Raabe, Wilhelm: Das Odfeld. Leipzig, 1889.Es hing itzo an Einem Haar, ob Ein Tisch und Ein Aber unser Herr Gott, Ihm sei Dank, läßt nicht Um dießmal Amelungsborn aus der Hand der Es kracht dort tüchtig in den Bergen sowohl Ge¬ Raabe, Das Odfeld. 10
Es hing itzo an Einem Haar, ob Ein Tiſch und Ein Aber unſer Herr Gott, Ihm ſei Dank, läßt nicht Um dießmal Amelungsborn aus der Hand der Es kracht dort tüchtig in den Bergen ſowohl Ge¬ Raabe, Das Odfeld. 10
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0153" n="145"/> Es hing itzo an Einem Haar, ob Ein Tiſch und Ein<lb/> Stuhl in Kloſter Amelungsborn heil, ob Eine Mauer<lb/> von Kloſter Amelungsborn aufrecht erhalten bleibe. Was<lb/> der letzte Schüler der weiland großen Schule daſelbſt<lb/> dazu thun konnte, daß jetzt Alles ruinirt wurde, das<lb/> hatte er redlich beſorgt. Da würde er wohl zum erſten¬<lb/> mal in ſeinem Leben in's Teſtimonium die erſte Nummer<lb/> vom Prior-Rektor, dem geſammten Lehrerconvent, —<lb/> den heiligen Bernhard von Clairvaux eingeſchloſſen —<lb/> ſich verdienet haben.</p><lb/> <p>Aber unſer Herr Gott, Ihm ſei Dank, läßt nicht<lb/> Alles in der Hand und Willkür der Unbedachtſamkeit.<lb/> Er behält ſich immer die oberſte Hand vor und hat<lb/> nicht bloß den Platzregen als einziges beruhigendes<lb/> Spezificum darin, wann er ſie öffnet über irgend einem<lb/> Tumult, einer Wütherei der nach ſeinem Bilde Er¬<lb/> ſchaffenen.</p><lb/> <p>Um dießmal Amelungsborn aus der Hand der<lb/> Kinder und der Thoren zu erretten, bediente er ſich<lb/> einfach der Kanonen der hohen Alliirten des Königs<lb/> Friedrich von Preußen, der <hi rendition="#aq">Artillerie de Bückebourg</hi><lb/> und der <hi rendition="#aq">Artillerie de la Brigade Beckwith</hi>, welche<lb/> pünktlich zu vorgeſchriebener Stunde zwiſchen Holtenſen<lb/> und Wenzen ihr Feuer auf den General Chabot und<lb/> den Marquis von Poyanne eröffneten, um ſie dem<lb/> Obriſtlieutenant von Hardenberg in die Fänge zu treiben,<lb/> wenn auch der pünktlich war.</p><lb/> <p>Es kracht dort tüchtig in den Bergen ſowohl Ge¬<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Raabe</hi>, Das Odfeld. 10<lb/></fw> </p> </div> </body> </text> </TEI> [145/0153]
Es hing itzo an Einem Haar, ob Ein Tiſch und Ein
Stuhl in Kloſter Amelungsborn heil, ob Eine Mauer
von Kloſter Amelungsborn aufrecht erhalten bleibe. Was
der letzte Schüler der weiland großen Schule daſelbſt
dazu thun konnte, daß jetzt Alles ruinirt wurde, das
hatte er redlich beſorgt. Da würde er wohl zum erſten¬
mal in ſeinem Leben in's Teſtimonium die erſte Nummer
vom Prior-Rektor, dem geſammten Lehrerconvent, —
den heiligen Bernhard von Clairvaux eingeſchloſſen —
ſich verdienet haben.
Aber unſer Herr Gott, Ihm ſei Dank, läßt nicht
Alles in der Hand und Willkür der Unbedachtſamkeit.
Er behält ſich immer die oberſte Hand vor und hat
nicht bloß den Platzregen als einziges beruhigendes
Spezificum darin, wann er ſie öffnet über irgend einem
Tumult, einer Wütherei der nach ſeinem Bilde Er¬
ſchaffenen.
Um dießmal Amelungsborn aus der Hand der
Kinder und der Thoren zu erretten, bediente er ſich
einfach der Kanonen der hohen Alliirten des Königs
Friedrich von Preußen, der Artillerie de Bückebourg
und der Artillerie de la Brigade Beckwith, welche
pünktlich zu vorgeſchriebener Stunde zwiſchen Holtenſen
und Wenzen ihr Feuer auf den General Chabot und
den Marquis von Poyanne eröffneten, um ſie dem
Obriſtlieutenant von Hardenberg in die Fänge zu treiben,
wenn auch der pünktlich war.
Es kracht dort tüchtig in den Bergen ſowohl Ge¬
Raabe, Das Odfeld. 10
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |