Pnr +/- n = a : infinityb : 2+/-n c und Pr +/- n = b : infinitya : 2+/-n c, und nehmen wir 2+/-nc als die Axeneinheit c, so werden die Endkanten dieses Oblongoktaeders in der Kantenzone a+b liegen. Jetzt verlängern wir 2+/-nc um mmal, so müssen die Projektionslinien dieser Flächen durch und gehen für die aufrechte Axe 2+/-nc. Ziehen wir die Oktaeder- fläche : , so muß die Linie
[Formel 5]
zwischen
[Formel 6]
und
[Formel 7]
gelegen die Axe b in
[Formel 8]
schneiden, weil
[Formel 9]
sein muß, nach dem bekannten Kantenzonengesetz, so daß ein Zeichen
[Formel 10]
, und
[Formel 11]
sein muß. (Charakteristik pag. 35.)
[Abbildung]
Beispiele. Zur Uebertragung der Mohs'schen in die Weiß'schen Formeln braucht man nur folgende 4 allgemeinste Ausdrücke: 1) (qPn +/- n)m = a : mb : mq2+/-n c. 2) (qP +/- n)m = ma : b : mq2+/-n c. 3) (qPnr+/-n)m =
[Formel 12]
: q2+/-n c. 4) (qPr+/-n)m =
[Formel 13]
: q2+/-n c.
Am Braunmanganerz (Pogg. Ann. 7. 225) ist g = (Pn--2)3, folgl. q = , n = -- 2, m = 3, gibt nach (1) g = a : 3b : 3 * * 2--2 c = a : 3b : c. m = P + 1, folglich q = m = m = 1, deshalb geben Formel (1 u. 2) m = a : b : 2c. h = (Pnr--1)3, folglich in Formel (3) q = 1, n = -- 1, m = 3, gibt h =
[Formel 17]
: 2--1c = 1/2a : b : 1/2c. c = (Pr--1)3, folglich in Formel (4) q = , n = --1, m = 3, gibt c =
[Formel 20]
: * 2--1c = a : 1/2b : 3/5 c.
Hemiedrie kommt zwar selten im zweigliedrigen Systeme vor, allein es gibt doch eine ausgezeichnete tetraedrische beim weinsteinsauren Kali (Weinstein, Tartarus), Haidinger nennt die zweigliedrigen Tetraeder pag. 23 daher Tartaroide, Naumann Rhombische Sphenoide. Vergleiche auch Zinkvitriol, Bittersalz, Braunmanganerz etc. Pyritoedrische kann nicht vorkommen, weil überhaupt nur Paare parallel einer der Axen gehen.
Zwillinge spielen eine sehr ausgezeichnete Rolle, sie richten sich gewöhnlich nach den rhombischen Säulen: die Krystalle haben ir- gend eine Säulenfläche gemein, und liegen umgekehrt, sie wachsen in dieser Stellung entweder aneinander, oder durcheinander. Man macht
Zweigliedriges Syſtem: Hemiedrie.
P̄r ± n = a : ∞b : 2±n c und P̆r ± n = b : ∞a : 2±n c, und nehmen wir 2±nc als die Axeneinheit c, ſo werden die Endkanten dieſes Oblongoktaeders in der Kantenzone a+b liegen. Jetzt verlängern wir 2±nc um mmal, ſo müſſen die Projektionslinien dieſer Flächen durch und gehen für die aufrechte Axe 2±nc. Ziehen wir die Oktaeder- fläche : , ſo muß die Linie
[Formel 5]
zwiſchen
[Formel 6]
und
[Formel 7]
gelegen die Axe b in
[Formel 8]
ſchneiden, weil
[Formel 9]
ſein muß, nach dem bekannten Kantenzonengeſetz, ſo daß ein Zeichen
[Formel 10]
, und
[Formel 11]
ſein muß. (Charakteriſtik pag. 35.)
[Abbildung]
Beiſpiele. Zur Uebertragung der Mohs’ſchen in die Weiß’ſchen Formeln braucht man nur folgende 4 allgemeinſte Ausdrücke: 1) (qP̄ ± n)m = a : mb : mq2±n c. 2) (qP̆ ± n)m = ma : b : mq2±n c. 3) (qP̄r±n)m =
[Formel 12]
: q2±n c. 4) (qP̆r±n)m =
[Formel 13]
: q2±n c.
Am Braunmanganerz (Pogg. Ann. 7. 225) iſt g = (P̄—2)3, folgl. q = , n = — 2, m = 3, gibt nach (1) g = a : 3b : 3 • • 2—2 c = a : 3b : c. m = P + 1, folglich q = m = m = 1, deshalb geben Formel (1 u. 2) m = a : b : 2c. h = (P̄r—1)3, folglich in Formel (3) q = 1, n = — 1, m = 3, gibt h =
[Formel 17]
: 2—1c = ½a : b : ½c. c = (P̆r—1)3, folglich in Formel (4) q = , n = —1, m = 3, gibt c =
[Formel 20]
: • 2—1c = a : ½b : ⅗ c.
Hemiedrie kommt zwar ſelten im zweigliedrigen Syſteme vor, allein es gibt doch eine ausgezeichnete tetraedriſche beim weinſteinſauren Kali (Weinſtein, Tartarus), Haidinger nennt die zweigliedrigen Tetraeder pag. 23 daher Tartaroide, Naumann Rhombiſche Sphenoide. Vergleiche auch Zinkvitriol, Bitterſalz, Braunmanganerz ꝛc. Pyritoedriſche kann nicht vorkommen, weil überhaupt nur Paare parallel einer der Axen gehen.
Zwillinge ſpielen eine ſehr ausgezeichnete Rolle, ſie richten ſich gewöhnlich nach den rhombiſchen Säulen: die Kryſtalle haben ir- gend eine Säulenfläche gemein, und liegen umgekehrt, ſie wachſen in dieſer Stellung entweder aneinander, oder durcheinander. Man macht
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[86/0098]
Zweigliedriges Syſtem: Hemiedrie.
P̄r ± n = a : ∞b : 2±n c und P̆r ± n = b : ∞a : 2±n c,
und nehmen wir 2±n c als die Axeneinheit c, ſo werden die Endkanten
dieſes Oblongoktaeders in der Kantenzone a+b liegen. Jetzt verlängern
wir 2±n c um mmal, ſo müſſen die Projektionslinien dieſer Flächen durch
[FORMEL] und [FORMEL] gehen für die aufrechte Axe 2±n c. Ziehen wir die Oktaeder-
fläche [FORMEL]: [FORMEL], ſo muß die Linie [FORMEL] zwiſchen [FORMEL] und [FORMEL] gelegen die
Axe b in [FORMEL] ſchneiden, weil [FORMEL] ſein muß, nach
dem bekannten Kantenzonengeſetz, ſo daß ein Zeichen
[FORMEL], und
[FORMEL] ſein muß. (Charakteriſtik pag. 35.)
[Abbildung]
Beiſpiele. Zur Uebertragung der Mohs’ſchen in die Weiß’ſchen
Formeln braucht man nur folgende 4 allgemeinſte Ausdrücke:
1) (qP̄ ± n)m = a : mb : mq2±n c.
2) (qP̆ ± n)m = ma : b : mq2±n c.
3) (qP̄r±n)m = [FORMEL] : q2±n c.
4) (qP̆r±n)m = [FORMEL] : q2±n c.
Am Braunmanganerz (Pogg. Ann. 7. 225) iſt
g = ([FORMEL] P̄—2)3, folgl. q = [FORMEL], n = — 2, m = 3,
gibt nach (1) g = a : 3b : 3 • [FORMEL] • 2—2 c = a : 3b : c.
m = P + 1, folglich q = m = m = 1, deshalb geben Formel (1 u. 2)
m = a : b : 2c.
h = (P̄r—1)3, folglich in Formel (3) q = 1, n = — 1, m = 3, gibt
h = [FORMEL] : 2—1 c = ½a : b : ½c.
c = ([FORMEL] P̆r—1)3, folglich in Formel (4) q = [FORMEL], n = —1, m = 3, gibt
c = [FORMEL] : [FORMEL] • 2—1 c = a : ½b : ⅗ c.
Hemiedrie kommt zwar ſelten im zweigliedrigen Syſteme vor,
allein es gibt doch eine ausgezeichnete tetraedriſche beim weinſteinſauren
Kali (Weinſtein, Tartarus), Haidinger nennt die zweigliedrigen Tetraeder
pag. 23 daher Tartaroide, Naumann Rhombiſche Sphenoide. Vergleiche
auch Zinkvitriol, Bitterſalz, Braunmanganerz ꝛc. Pyritoedriſche kann nicht
vorkommen, weil überhaupt nur Paare parallel einer der Axen gehen.
Zwillinge ſpielen eine ſehr ausgezeichnete Rolle, ſie richten ſich
gewöhnlich nach den rhombiſchen Säulen: die Kryſtalle haben ir-
gend eine Säulenfläche gemein, und liegen umgekehrt, ſie wachſen
in dieſer Stellung entweder aneinander, oder durcheinander. Man macht
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/98>, abgerufen am 16.02.2025.
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