Raabe, Wilhelm: Das Odfeld. Leipzig, 1889.auf des Herrn Rectoris Ordre aufschließen lassen und "Dem Regiment Bevern ist's in der Unglücksbataille "O je, Heinrich, der Herr Magister Buchius und "Mamsell Fegebanck, allerwertheste Jungfer," sprach auf des Herrn Rectoris Ordre aufſchließen laſſen und „Dem Regiment Bevern iſt's in der Unglücksbataille „O je, Heinrich, der Herr Magiſter Buchius und „Mamſell Fegebanck, allerwertheſte Jungfer,“ ſprach <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0211" n="203"/> auf des Herrn Rectoris Ordre aufſchließen laſſen und<lb/> mich mit auf Ihre Stube genommen, mir nochmals in's<lb/> Gewiſſen zu reden. Ich war eben noch ganz grün in<lb/> Kloſter Amelungsborn, aber Er war auch ſchon bei der<lb/> Affaire mit den Golmbachern, Schelze, wo ſie unſere<lb/> Tertia auf ihrer Feldmark beim Krebſen im Bremeken¬<lb/> bach gepfändet hatten und ſie bei den Zöpfen nach ihrer<lb/> Pferdeſchwemme zum Untertauchen ziehen wollten.“</p><lb/> <p>„Dem Regiment Bevern iſt's in der Unglücksbataille<lb/> in Böhmen nicht ſchlimmer ergangen als wie uns vom<lb/> Kloſter damals!“ rief der Knecht Heinrich ganz lebendig<lb/> in der vergnügten Erinnerung vom <hi rendition="#aq">Canapé</hi> des Ur¬<lb/> höhlenbewohners her. „Damals ging's aber auch von<lb/> unſerer Seite mit über Bevern her; denn es war<lb/> Lobacher und Bevern'ſcher Zuzug unter den Golmbachern.<lb/> Die Lümmel —“</p><lb/> <p>„O je, Heinrich, der Herr Magiſter Buchius und<lb/> der junge Herre gehören ja auch zu ihnen, Die ſind ja<lb/> auch aus Bevern!“ rief Wieſchen, die gottlob jetzt ſchon<lb/> wieder den Arm ihres Liebſten um ſich fühlte, während<lb/> ſie bis vor Kurzem in ihren Armen den armen Kerl<lb/> hatte aufrecht halten müſſen.</p><lb/> <p>„Mamſell Fegebanck, allerwertheſte Jungfer,“ ſprach<lb/> aber jetzo Magiſter Buchius mit ausgeſuchter Höflichkeit<lb/> und Senſibilit<hi rendition="#aq">é</hi> die Schönſte im kleinen Haufen an,<lb/> „wir wollen jetzt Kolin Kolin und Bevern Bevern<lb/> ſein laſſen. Liebes Kind, wir ſind in Angſt, und der<lb/> Feind hat uns die Kleider zerriſſen; wir ſind durch<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [203/0211]
auf des Herrn Rectoris Ordre aufſchließen laſſen und
mich mit auf Ihre Stube genommen, mir nochmals in's
Gewiſſen zu reden. Ich war eben noch ganz grün in
Kloſter Amelungsborn, aber Er war auch ſchon bei der
Affaire mit den Golmbachern, Schelze, wo ſie unſere
Tertia auf ihrer Feldmark beim Krebſen im Bremeken¬
bach gepfändet hatten und ſie bei den Zöpfen nach ihrer
Pferdeſchwemme zum Untertauchen ziehen wollten.“
„Dem Regiment Bevern iſt's in der Unglücksbataille
in Böhmen nicht ſchlimmer ergangen als wie uns vom
Kloſter damals!“ rief der Knecht Heinrich ganz lebendig
in der vergnügten Erinnerung vom Canapé des Ur¬
höhlenbewohners her. „Damals ging's aber auch von
unſerer Seite mit über Bevern her; denn es war
Lobacher und Bevern'ſcher Zuzug unter den Golmbachern.
Die Lümmel —“
„O je, Heinrich, der Herr Magiſter Buchius und
der junge Herre gehören ja auch zu ihnen, Die ſind ja
auch aus Bevern!“ rief Wieſchen, die gottlob jetzt ſchon
wieder den Arm ihres Liebſten um ſich fühlte, während
ſie bis vor Kurzem in ihren Armen den armen Kerl
hatte aufrecht halten müſſen.
„Mamſell Fegebanck, allerwertheſte Jungfer,“ ſprach
aber jetzo Magiſter Buchius mit ausgeſuchter Höflichkeit
und Senſibilité die Schönſte im kleinen Haufen an,
„wir wollen jetzt Kolin Kolin und Bevern Bevern
ſein laſſen. Liebes Kind, wir ſind in Angſt, und der
Feind hat uns die Kleider zerriſſen; wir ſind durch
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