dann darf man die Rose'schen Axenzeichen b nur mit 1/3 multipliciren. Bei Tyroler Krystallen findet sich oft in der Diagonalzone von P die Fläche r = a : 1/6 b : c, sie stumpft außerdem die Kante l/n ab. Da ferner vorn auch öfter die Kante l/r durch t = a : b : c abgestumpft ist, so bilden y l t r n eine der wichtigsten Zonen des Titanitsystems, welche sich namentlich auch durch die ihr folgenden Streifung auf l und r leicht ver- räth. Auch unter P kommt vorn öfter eine sehr deutliche Schiefendfläche vor, welche meist v = a : c : infinityb zu sein scheint, sie wird durch das Augitpaar i = a : 1/3 b : c bestimmt, welches die Kanten P/l abstumpft. Es liegen folglich l v i r in einer Zone.
[Abbildung]
Projicirt auf die Gradendflächec : infinitya : infinityb.
[Abbildung]
Rose zeichnet noch mehrere Flächen aus. Unter andern liegen: f = 1/5 a' : c : infinityb, g = a : c : infinityb, z = a' : c : infinityb, h = a : c : infinityb in der Verticalzone. Das Augitpaar o = a : 1/2b : c in der Diagonal- zone von P; u = 1/5 a' : 1/2b : c, d = 1/5 a' : b : c, w = a : 1/8 b : c, k = a' : 1/2b : c.
Die Alpinischen Krystalle bilden immer Zwillinge: gekreuzte Blätter, in denen P einspiegelt. Sie haben also P gemein und liegen umgekehrt. Dieses Zwillingsgesetz erleichtert das Erkennen außerordentlich. Wenn die Krystalle sich kreuzen, so entstehen zweierlei Rinnen: die Rinne y/y' hat einen einspringenden Winkel 120° 54', den man leicht mittelst einer regu- lären sechsseitigen Säule controlirt; die Rinne zwischen den einspiegelnden P und P' macht durch die bauchigen x/x' = 94° 36', so daß langgezogene Krystalle sich fast rechtwinklig zu kreuzen scheinen. Manchmal sind es nur die unscheinbarsten tafelartigen Splitter, wie die von Dissentis, und doch kann man sie an dem Spiegel von P und P' leicht erkennen. Wenn die Krystalle tafelartig werden, so kreuzen sie sich nicht, und die Rinne
I. Cl. 10te Fam.: Titanit.
dann darf man die Roſe’ſchen Axenzeichen b nur mit ⅓ multipliciren. Bei Tyroler Kryſtallen findet ſich oft in der Diagonalzone von P die Fläche r = a : ⅙b : c, ſie ſtumpft außerdem die Kante l/n ab. Da ferner vorn auch öfter die Kante l/r durch t = a : b : c abgeſtumpft iſt, ſo bilden y l t r n eine der wichtigſten Zonen des Titanitſyſtems, welche ſich namentlich auch durch die ihr folgenden Streifung auf l und r leicht ver- räth. Auch unter P kommt vorn öfter eine ſehr deutliche Schiefendfläche vor, welche meiſt v = a : c : ∞b zu ſein ſcheint, ſie wird durch das Augitpaar i = a : ⅓b : c beſtimmt, welches die Kanten P/l abſtumpft. Es liegen folglich l v i r in einer Zone.
[Abbildung]
Projicirt auf die Gradendflächec : ∞a : ∞b.
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Roſe zeichnet noch mehrere Flächen aus. Unter andern liegen: f = ⅕a' : c : ∞b, g = a : c : ∞b, z = a' : c : ∞b, h = a : c : ∞b in der Verticalzone. Das Augitpaar o = a : ½b : c in der Diagonal- zone von P; u = ⅕a' : ½b : c, d = ⅕a' : b : c, w = a : ⅛b : c, k = a' : ½b : c.
Die Alpiniſchen Kryſtalle bilden immer Zwillinge: gekreuzte Blätter, in denen P einſpiegelt. Sie haben alſo P gemein und liegen umgekehrt. Dieſes Zwillingsgeſetz erleichtert das Erkennen außerordentlich. Wenn die Kryſtalle ſich kreuzen, ſo entſtehen zweierlei Rinnen: die Rinne y/y' hat einen einſpringenden Winkel 120° 54′, den man leicht mittelſt einer regu- lären ſechsſeitigen Säule controlirt; die Rinne zwiſchen den einſpiegelnden P und P' macht durch die bauchigen x/x' = 94° 36′, ſo daß langgezogene Kryſtalle ſich faſt rechtwinklig zu kreuzen ſcheinen. Manchmal ſind es nur die unſcheinbarſten tafelartigen Splitter, wie die von Diſſentis, und doch kann man ſie an dem Spiegel von P und P' leicht erkennen. Wenn die Kryſtalle tafelartig werden, ſo kreuzen ſie ſich nicht, und die Rinne
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I. Cl. 10te Fam.: Titanit.
dann darf man die Roſe’ſchen Axenzeichen b nur mit ⅓ multipliciren.
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namentlich auch durch die ihr folgenden Streifung auf l und r leicht ver-
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vor, welche meiſt v = [FORMEL]a : c : ∞b zu ſein ſcheint, ſie wird durch das
Augitpaar i = [FORMEL]a : ⅓b : c beſtimmt, welches die Kanten P/l abſtumpft.
Es liegen folglich l v i r in einer Zone.
[Abbildung Projicirt auf die Gradendflächec : ∞a : ∞b. ]
[Abbildung]
Roſe zeichnet noch mehrere Flächen aus. Unter andern liegen: f =
⅕a' : c : ∞b, g = [FORMEL]a : c : ∞b, z = [FORMEL]a' : c : ∞b, h = [FORMEL]a : c : ∞b
in der Verticalzone. Das Augitpaar o = a : ½b : c in der Diagonal-
zone von P; u = ⅕a' : ½b : c, d = ⅕a' : [FORMEL]b : c, w = [FORMEL]a : ⅛b : c,
k = [FORMEL]a' : ½b : c.
Die Alpiniſchen Kryſtalle bilden immer Zwillinge: gekreuzte Blätter,
in denen P einſpiegelt. Sie haben alſo P gemein und liegen umgekehrt.
Dieſes Zwillingsgeſetz erleichtert das Erkennen außerordentlich. Wenn die
Kryſtalle ſich kreuzen, ſo entſtehen zweierlei Rinnen: die Rinne y/y' hat
einen einſpringenden Winkel 120° 54′, den man leicht mittelſt einer regu-
lären ſechsſeitigen Säule controlirt; die Rinne zwiſchen den einſpiegelnden
P und P' macht durch die bauchigen x/x' = 94° 36′, ſo daß langgezogene
Kryſtalle ſich faſt rechtwinklig zu kreuzen ſcheinen. Manchmal ſind es
nur die unſcheinbarſten tafelartigen Splitter, wie die von Diſſentis, und
doch kann man ſie an dem Spiegel von P und P' leicht erkennen. Wenn
die Kryſtalle tafelartig werden, ſo kreuzen ſie ſich nicht, und die Rinne
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/313>, abgerufen am 16.07.2024.
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