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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.

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Messen mit dem Reflexionsgoniometer.
der des Theilkreises drehen; q ist der schwarze Spiegel, in welchem man
einen horizontalen Fensterrahmen oder eine noch fernere Horizontallinie
mit dem Auge fixirt, y die senkrecht neben dem Spiegel sich erhebende
Blendung, die das Auffinden der im Spiegel fixirten Linie auf der Fläche
des Krystalls erleichtert.

Wer einmal mit diesem vortrefflichen Instrumente gemessen hat, wird alle
andern in den verschiedenen Lehrbüchern beschriebenen unpraktischer finden.

Das Messen. Die größte Schwierigkeit bildet das Einstellen des
Krystalles. Gewöhnlich geschieht das durch Hin- und Herprobiren. Allein
sobald an unserm Instrument der Spiegel s genau senkrecht gegen den
Stift m steht, so darf ich nur den Krystall mit einer seiner Flächen
parallel demselben aufkleben, was bei herausgenommenem Stift durch
Einspiegeln mit s sehr leicht bewerkstelligt werden kann. Fixire ich jetzt
den Fensterrahmen auf der Krystallfläche, so wird er mit dem Bilde des
Spiegels q im Allgemeinen nicht parallel gehen, diese Parallelität ist
aber sogleich durch Bewegung des kurzen Charnieres a hergestellt, wovon
man sich durch Drehung an der Scheibe k überzeugt, indem man die
Rahmen zum Decken bringt. Dieses Einspielen ist der Beweis, daß
Spiegel und Krystallfläche der Drehungsaxe kr parallel gehen. Da nun
aber der Stift m bei dieser Stellung senkrecht gegen die Krystallfläche
steht, so muß er auch senkrecht gegen kr stehen, und wenn man jetzt den
Krystall um die Axe des Stiftes m dreht, so wird die Parallelität der
Fensterrahmen nicht gestört, was zu gleicher Zeit wieder ein Beweis
ist, daß der Spiegel s senkrecht gegen den Stift steht. Ist dieß geschehen,
so drehe ich mit der Drehscheibe k die zweite Fläche dem Auge zu, sie
wird das Bild des Rahmen nicht mit dem Spiegelbilde parallel stehen
lassen, allein durch die Drehung des Stiftes m ist die Parallelität so-
gleich hergestellt. Da nun durch diese Drehung die erste Fläche nicht
aus ihrer Parallelität mit der Axe kr der Drehscheibe herauskommen kann,
so ist der Krystall mit mathematischer Sicherheit eingestellt. Ich darf jetzt
nur das Instrument auf Null einstellen, das Rahmenbild des Sextanten-
spiegels mit dem einer Fläche des Krystalls zusammenfallen lassen, so-
dann bei d drehen und auf der zweiten Krystallfläche wieder zusammen-
fallen lassen, und auf dem Theilkreise die Grade ablesen.

Ueber verschiedene Abänderungen von Mitscherlich, Mohs, Babinet etc.
siehe Dufrenoy (Traite Miner. I, 192).

Für feinere Untersuchungen, besonders auch um die Brechungs-
coefficienten der Lichtstrahlen zu messen, bedient man sich des Goniometer
von Charles (Ann. chim. phys. 1850. 3 Ser. XXVIII, 177), oder eines
Theodolithen mit excentrischem Fernrohr, in dessen Centrum das Prisma
oder der Krystall aufrecht gestellt wird. Heusser (Pogg. Annal. 87. 455)
arbeitete mit einem solchen, dessen horizontaler Kreis direkt bis 10 Minuten
getheilt war, durch Nonien konnten 10 Sekunden noch abgelesen, 5 mit
ziemlicher Sicherheit geschätzt werden. Da ferner mit diesem Instrumente
der doppelte Winkel gemessen wird, so wird dadurch der etwa gemachte
Messungsfehler halbirt, und die Schärfe möglicher Weise auf " = 2 Sek.
geführt.

Hat man sich nun durch Messung überzeugt, ob die Kante 90° oder
nicht habe, so weiß ich erst, ob die Säule gleichwinklig (quadratisch oder

Meſſen mit dem Reflexionsgoniometer.
der des Theilkreiſes drehen; q iſt der ſchwarze Spiegel, in welchem man
einen horizontalen Fenſterrahmen oder eine noch fernere Horizontallinie
mit dem Auge fixirt, y die ſenkrecht neben dem Spiegel ſich erhebende
Blendung, die das Auffinden der im Spiegel fixirten Linie auf der Fläche
des Kryſtalls erleichtert.

Wer einmal mit dieſem vortrefflichen Inſtrumente gemeſſen hat, wird alle
andern in den verſchiedenen Lehrbüchern beſchriebenen unpraktiſcher finden.

Das Meſſen. Die größte Schwierigkeit bildet das Einſtellen des
Kryſtalles. Gewöhnlich geſchieht das durch Hin- und Herprobiren. Allein
ſobald an unſerm Inſtrument der Spiegel s genau ſenkrecht gegen den
Stift m ſteht, ſo darf ich nur den Kryſtall mit einer ſeiner Flächen
parallel demſelben aufkleben, was bei herausgenommenem Stift durch
Einſpiegeln mit s ſehr leicht bewerkſtelligt werden kann. Fixire ich jetzt
den Fenſterrahmen auf der Kryſtallfläche, ſo wird er mit dem Bilde des
Spiegels q im Allgemeinen nicht parallel gehen, dieſe Parallelität iſt
aber ſogleich durch Bewegung des kurzen Charnieres a hergeſtellt, wovon
man ſich durch Drehung an der Scheibe k überzeugt, indem man die
Rahmen zum Decken bringt. Dieſes Einſpielen iſt der Beweis, daß
Spiegel und Kryſtallfläche der Drehungsaxe kr parallel gehen. Da nun
aber der Stift m bei dieſer Stellung ſenkrecht gegen die Kryſtallfläche
ſteht, ſo muß er auch ſenkrecht gegen kr ſtehen, und wenn man jetzt den
Kryſtall um die Axe des Stiftes m dreht, ſo wird die Parallelität der
Fenſterrahmen nicht geſtört, was zu gleicher Zeit wieder ein Beweis
iſt, daß der Spiegel s ſenkrecht gegen den Stift ſteht. Iſt dieß geſchehen,
ſo drehe ich mit der Drehſcheibe k die zweite Fläche dem Auge zu, ſie
wird das Bild des Rahmen nicht mit dem Spiegelbilde parallel ſtehen
laſſen, allein durch die Drehung des Stiftes m iſt die Parallelität ſo-
gleich hergeſtellt. Da nun durch dieſe Drehung die erſte Fläche nicht
aus ihrer Parallelität mit der Axe kr der Drehſcheibe herauskommen kann,
ſo iſt der Kryſtall mit mathematiſcher Sicherheit eingeſtellt. Ich darf jetzt
nur das Inſtrument auf Null einſtellen, das Rahmenbild des Sextanten-
ſpiegels mit dem einer Fläche des Kryſtalls zuſammenfallen laſſen, ſo-
dann bei d drehen und auf der zweiten Kryſtallfläche wieder zuſammen-
fallen laſſen, und auf dem Theilkreiſe die Grade ableſen.

Ueber verſchiedene Abänderungen von Mitſcherlich, Mohs, Babinet ꝛc.
ſiehe Dufrenoy (Traité Minér. I, 192).

Für feinere Unterſuchungen, beſonders auch um die Brechungs-
coefficienten der Lichtſtrahlen zu meſſen, bedient man ſich des Goniometer
von Charles (Ann. chim. phys. 1850. 3 Ser. XXVIII, 177), oder eines
Theodolithen mit excentriſchem Fernrohr, in deſſen Centrum das Prisma
oder der Kryſtall aufrecht geſtellt wird. Heuſſer (Pogg. Annal. 87. 455)
arbeitete mit einem ſolchen, deſſen horizontaler Kreis direkt bis 10 Minuten
getheilt war, durch Nonien konnten 10 Sekunden noch abgeleſen, 5 mit
ziemlicher Sicherheit geſchätzt werden. Da ferner mit dieſem Inſtrumente
der doppelte Winkel gemeſſen wird, ſo wird dadurch der etwa gemachte
Meſſungsfehler halbirt, und die Schärfe möglicher Weiſe auf ″ = 2 Sek.
geführt.

Hat man ſich nun durch Meſſung überzeugt, ob die Kante 90° oder
nicht habe, ſo weiß ich erſt, ob die Säule gleichwinklig (quadratiſch oder

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[13/0025] Meſſen mit dem Reflexionsgoniometer. der des Theilkreiſes drehen; q iſt der ſchwarze Spiegel, in welchem man einen horizontalen Fenſterrahmen oder eine noch fernere Horizontallinie mit dem Auge fixirt, y die ſenkrecht neben dem Spiegel ſich erhebende Blendung, die das Auffinden der im Spiegel fixirten Linie auf der Fläche des Kryſtalls erleichtert. Wer einmal mit dieſem vortrefflichen Inſtrumente gemeſſen hat, wird alle andern in den verſchiedenen Lehrbüchern beſchriebenen unpraktiſcher finden. Das Meſſen. Die größte Schwierigkeit bildet das Einſtellen des Kryſtalles. Gewöhnlich geſchieht das durch Hin- und Herprobiren. Allein ſobald an unſerm Inſtrument der Spiegel s genau ſenkrecht gegen den Stift m ſteht, ſo darf ich nur den Kryſtall mit einer ſeiner Flächen parallel demſelben aufkleben, was bei herausgenommenem Stift durch Einſpiegeln mit s ſehr leicht bewerkſtelligt werden kann. Fixire ich jetzt den Fenſterrahmen auf der Kryſtallfläche, ſo wird er mit dem Bilde des Spiegels q im Allgemeinen nicht parallel gehen, dieſe Parallelität iſt aber ſogleich durch Bewegung des kurzen Charnieres a hergeſtellt, wovon man ſich durch Drehung an der Scheibe k überzeugt, indem man die Rahmen zum Decken bringt. Dieſes Einſpielen iſt der Beweis, daß Spiegel und Kryſtallfläche der Drehungsaxe kr parallel gehen. Da nun aber der Stift m bei dieſer Stellung ſenkrecht gegen die Kryſtallfläche ſteht, ſo muß er auch ſenkrecht gegen kr ſtehen, und wenn man jetzt den Kryſtall um die Axe des Stiftes m dreht, ſo wird die Parallelität der Fenſterrahmen nicht geſtört, was zu gleicher Zeit wieder ein Beweis iſt, daß der Spiegel s ſenkrecht gegen den Stift ſteht. Iſt dieß geſchehen, ſo drehe ich mit der Drehſcheibe k die zweite Fläche dem Auge zu, ſie wird das Bild des Rahmen nicht mit dem Spiegelbilde parallel ſtehen laſſen, allein durch die Drehung des Stiftes m iſt die Parallelität ſo- gleich hergeſtellt. Da nun durch dieſe Drehung die erſte Fläche nicht aus ihrer Parallelität mit der Axe kr der Drehſcheibe herauskommen kann, ſo iſt der Kryſtall mit mathematiſcher Sicherheit eingeſtellt. Ich darf jetzt nur das Inſtrument auf Null einſtellen, das Rahmenbild des Sextanten- ſpiegels mit dem einer Fläche des Kryſtalls zuſammenfallen laſſen, ſo- dann bei d drehen und auf der zweiten Kryſtallfläche wieder zuſammen- fallen laſſen, und auf dem Theilkreiſe die Grade ableſen. Ueber verſchiedene Abänderungen von Mitſcherlich, Mohs, Babinet ꝛc. ſiehe Dufrenoy (Traité Minér. I, 192). Für feinere Unterſuchungen, beſonders auch um die Brechungs- coefficienten der Lichtſtrahlen zu meſſen, bedient man ſich des Goniometer von Charles (Ann. chim. phys. 1850. 3 Ser. XXVIII, 177), oder eines Theodolithen mit excentriſchem Fernrohr, in deſſen Centrum das Prisma oder der Kryſtall aufrecht geſtellt wird. Heuſſer (Pogg. Annal. 87. 455) arbeitete mit einem ſolchen, deſſen horizontaler Kreis direkt bis 10 Minuten getheilt war, durch Nonien konnten 10 Sekunden noch abgeleſen, 5 mit ziemlicher Sicherheit geſchätzt werden. Da ferner mit dieſem Inſtrumente der doppelte Winkel gemeſſen wird, ſo wird dadurch der etwa gemachte Meſſungsfehler halbirt, und die Schärfe möglicher Weiſe auf [FORMEL]″ = 2[FORMEL] Sek. geführt. Hat man ſich nun durch Meſſung überzeugt, ob die Kante 90° oder nicht habe, ſo weiß ich erſt, ob die Säule gleichwinklig (quadratiſch oder

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Zitationshilfe: Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/25>, abgerufen am 21.11.2024.