Raabe, Wilhelm: Stopfkuchen. Eine See- und Mordgeschichte. Berlin, 1891.was für wundervolle Geographen, Erdkundige, Erd- Und wie weit man um diese Lebenszeit auf den Zu Hause, in Neuteutoburg, weiß ich nur zu gut, Wie deutlich ich in den Heiligen Drei Königen die was für wundervolle Geographen, Erdkundige, Erd- Und wie weit man um dieſe Lebenszeit auf den Zu Hauſe, in Neuteutoburg, weiß ich nur zu gut, Wie deutlich ich in den Heiligen Drei Königen die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0030" n="20"/> was für wundervolle Geographen, Erdkundige, Erd-<lb/> beſchreiber, wir damals waren, Störzer und ich.<lb/> Wir wären die rechten Leute damals für den alten<lb/> freundlichen und gelehrten Karl Ritter geweſen, wenn<lb/> er ſeine Landſchaftsbilder auf die große ſchwarze<lb/> Tafel hinter ſeinem Katheder in Berlin malte.</p><lb/> <p>Und wie weit man um dieſe Lebenszeit auf den<lb/> paar Stunden Weges von einem Dorf, Paſtorhaus<lb/> und Gutshof zum andern in die weite unermeßliche<lb/> Welt hinaus kam!</p><lb/> <p>Zu Hauſe, in Neuteutoburg, weiß ich nur zu gut,<lb/> daß die Welt, oder in dieſem Falle der Erdball, durch-<lb/> aus nicht unabmeßlich iſt, ſondern daß dieſer im<lb/> Aether ſchwimmende Kloß gar nicht ſo dick iſt, wie<lb/> er ſich einbildet. Aber wenn ich wenigſtens bis zu<lb/> den Kaffern und Buren und zu einem anſtändigen<lb/> Vermögen gekommen bin; wem anders verdanke ich<lb/> das, als dem Landbriefträger Friedrich Störzer und<lb/> ſeinem Lieblingsbuch Le Vaillants Reiſen in das<lb/> Innere von Afrika, aus dem Franzöſiſchen überſetzt<lb/> und mit Anmerkungen von Johann Reinhold Forſter?</p><lb/> <p>Wie deutlich ich in den Heiligen Drei Königen die<lb/> Stimme höre: „Die Geographie, die Geographie,<lb/> Eduard! Und ſo ein Mann wie dieſer Levalljang! Was<lb/> wäre und wo bliebe Unſereiner ohne die Geographie<lb/> und ſolch ein Muſter von Menſchen und Reiſenden?<lb/> Nimm nur mal an, ſo Tag für Tag, Jahr ein Jahr<lb/> aus die nämlichen Wege. Jedes Dorf wie Deine<lb/> Taſche. In jedem Hauſe von der älteſten Großmutter<lb/> bis zum eben ausgekrochenen, jüngſten Wurm, Alles<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [20/0030]
was für wundervolle Geographen, Erdkundige, Erd-
beſchreiber, wir damals waren, Störzer und ich.
Wir wären die rechten Leute damals für den alten
freundlichen und gelehrten Karl Ritter geweſen, wenn
er ſeine Landſchaftsbilder auf die große ſchwarze
Tafel hinter ſeinem Katheder in Berlin malte.
Und wie weit man um dieſe Lebenszeit auf den
paar Stunden Weges von einem Dorf, Paſtorhaus
und Gutshof zum andern in die weite unermeßliche
Welt hinaus kam!
Zu Hauſe, in Neuteutoburg, weiß ich nur zu gut,
daß die Welt, oder in dieſem Falle der Erdball, durch-
aus nicht unabmeßlich iſt, ſondern daß dieſer im
Aether ſchwimmende Kloß gar nicht ſo dick iſt, wie
er ſich einbildet. Aber wenn ich wenigſtens bis zu
den Kaffern und Buren und zu einem anſtändigen
Vermögen gekommen bin; wem anders verdanke ich
das, als dem Landbriefträger Friedrich Störzer und
ſeinem Lieblingsbuch Le Vaillants Reiſen in das
Innere von Afrika, aus dem Franzöſiſchen überſetzt
und mit Anmerkungen von Johann Reinhold Forſter?
Wie deutlich ich in den Heiligen Drei Königen die
Stimme höre: „Die Geographie, die Geographie,
Eduard! Und ſo ein Mann wie dieſer Levalljang! Was
wäre und wo bliebe Unſereiner ohne die Geographie
und ſolch ein Muſter von Menſchen und Reiſenden?
Nimm nur mal an, ſo Tag für Tag, Jahr ein Jahr
aus die nämlichen Wege. Jedes Dorf wie Deine
Taſche. In jedem Hauſe von der älteſten Großmutter
bis zum eben ausgekrochenen, jüngſten Wurm, Alles
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