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[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satirischer Schriften. Bd. 4. Leipzig, 1755.

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Antons Panßa von Mancha
wollte, so hoffe ich doch wenigstens dadurch für
das Vaterland einigen Nutzen von ihrer unverbes-
serlichen Thorheit zu ziehen.

Von dieser Classe allein werde ich in Deutsch-
land und in den Niederlanden jährlich so ansehnli-
che Summen heben, daß ich einen großen Theil
meiner wohlthätigen Ausgaben damit zu bestrei-
ten, und, nach dem Plane, den ich im Eingange
dieses Projects geäußert, wenigstens ein paar tau-
send schwärmende Freygeister, und noch etliche
verhungerte Goldmacher zu füttern im Stande bin.

Aus England verspreche ich mir wenig Vor-
theil, wenn auch schon dieser Artikel daselbst ange-
nommen werden sollte. Denn bey den Englän-
dern ist der Kaufmann ehrgeizig genug, sich den
Namen eines Gelehrten zu verdienen, und der
Gelehrte niemals beredter und witziger, als wenn
er auf die Vorzüge, und nützlichen Verdienste der
Kaufleute zu reden kömmt.

Auch in Frankfurt, und in Hannover hat man
diese englische Art zu denken, in etlichen Häusern,
zugleich mit dem Roastbeef angenommen.

Auf meiner letzten Reise nach Leipzig habe
ich das unerwartete Vergnügen gehabt, viele Fa-
milien kennen zu lernen, wo schon die Väter so
billig gedacht hatten. Ja, es behauptete so gar
in öffentlicher Gesellschaft ein alter bemittelter
Banqvier: Der Kaufmann belohne sich selbst

durch

Antons Panßa von Mancha
wollte, ſo hoffe ich doch wenigſtens dadurch fuͤr
das Vaterland einigen Nutzen von ihrer unverbeſ-
ſerlichen Thorheit zu ziehen.

Von dieſer Claſſe allein werde ich in Deutſch-
land und in den Niederlanden jaͤhrlich ſo anſehnli-
che Summen heben, daß ich einen großen Theil
meiner wohlthaͤtigen Ausgaben damit zu beſtrei-
ten, und, nach dem Plane, den ich im Eingange
dieſes Projects geaͤußert, wenigſtens ein paar tau-
ſend ſchwaͤrmende Freygeiſter, und noch etliche
verhungerte Goldmacher zu fuͤttern im Stande bin.

Aus England verſpreche ich mir wenig Vor-
theil, wenn auch ſchon dieſer Artikel daſelbſt ange-
nommen werden ſollte. Denn bey den Englaͤn-
dern iſt der Kaufmann ehrgeizig genug, ſich den
Namen eines Gelehrten zu verdienen, und der
Gelehrte niemals beredter und witziger, als wenn
er auf die Vorzuͤge, und nuͤtzlichen Verdienſte der
Kaufleute zu reden koͤmmt.

Auch in Frankfurt, und in Hannover hat man
dieſe engliſche Art zu denken, in etlichen Haͤuſern,
zugleich mit dem Roaſtbeef angenommen.

Auf meiner letzten Reiſe nach Leipzig habe
ich das unerwartete Vergnuͤgen gehabt, viele Fa-
milien kennen zu lernen, wo ſchon die Vaͤter ſo
billig gedacht hatten. Ja, es behauptete ſo gar
in oͤffentlicher Geſellſchaft ein alter bemittelter
Banqvier: Der Kaufmann belohne ſich ſelbſt

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[308/0330] Antons Panßa von Mancha wollte, ſo hoffe ich doch wenigſtens dadurch fuͤr das Vaterland einigen Nutzen von ihrer unverbeſ- ſerlichen Thorheit zu ziehen. Von dieſer Claſſe allein werde ich in Deutſch- land und in den Niederlanden jaͤhrlich ſo anſehnli- che Summen heben, daß ich einen großen Theil meiner wohlthaͤtigen Ausgaben damit zu beſtrei- ten, und, nach dem Plane, den ich im Eingange dieſes Projects geaͤußert, wenigſtens ein paar tau- ſend ſchwaͤrmende Freygeiſter, und noch etliche verhungerte Goldmacher zu fuͤttern im Stande bin. Aus England verſpreche ich mir wenig Vor- theil, wenn auch ſchon dieſer Artikel daſelbſt ange- nommen werden ſollte. Denn bey den Englaͤn- dern iſt der Kaufmann ehrgeizig genug, ſich den Namen eines Gelehrten zu verdienen, und der Gelehrte niemals beredter und witziger, als wenn er auf die Vorzuͤge, und nuͤtzlichen Verdienſte der Kaufleute zu reden koͤmmt. Auch in Frankfurt, und in Hannover hat man dieſe engliſche Art zu denken, in etlichen Haͤuſern, zugleich mit dem Roaſtbeef angenommen. Auf meiner letzten Reiſe nach Leipzig habe ich das unerwartete Vergnuͤgen gehabt, viele Fa- milien kennen zu lernen, wo ſchon die Vaͤter ſo billig gedacht hatten. Ja, es behauptete ſo gar in oͤffentlicher Geſellſchaft ein alter bemittelter Banqvier: Der Kaufmann belohne ſich ſelbſt durch

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Zitationshilfe: [Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satirischer Schriften. Bd. 4. Leipzig, 1755, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rabener_sammlung04_1755/330>, abgerufen am 22.11.2024.