Raabe, Wilhelm: Stopfkuchen. Eine See- und Mordgeschichte. Berlin, 1891.hinuntergekommen, um mich heraufzuholen und auch Es war eine Frau, auch mit einem Kinde auf "Guten Tag die Herren! das ist doch zu gütig "Freilich, liebe Frau Störzer. Es ist ja recht, "Ja, ja, liebe Herren! und wir Drei sind nun hinuntergekommen, um mich heraufzuholen und auch Es war eine Frau, auch mit einem Kinde auf „Guten Tag die Herren! das iſt doch zu gütig „Freilich, liebe Frau Störzer. Es iſt ja recht, „Ja, ja, liebe Herren! und wir Drei ſind nun <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0231" n="221"/> hinuntergekommen, um mich heraufzuholen und auch<lb/> mir die Berge von Angra Pequeña auf unſerer Lee-<lb/> ſeite zu zeigen, und ich hatte nur geantwortet:<lb/> „Komme gleich,“ und hatte vergeſſen, zu kommen<lb/> und hatte den braven Alten nicht einmal davon be-<lb/> nachrichtigt, daß ich dieſe Berge bereits kenne. — Ich<lb/> wollte nach ſeiner Hand greifen, nicht nach der des<lb/> Kapitäns, ſondern nach der Stopfkuchens, als er,<lb/> Heinrich, mir warnend zunickte und mit dem Daumen<lb/> kurz zur Seite deutete. Da ſah ich, daß wir Beide<lb/> jetzt nicht mehr allein neben dem Sarge ſtanden.</p><lb/> <p>Es war eine Frau, auch mit einem Kinde auf<lb/> dem Arme und einem andern an der Schürze, aus<lb/> der Stube gekommen und ſtand verweinten Geſichtes,<lb/> verlegen, verwundert und ſagte:</p><lb/> <p>„Guten Tag die Herren! das iſt doch zu gütig<lb/> von Ihnen. Ja, da liegt nun der Vater! ſo ein<lb/> guter Mann für uns! Sie kenne ich wohl, auch<lb/> durch Ihre liebe Frau, Herr Schaumann; aber der<lb/> andere Herr, der uns hier auch die Ehre ſchenkt in<lb/> unſerem Kummer, hat er ihn auch gekannt, unſeren<lb/> lieben Großvater?“</p><lb/> <p>„Freilich, liebe Frau Störzer. Es iſt ja recht,<lb/> Sie haben erſt nachher hier ins Haus geheirathet:<lb/> dieſer Herr hat ſeinerzeit den Schwiegerpapa ganz<lb/> gut gekannt, wenn auch nicht ſo gut wie ich. Das<lb/> iſt wohl Ihr Kleiner da auf dem Arm — der Enkel?<lb/> und hier am Rock die Enkelin?“</p><lb/> <p>„Ja, ja, liebe Herren! und wir Drei ſind nun<lb/> nur noch allein übrig und wiſſen heute noch nicht in<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [221/0231]
hinuntergekommen, um mich heraufzuholen und auch
mir die Berge von Angra Pequeña auf unſerer Lee-
ſeite zu zeigen, und ich hatte nur geantwortet:
„Komme gleich,“ und hatte vergeſſen, zu kommen
und hatte den braven Alten nicht einmal davon be-
nachrichtigt, daß ich dieſe Berge bereits kenne. — Ich
wollte nach ſeiner Hand greifen, nicht nach der des
Kapitäns, ſondern nach der Stopfkuchens, als er,
Heinrich, mir warnend zunickte und mit dem Daumen
kurz zur Seite deutete. Da ſah ich, daß wir Beide
jetzt nicht mehr allein neben dem Sarge ſtanden.
Es war eine Frau, auch mit einem Kinde auf
dem Arme und einem andern an der Schürze, aus
der Stube gekommen und ſtand verweinten Geſichtes,
verlegen, verwundert und ſagte:
„Guten Tag die Herren! das iſt doch zu gütig
von Ihnen. Ja, da liegt nun der Vater! ſo ein
guter Mann für uns! Sie kenne ich wohl, auch
durch Ihre liebe Frau, Herr Schaumann; aber der
andere Herr, der uns hier auch die Ehre ſchenkt in
unſerem Kummer, hat er ihn auch gekannt, unſeren
lieben Großvater?“
„Freilich, liebe Frau Störzer. Es iſt ja recht,
Sie haben erſt nachher hier ins Haus geheirathet:
dieſer Herr hat ſeinerzeit den Schwiegerpapa ganz
gut gekannt, wenn auch nicht ſo gut wie ich. Das
iſt wohl Ihr Kleiner da auf dem Arm — der Enkel?
und hier am Rock die Enkelin?“
„Ja, ja, liebe Herren! und wir Drei ſind nun
nur noch allein übrig und wiſſen heute noch nicht in
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