[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 2. Leipzig, 1751.Rechtliches Jnformat gen in der müßigen Gesellschaft der Musen, oder indem Schooße einer metaphysikalischen Schöne auf Erscheinungen und Reime zu warten, um deswil- len denn bey den Römern die weise Verordnung geschehen, quod tolerandi quidem sint Poetae, neutiquam ta- Hiernächst die Ausflucht, daß ein Poet gemeinig- id autem apud se quis habere videtur, de quo habet solchergestalt auch einiger Abfall ihrer Nahrung genus
Rechtliches Jnformat gen in der muͤßigen Geſellſchaft der Muſen, oder indem Schooße einer metaphyſikaliſchen Schoͤne auf Erſcheinungen und Reime zu warten, um deswil- len denn bey den Roͤmern die weiſe Verordnung geſchehen, quod tolerandi quidem ſint Poëtae, neutiquam ta- Hiernaͤchſt die Ausflucht, daß ein Poet gemeinig- id autem apud ſe quis habere videtur, de quo habet ſolchergeſtalt auch einiger Abfall ihrer Nahrung genus
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0282" n="282"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Rechtliches Jnformat</hi></fw><lb/> gen in der muͤßigen Geſellſchaft der Muſen, oder in<lb/> dem Schooße einer metaphyſikaliſchen Schoͤne auf<lb/> Erſcheinungen und Reime zu warten, um deswil-<lb/> len denn bey den Roͤmern die weiſe Verordnung<lb/> geſchehen,</p><lb/> <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">quod tolerandi quidem ſint Poëtae, neutiquam ta-<lb/> men gaudeant nec vllo priuilegio, nec munerum<lb/> vacatione, nec ab angariis ſeu parangariis ſint im-<lb/> munes.<lb/><hi rendition="#i">Contius, in ſcholiis ad corpus iuris civilis,<lb/> Charondas in</hi></hi> πειϑανων.<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ſeu veriſimilum V. 3. §. 9.<lb/> Kaevardus in protribunalibus I. 4.</hi></hi></hi> </p><lb/> <p>Hiernaͤchſt die Ausflucht, daß ein Poet gemeinig-<lb/> lich mehr Witz, als Geld, beſitze, folglich, Abgaben<lb/> zu entrichten, nicht im Stande ſey, dadurch aus dem<lb/> Wege geraͤumt werden koͤnnte, daß dickerwaͤhnte<lb/> Poeten ordentlicher Weiſe die Gabe der Dreuſtig-<lb/> keit beſitzen, und dasjenige, was ihnen fehlet, und<lb/> ein anderer in Proſa zu verlangen, nicht Herz genug<lb/> haben wuͤrde, dennoch in Verſen ganz artig, und<lb/> deutlich zu fodern wiſſen,</p><lb/> <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">id autem apud ſe quis habere videtur, de quo habet<lb/> actionem. Habetur enim, quod peti poteſt.<lb/><hi rendition="#i">l. 143. ff de V. S.</hi></hi> </hi> </p><lb/> <p>ſolchergeſtalt auch einiger Abfall ihrer Nahrung<lb/> nicht zu befuͤrchten iſt, ſo lange ihnen, wie ohnehin<lb/> billig, nachgelaſſen bleibt, ſich an den Geburtstaͤgen<lb/> und Hochzeitfeſten ihrer Maͤcenaten, uͤber deren<lb/> hohes Wohlſeyn gegen die Gebuͤhr zu erfreuen,</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">genus</hi> </fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [282/0282]
Rechtliches Jnformat
gen in der muͤßigen Geſellſchaft der Muſen, oder in
dem Schooße einer metaphyſikaliſchen Schoͤne auf
Erſcheinungen und Reime zu warten, um deswil-
len denn bey den Roͤmern die weiſe Verordnung
geſchehen,
quod tolerandi quidem ſint Poëtae, neutiquam ta-
men gaudeant nec vllo priuilegio, nec munerum
vacatione, nec ab angariis ſeu parangariis ſint im-
munes.
Contius, in ſcholiis ad corpus iuris civilis,
Charondas in πειϑανων.ſeu veriſimilum V. 3. §. 9.
Kaevardus in protribunalibus I. 4.
Hiernaͤchſt die Ausflucht, daß ein Poet gemeinig-
lich mehr Witz, als Geld, beſitze, folglich, Abgaben
zu entrichten, nicht im Stande ſey, dadurch aus dem
Wege geraͤumt werden koͤnnte, daß dickerwaͤhnte
Poeten ordentlicher Weiſe die Gabe der Dreuſtig-
keit beſitzen, und dasjenige, was ihnen fehlet, und
ein anderer in Proſa zu verlangen, nicht Herz genug
haben wuͤrde, dennoch in Verſen ganz artig, und
deutlich zu fodern wiſſen,
id autem apud ſe quis habere videtur, de quo habet
actionem. Habetur enim, quod peti poteſt.
l. 143. ff de V. S.
ſolchergeſtalt auch einiger Abfall ihrer Nahrung
nicht zu befuͤrchten iſt, ſo lange ihnen, wie ohnehin
billig, nachgelaſſen bleibt, ſich an den Geburtstaͤgen
und Hochzeitfeſten ihrer Maͤcenaten, uͤber deren
hohes Wohlſeyn gegen die Gebuͤhr zu erfreuen,
genus
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |