeln in der Hand; die
andere hält einen Schlüssel und eine Schlinge, und
die dritte, deren Kopf mit einer Art von Phrygischer
Mütze bedeckt ist, an welcher Strahlen befindlich sind,
ein Schwerdt und eine Art von Bohrer, den einige
für eine Schlange halten. Dieses sonderbare Denk-
mahl ist auch in Ansehung der Kunst nicht ohne Werth.

+ Ein
42) Andere sagen von Bracci.

Das Capitol.
von Cavaceppi ſehr gut reſtaurirt. 42) Er iſt vorzuͤg-
lich der Marmorart wegen merkwuͤrdig.

Er ſtehet auf einem Altare mit einem Bas-
relief
von gutem Stile.

Ein ſchoͤner Kopf einer Bacchantin mit
hohlen Augen.

Kopf Alexan-
ders des
Großen.

Ein ſehr ſchoͤner Kopf Alexanders des
Großen,
im Charakter des Jupiter Serapis. Der
Haarwuchs iſt nicht nur der den Koͤpfen dieſes Gottes
gewoͤhnliche, ſondern man ſieht noch Spuhren, wo
der modius und die Radii geſeſſen haben. In der
Mine viel Melancholiſches.

Tauben die
aus einem
Gefaͤße trin-
ken: ein be-
ruͤhmtes an-
tikes Moſaik.

Ein antikes beruͤhmtes Moſaik. Tau-
ben,
die aus einem Gefaͤße trinken. Das
Hauptverdienſt dieſes Werks beſtehet in der feinen Zu-
ſammenfuͤgung der harten natuͤrlichen Steine. Denn
uͤbrigens kommt es an Wahrheit der Schattirung,
und an Mannichfaltigkeit in einander fließender Tin-
ten, unſern modernen Moſaiken aus verglaſeter Com-
poſition nicht bei.

Hecate.

Diana triformis oder Hecate, aus Bronze.
Es ſind drei kleine Statuen, die durch den Ruͤcken
zuſammenhaͤngen. Die eine mit einer Lotusblume
auf dem Kopfe haͤlt zwei Fackeln in der Hand; die
andere haͤlt einen Schluͤſſel und eine Schlinge, und
die dritte, deren Kopf mit einer Art von Phrygiſcher
Muͤtze bedeckt iſt, an welcher Strahlen befindlich ſind,
ein Schwerdt und eine Art von Bohrer, den einige
fuͤr eine Schlange halten. Dieſes ſonderbare Denk-
mahl iſt auch in Anſehung der Kunſt nicht ohne Werth.

Ein
42) Andere ſagen von Bracci.
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[242/0264] Das Capitol. von Cavaceppi ſehr gut reſtaurirt. 42) Er iſt vorzuͤg- lich der Marmorart wegen merkwuͤrdig. Er ſtehet auf einem Altare mit einem Bas- relief von gutem Stile. † Ein ſchoͤner Kopf einer Bacchantin mit hohlen Augen. † Ein ſehr ſchoͤner Kopf Alexanders des Großen, im Charakter des Jupiter Serapis. Der Haarwuchs iſt nicht nur der den Koͤpfen dieſes Gottes gewoͤhnliche, ſondern man ſieht noch Spuhren, wo der modius und die Radii geſeſſen haben. In der Mine viel Melancholiſches. † Ein antikes beruͤhmtes Moſaik. Tau- ben, die aus einem Gefaͤße trinken. Das Hauptverdienſt dieſes Werks beſtehet in der feinen Zu- ſammenfuͤgung der harten natuͤrlichen Steine. Denn uͤbrigens kommt es an Wahrheit der Schattirung, und an Mannichfaltigkeit in einander fließender Tin- ten, unſern modernen Moſaiken aus verglaſeter Com- poſition nicht bei. Diana triformis oder Hecate, aus Bronze. Es ſind drei kleine Statuen, die durch den Ruͤcken zuſammenhaͤngen. Die eine mit einer Lotusblume auf dem Kopfe haͤlt zwei Fackeln in der Hand; die andere haͤlt einen Schluͤſſel und eine Schlinge, und die dritte, deren Kopf mit einer Art von Phrygiſcher Muͤtze bedeckt iſt, an welcher Strahlen befindlich ſind, ein Schwerdt und eine Art von Bohrer, den einige fuͤr eine Schlange halten. Dieſes ſonderbare Denk- mahl iſt auch in Anſehung der Kunſt nicht ohne Werth. † Ein 42) Andere ſagen von Bracci.

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Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787/264>, abgerufen am 10.05.2024.