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Raabe, Wilhelm: Das letzte Recht. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Peter Kurz. Bd. 21. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 205–280. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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ner wie er; der Krieg konnte ihn noch zum großen Herrn machen; -- der Träumende malte sich aus, wie er einst mit der Maison du Roi einrücken werde in die Stadt Rothenburg im Thal. Unter seinen Fußtritten erzitterte der Boden, den rothen Mantel und das breite Schwert schleuderte Wolf Scheffer weit von sich in einen Winkel und lachte:

Diese Komödia ist aus, dieser Spaß ist bald zu einem guten Ende gekommen. Palsambleu, wir wollen in Kurzem einen andern Degen an die Hüfte stecken --

"Marlbrouck s'en va-t-en guerre, Miroton, Miroton, Mirotaine! Ne sais quand reviendra, Miroton, tonton, mirotaine!"

Stunde auf Stunde verfloß. Den jetzigen Eigenthümer der Silberburg überkam der Hunger; aber er begnügte sich mit einer Brodrinde und holte sich selbst einen Trunk Wasser dazu aus dem Brunnen im Hofe; dann setzte er seine Gänge durch das hallende Haus fort. Er blickte aus den Fenstern, die auf die Gasse gingen, und zog eine spöttische Miene über die Haufen, die den ganzen Tag über vor der Silberburg lungerten und nach dem alten Gebäude starrten. Das Volk sah ihn am Fenster und flüsterte und steckte die Köpfe zusammen; aber er lachte. Er lachte noch toller, wenn er an den schwarzen Georg vom Regiment Montecuculi dachte. Dem hatte er es nun heimgegeben.

Und es ward Abend, dann dunkle, warme, stille Nacht.

ner wie er; der Krieg konnte ihn noch zum großen Herrn machen; — der Träumende malte sich aus, wie er einst mit der Maison du Roi einrücken werde in die Stadt Rothenburg im Thal. Unter seinen Fußtritten erzitterte der Boden, den rothen Mantel und das breite Schwert schleuderte Wolf Scheffer weit von sich in einen Winkel und lachte:

Diese Komödia ist aus, dieser Spaß ist bald zu einem guten Ende gekommen. Palsambleu, wir wollen in Kurzem einen andern Degen an die Hüfte stecken —

“Marlbrouck s’en va-t-en guerre, Miroton, Miroton, Mirotaine! Ne sais quand reviendra, Miroton, tonton, mirotaine!“

Stunde auf Stunde verfloß. Den jetzigen Eigenthümer der Silberburg überkam der Hunger; aber er begnügte sich mit einer Brodrinde und holte sich selbst einen Trunk Wasser dazu aus dem Brunnen im Hofe; dann setzte er seine Gänge durch das hallende Haus fort. Er blickte aus den Fenstern, die auf die Gasse gingen, und zog eine spöttische Miene über die Haufen, die den ganzen Tag über vor der Silberburg lungerten und nach dem alten Gebäude starrten. Das Volk sah ihn am Fenster und flüsterte und steckte die Köpfe zusammen; aber er lachte. Er lachte noch toller, wenn er an den schwarzen Georg vom Regiment Montecuculi dachte. Dem hatte er es nun heimgegeben.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-23T09:56:25Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-23T09:56:25Z)

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Zitationshilfe: Raabe, Wilhelm: Das letzte Recht. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Peter Kurz. Bd. 21. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 205–280. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/raabe_recht_1910/73>, abgerufen am 24.11.2024.