Raabe, Wilhelm: Die Chronik der Sperlingsgasse. Berlin, 1857."Siehst Du; ich hab's Dir oft gesagt, aber auf "Wir sind nur auf dem Fontainenplatz gewesen!" sagt "So! -- Und was habt Ihr da gemacht?" "Wir haben die Goldfische gefüttert!" -- "Die Goldfische?! -- Gustav, wie viel von Deinem Bei dieser Wendung des Gesprächs steht Gustav auf "Nun?!" -- "Hast Du's mir zum Ausgeben gegeben, Mama?" "Freilich -- aber -- aber" -- -- -- "Nun, ausgegeben hab' ich's! Lise kann es be- "Ja, das kann ich!" -- ruft Lischen ganz eifrig. „Siehſt Du; ich hab’s Dir oft geſagt, aber auf „Wir ſind nur auf dem Fontainenplatz geweſen!“ ſagt „So! — Und was habt Ihr da gemacht?“ „Wir haben die Goldfiſche gefüttert!“ — „Die Goldfiſche?! — Guſtav, wie viel von Deinem Bei dieſer Wendung des Geſprächs ſteht Guſtav auf „Nun?!“ — „Haſt Du’s mir zum Ausgeben gegeben, Mama?“ „Freilich — aber — aber“ — — — „Nun, ausgegeben hab’ ich’s! Liſe kann es be- „Ja, das kann ich!“ — ruft Lischen ganz eifrig. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0180" n="170"/> <p>„Siehſt Du; ich hab’s Dir oft geſagt, aber auf<lb/><hi rendition="#g">mich</hi> hörſt Du nicht. Wie heiß Ihr ſeid! Geh’ aus<lb/> dem Zugwind, Eliſe, Kind, Du erkälteſt Dich! Wo<lb/> habt Ihr eigentlich geſteckt?“</p><lb/> <p>„Wir ſind nur auf dem Fontainenplatz geweſen!“ ſagt<lb/> Eliſe, mit dem Rücken der Hand über den Mund fahrend.</p><lb/> <p>„So! — Und was habt Ihr da gemacht?“</p><lb/> <p>„Wir haben die Goldfiſche gefüttert!“ —</p><lb/> <p>„Die Goldfiſche?! — Guſtav, wie viel von Deinem<lb/> Taſchengeld haſt Du noch?“</p><lb/> <p>Bei dieſer Wendung des Geſprächs ſteht Guſtav auf<lb/> einmal wieder auf einem Bein und ſcheint ſehr zu be-<lb/> dauern, daß er ſich nicht wie die Gänſe mit dem andern<lb/> hinterm Ohr kratzen kann. Langſam fährt er mit der<lb/> Hand in die Taſche, beſinnt ſich aber und zieht ſie<lb/> ſchnell zurück.</p><lb/> <p>„Nun?!“ —</p><lb/> <p>„Haſt Du’s mir zum Ausgeben gegeben, Mama?“<lb/> fragt der Schlingel, den ſeine Erziehung Weiberlogik<lb/> kennen gelehrt hat.</p><lb/> <p>„Freilich — aber — aber“ — — —</p><lb/> <p>„Nun, ausgegeben hab’ ich’s! Liſe kann es be-<lb/> zeugen!“ —</p><lb/> <p>„Ja, <hi rendition="#g">das</hi> kann ich!“ — ruft Lischen ganz eifrig.<lb/> „Darüber braucht Ihr ihn nicht auszuſchelten!“ —</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [170/0180]
„Siehſt Du; ich hab’s Dir oft geſagt, aber auf
mich hörſt Du nicht. Wie heiß Ihr ſeid! Geh’ aus
dem Zugwind, Eliſe, Kind, Du erkälteſt Dich! Wo
habt Ihr eigentlich geſteckt?“
„Wir ſind nur auf dem Fontainenplatz geweſen!“ ſagt
Eliſe, mit dem Rücken der Hand über den Mund fahrend.
„So! — Und was habt Ihr da gemacht?“
„Wir haben die Goldfiſche gefüttert!“ —
„Die Goldfiſche?! — Guſtav, wie viel von Deinem
Taſchengeld haſt Du noch?“
Bei dieſer Wendung des Geſprächs ſteht Guſtav auf
einmal wieder auf einem Bein und ſcheint ſehr zu be-
dauern, daß er ſich nicht wie die Gänſe mit dem andern
hinterm Ohr kratzen kann. Langſam fährt er mit der
Hand in die Taſche, beſinnt ſich aber und zieht ſie
ſchnell zurück.
„Nun?!“ —
„Haſt Du’s mir zum Ausgeben gegeben, Mama?“
fragt der Schlingel, den ſeine Erziehung Weiberlogik
kennen gelehrt hat.
„Freilich — aber — aber“ — — —
„Nun, ausgegeben hab’ ich’s! Liſe kann es be-
zeugen!“ —
„Ja, das kann ich!“ — ruft Lischen ganz eifrig.
„Darüber braucht Ihr ihn nicht auszuſchelten!“ —
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