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[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satirischer Schriften. Bd. 4. Leipzig, 1755.

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Antons Panßa von Mancha
ganz Europa zu uns schleppen, um die Erlaubniß
zu erhalten, daß sie an den glücklichen Folgen die-
ses Projects Antheil nehmen dürfen. Ja, ich will
noch mehr thun: Jch will nicht allein keinen Ge-
nuß von der Erfindung dieses Projects haben, son-
dern auch, als ein billiger Contribuent, meinen
Antheil selbst dazu erlegen. So großmüthig
werden wohl wenig Projectmacher seyn!

Da ich auf diese Art die beträchtlichen Vor-
züge meines Projects so deutlich gewiesen habe,
so will ich auch nunmehr mit wenigem meine Ge-
danken sagen, für wen ich eigentlich die Einkünfte
von diesem gerühmten Projecte bestimmt habe.

Nach der mir angebornen politischen Einsicht
halte ich es für einen großen Fehler, daß man zwar
diejenigen in Zucht- und Spinnhäusern ernährt,
welche durch ihre üble Aufführung in der Rebublik
Unruhen anfangen; gleichwohl für die Ernährung
dererjenigen niemals sorgt, welche unter dem
scheinbarsten Vorwande, und den prächtigsten
Titeln, in dem gemeinen Wesen erstaunende Un-
ordnung anrichten, und dieses bloß aus Mangel
der Nahrung. Man gebe ihnen Brodt, so wer-
den sie aufhören, dem Lande schädlich zu seyn;
denn nur aus Hunger schaden sie.

Dieses deutlicher zu machen, will ich hier
einige von denenjenigen nennen, für welche ich die
Einkünfte meines Projects eben deßwegen be-

stimmt

Antons Panßa von Mancha
ganz Europa zu uns ſchleppen, um die Erlaubniß
zu erhalten, daß ſie an den gluͤcklichen Folgen die-
ſes Projects Antheil nehmen duͤrfen. Ja, ich will
noch mehr thun: Jch will nicht allein keinen Ge-
nuß von der Erfindung dieſes Projects haben, ſon-
dern auch, als ein billiger Contribuent, meinen
Antheil ſelbſt dazu erlegen. So großmuͤthig
werden wohl wenig Projectmacher ſeyn!

Da ich auf dieſe Art die betraͤchtlichen Vor-
zuͤge meines Projects ſo deutlich gewieſen habe,
ſo will ich auch nunmehr mit wenigem meine Ge-
danken ſagen, fuͤr wen ich eigentlich die Einkuͤnfte
von dieſem geruͤhmten Projecte beſtimmt habe.

Nach der mir angebornen politiſchen Einſicht
halte ich es fuͤr einen großen Fehler, daß man zwar
diejenigen in Zucht- und Spinnhaͤuſern ernaͤhrt,
welche durch ihre uͤble Auffuͤhrung in der Rebublik
Unruhen anfangen; gleichwohl fuͤr die Ernaͤhrung
dererjenigen niemals ſorgt, welche unter dem
ſcheinbarſten Vorwande, und den praͤchtigſten
Titeln, in dem gemeinen Weſen erſtaunende Un-
ordnung anrichten, und dieſes bloß aus Mangel
der Nahrung. Man gebe ihnen Brodt, ſo wer-
den ſie aufhoͤren, dem Lande ſchaͤdlich zu ſeyn;
denn nur aus Hunger ſchaden ſie.

Dieſes deutlicher zu machen, will ich hier
einige von denenjenigen nennen, fuͤr welche ich die
Einkuͤnfte meines Projects eben deßwegen be-

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[258/0280] Antons Panßa von Mancha ganz Europa zu uns ſchleppen, um die Erlaubniß zu erhalten, daß ſie an den gluͤcklichen Folgen die- ſes Projects Antheil nehmen duͤrfen. Ja, ich will noch mehr thun: Jch will nicht allein keinen Ge- nuß von der Erfindung dieſes Projects haben, ſon- dern auch, als ein billiger Contribuent, meinen Antheil ſelbſt dazu erlegen. So großmuͤthig werden wohl wenig Projectmacher ſeyn! Da ich auf dieſe Art die betraͤchtlichen Vor- zuͤge meines Projects ſo deutlich gewieſen habe, ſo will ich auch nunmehr mit wenigem meine Ge- danken ſagen, fuͤr wen ich eigentlich die Einkuͤnfte von dieſem geruͤhmten Projecte beſtimmt habe. Nach der mir angebornen politiſchen Einſicht halte ich es fuͤr einen großen Fehler, daß man zwar diejenigen in Zucht- und Spinnhaͤuſern ernaͤhrt, welche durch ihre uͤble Auffuͤhrung in der Rebublik Unruhen anfangen; gleichwohl fuͤr die Ernaͤhrung dererjenigen niemals ſorgt, welche unter dem ſcheinbarſten Vorwande, und den praͤchtigſten Titeln, in dem gemeinen Weſen erſtaunende Un- ordnung anrichten, und dieſes bloß aus Mangel der Nahrung. Man gebe ihnen Brodt, ſo wer- den ſie aufhoͤren, dem Lande ſchaͤdlich zu ſeyn; denn nur aus Hunger ſchaden ſie. Dieſes deutlicher zu machen, will ich hier einige von denenjenigen nennen, fuͤr welche ich die Einkuͤnfte meines Projects eben deßwegen be- ſtimmt

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Zitationshilfe: [Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satirischer Schriften. Bd. 4. Leipzig, 1755, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rabener_sammlung04_1755/280>, abgerufen am 23.11.2024.