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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.

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I. Cl. 7te Fam.: Datolith.
wenig vor dem Löthrohr, gibt mit Borax ein amethystfarbenes Glas, denn
Stromeyer fand 19,1 Mn neben 2,3 Fe, 10,7 H, 1,5 Flußsäure etc.,
woraus Berzelius die zweifelhafte Formel (Mn, Fe)3 Si + 3 Al Si +
6 H
ableitet. Man muß sich hüten, ihn nicht mit verwittertem Wavellit
zu verwechseln.

Thomson's Glottalith von Glotta am Clyde soll kleine regu-
läre Oktaeder bilden.

10. Datolith.

Esmark fand matte grünliche Krystalle 1806 auf den Magneteisen-
lagern bei Arendal, und nannte sie nach ihrer körnigen Absonderung
(dateomai absondern), Werner schrieb Datholith. Man hat ihn daher
auch wohl als Esmarkit aufgeführt. Die klaren später bei Theiß gefun-
denen nannte Levy Humboldtit. Eine ausführliche Berechnung siehe in Pogg.
Ann. 36. 245.

2 + 1gliedriges Krystallsystem, aber mit besondern Eigen-
thümlichkeiten. Gehen wir von der Säule M = a : b : infinityc, vorn 77°
30', aus, so macht P = c : infinitya : infinityb mit M 91° 3' woraus folgt, daß
P gegen Axe c vorn 88° 19' bildet, folglich der Axenwinkel a/c vorn
91° 41'. Nimmt man dazu noch die Schiefendfläche x = a : c : infinityb,
welche x/P = 135° 37' macht, so finden sich daraus die Axen
a : b : k = 0,9916 : 0,7958 : 0,0291 = sqrt 0,9833 : sqrt 0,6333 : [Formel 1] ;
lga = 9,99635, lgb = 9,90082, lgk = 8,46452.

Die schönen Formen aus dem Grünstein des
Wäschgrundes von Andreasberg zeigen außer
M P x noch die deducirbaren Flächen r = 2a : 2b : c,
die Kanten P/M abstumpfend, die entsprechenden
Flächen hinten r' = 2a' : 2b : c kommen zwar
vor, aber nur ausnahmsweise. Dagegen findet
sich immer das Augitpaar s = a' : 2b : c, das
[Abbildung] gibt ihnen den entschiedenen 2 +
1gliedrigen Typus, obgleich dann
wieder ein Paar n = c : 2b : infinitya
in deren Diagonalzone r und s fallen,
an 2gliedriges Ansehen erinnert.
Projiciren wir die Flächen auf P,
indem wir die Figur mit der vor-
kommenden Medianebene a =
b : infinitya : infinityc
abschneiden, so können
wir mit Leichtigkeit folgende Flächen
eintragen:
b = a : infinityb : infinityc; g = a : 2b :infinity c
fehlt fast nie; v = b : c : infinitya;
y = c : 1/2a : infinityb; x' = a' : c : infinityb;
r = a : b : c; s = 1/2a' : b : c;
p = 2a : b : c; p = 4a : 2b : c;
m = 2/3 a : b : c; m' = 2/3 a' : b : c;
m' = a' : 2b : c; l = 2/3 a' : 2b : c.

Die Krystalle von Andreasberg

[Abbildung]

I. Cl. 7te Fam.: Datolith.
wenig vor dem Löthrohr, gibt mit Borax ein amethyſtfarbenes Glas, denn
Stromeyer fand 19,1 M̶⃛n neben 2,3 F̶⃛e, 10,7 Ḣ̶, 1,5 Flußſäure ꝛc.,
woraus Berzelius die zweifelhafte Formel (Ṁn, Ḟe)3 S⃛i + 3 Ä̶l S⃛i +
6 Ḣ̶
ableitet. Man muß ſich hüten, ihn nicht mit verwittertem Wavellit
zu verwechſeln.

Thomſon’s Glottalith von Glotta am Clyde ſoll kleine regu-
läre Oktaeder bilden.

10. Datolith.

Esmark fand matte grünliche Kryſtalle 1806 auf den Magneteiſen-
lagern bei Arendal, und nannte ſie nach ihrer körnigen Abſonderung
(δατέομαι abſondern), Werner ſchrieb Datholith. Man hat ihn daher
auch wohl als Esmarkit aufgeführt. Die klaren ſpäter bei Theiß gefun-
denen nannte Levy Humboldtit. Eine ausführliche Berechnung ſiehe in Pogg.
Ann. 36. 245.

2 + 1gliedriges Kryſtallſyſtem, aber mit beſondern Eigen-
thümlichkeiten. Gehen wir von der Säule M = a : b : ∞c, vorn 77°
30′, aus, ſo macht P = c : ∞a : ∞b mit M 91° 3′ woraus folgt, daß
P gegen Axe c vorn 88° 19′ bildet, folglich der Axenwinkel a/c vorn
91° 41′. Nimmt man dazu noch die Schiefendfläche x = a : c : ∞b,
welche x/P = 135° 37′ macht, ſo finden ſich daraus die Axen
a : b : k = 0,9916 : 0,7958 : 0,0291 = √ 0,9833 : √ 0,6333 : [Formel 1] ;
lga = 9,99635, lgb = 9,90082, lgk = 8,46452.

Die ſchönen Formen aus dem Grünſtein des
Wäſchgrundes von Andreasberg zeigen außer
M P x noch die deducirbaren Flächen r = 2a : 2b : c,
die Kanten P/M abſtumpfend, die entſprechenden
Flächen hinten r' = 2a' : 2b : c kommen zwar
vor, aber nur ausnahmsweiſe. Dagegen findet
ſich immer das Augitpaar s = a' : 2b : c, das
[Abbildung] gibt ihnen den entſchiedenen 2 +
1gliedrigen Typus, obgleich dann
wieder ein Paar n = c : 2b : ∞a
in deren Diagonalzone r und s fallen,
an 2gliedriges Anſehen erinnert.
Projiciren wir die Flächen auf P,
indem wir die Figur mit der vor-
kommenden Medianebene a =
b : ∞a : ∞c
abſchneiden, ſo können
wir mit Leichtigkeit folgende Flächen
eintragen:
b = a : ∞b : ∞c; g = a : 2b :∞ c
fehlt faſt nie; v = b : c : ∞a;
y = c : ½a : ∞b; x' = a' : c : ∞b;
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Die Kryſtalle von Andreasberg

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[291/0303] I. Cl. 7te Fam.: Datolith. wenig vor dem Löthrohr, gibt mit Borax ein amethyſtfarbenes Glas, denn Stromeyer fand 19,1 M̶⃛n neben 2,3 F̶⃛e, 10,7 Ḣ̶, 1,5 Flußſäure ꝛc., woraus Berzelius die zweifelhafte Formel (Ṁn, Ḟe)3 S⃛i + 3 Ä̶l S⃛i + 6 Ḣ̶ ableitet. Man muß ſich hüten, ihn nicht mit verwittertem Wavellit zu verwechſeln. Thomſon’s Glottalith von Glotta am Clyde ſoll kleine regu- läre Oktaeder bilden. 10. Datolith. Esmark fand matte grünliche Kryſtalle 1806 auf den Magneteiſen- lagern bei Arendal, und nannte ſie nach ihrer körnigen Abſonderung (δατέομαι abſondern), Werner ſchrieb Datholith. Man hat ihn daher auch wohl als Esmarkit aufgeführt. Die klaren ſpäter bei Theiß gefun- denen nannte Levy Humboldtit. Eine ausführliche Berechnung ſiehe in Pogg. Ann. 36. 245. 2 + 1gliedriges Kryſtallſyſtem, aber mit beſondern Eigen- thümlichkeiten. Gehen wir von der Säule M = a : b : ∞c, vorn 77° 30′, aus, ſo macht P = c : ∞a : ∞b mit M 91° 3′ woraus folgt, daß P gegen Axe c vorn 88° 19′ bildet, folglich der Axenwinkel a/c vorn 91° 41′. Nimmt man dazu noch die Schiefendfläche x = a : c : ∞b, welche x/P = 135° 37′ macht, ſo finden ſich daraus die Axen a : b : k = 0,9916 : 0,7958 : 0,0291 = √ 0,9833 : √ 0,6333 : [FORMEL]; lga = 9,99635, lgb = 9,90082, lgk = 8,46452. Die ſchönen Formen aus dem Grünſtein des Wäſchgrundes von Andreasberg zeigen außer M P x noch die deducirbaren Flächen r = 2a : 2b : c, die Kanten P/M abſtumpfend, die entſprechenden Flächen hinten r' = 2a' : 2b : c kommen zwar vor, aber nur ausnahmsweiſe. Dagegen findet ſich immer das Augitpaar s = a' : 2b : c, das [Abbildung] gibt ihnen den entſchiedenen 2 + 1gliedrigen Typus, obgleich dann wieder ein Paar n = c : 2b : ∞a in deren Diagonalzone r und s fallen, an 2gliedriges Anſehen erinnert. Projiciren wir die Flächen auf P, indem wir die Figur mit der vor- kommenden Medianebene a = b : ∞a : ∞c abſchneiden, ſo können wir mit Leichtigkeit folgende Flächen eintragen: b = a : ∞b : ∞c; g = a : 2b :∞ c fehlt faſt nie; v = b : c : ∞a; y = c : ½a : ∞b; x' = a' : c : ∞b; ρ = a : b : c; σ = ½a' : b : c; π = 2a : b : c; p = 4a : 2b : c; μ = ⅔a : b : c; μ' = ⅔a' : b : c; m' = [FORMEL]a' : 2b : c; l = ⅔a' : 2b : c. Die Kryſtalle von Andreasberg [Abbildung]

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Zitationshilfe: Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/303>, abgerufen am 22.11.2024.