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Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

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Feldschers. Cap. VII.

Wenn die Därme verwundet so geschte-
het es nicht allein durch vielfältige Instru-
menta,
sondern auch auff unterschiedliche
Art/ als nach der länge/ über quer und
wohl garentzwey/ davon die ersten zwar ge-
fährlich die andern aber gar tödtlich sind/
weil der Unflat in die Höle des Schmer-
bauchs steiget/ und schädliche Fäulung ver-
ursachet. Am aller gefährlichsten sind die
Verletzung der dünnen Därmer/ wegen
ihrer subtilen Membranosischen Substantz
und grosser Empfindligkeit und weil auch
den dicken noch eher als diesen einige Hülffe
geschehen kan. Was aber vor Därmer ver-
wundet/ kan auß folgenden Kenzeichen ab-
genommen werden.

So die dünnen Därmer Wund/ befin-
den sich die zeichen so bey den Magenwun-
den gemeldet worden hierbey auch/ denn
die Speise gehet gemeiniglich gekocht mit
Galle und den weissen Milchsafft vermischt
zu der Wunden herauß die Verletzung ist
oberhalb des Nabels und der Schmertzen
ist unter der kurtzen Rippen. Wo aber die
dicken Därmerwund/ so gehet entweder
ein grosser Gestanck oder gar Mist und Un-

flath
Feldſchers. Cap. VII.

Wenn die Daͤrme verwundet ſo geſchte-
het es nicht allein durch vielfaͤltige Inſtru-
menta,
ſondern auch auff unterſchiedliche
Art/ als nach der laͤnge/ uͤber quer und
wohl gaꝛentzwey/ davon die erſten zwar ge-
faͤhrlich die andern aber gar toͤdtlich ſind/
weil der Unflat in die Hoͤle des Schmer-
bauchs ſteiget/ und ſchaͤdliche Faͤulung ver-
urſachet. Am aller gefaͤhrlichſten ſind die
Verletzung der duͤnnen Daͤrmer/ wegen
ihrer ſubtilen Membranoſiſchen Subſtantz
und groſſer Empfindligkeit und weil auch
den dicken noch eher als dieſen einige Huͤlffe
geſchehen kan. Was aber vor Daͤrmer ver-
wundet/ kan auß folgenden Kenzeichen ab-
genommen werden.

So die duͤnnen Daͤrmer Wund/ befin-
den ſich die zeichen ſo bey den Magenwun-
den gemeldet worden hierbey auch/ denn
die Speiſe gehet gemeiniglich gekocht mit
Galle und den weiſſen Milchſafft vermiſcht
zu der Wunden herauß die Verletzung iſt
oberhalb des Nabels und der Schmertzen
iſt unter der kurtzen Rippen. Wo aber die
dicken Daͤrmerwund/ ſo gehet entweder
ein groſſer Geſtanck oder gar Miſt und Un-

flath
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[55/0095] Feldſchers. Cap. VII. Wenn die Daͤrme verwundet ſo geſchte- het es nicht allein durch vielfaͤltige Inſtru- menta, ſondern auch auff unterſchiedliche Art/ als nach der laͤnge/ uͤber quer und wohl gaꝛentzwey/ davon die erſten zwar ge- faͤhrlich die andern aber gar toͤdtlich ſind/ weil der Unflat in die Hoͤle des Schmer- bauchs ſteiget/ und ſchaͤdliche Faͤulung ver- urſachet. Am aller gefaͤhrlichſten ſind die Verletzung der duͤnnen Daͤrmer/ wegen ihrer ſubtilen Membranoſiſchen Subſtantz und groſſer Empfindligkeit und weil auch den dicken noch eher als dieſen einige Huͤlffe geſchehen kan. Was aber vor Daͤrmer ver- wundet/ kan auß folgenden Kenzeichen ab- genommen werden. So die duͤnnen Daͤrmer Wund/ befin- den ſich die zeichen ſo bey den Magenwun- den gemeldet worden hierbey auch/ denn die Speiſe gehet gemeiniglich gekocht mit Galle und den weiſſen Milchſafft vermiſcht zu der Wunden herauß die Verletzung iſt oberhalb des Nabels und der Schmertzen iſt unter der kurtzen Rippen. Wo aber die dicken Daͤrmerwund/ ſo gehet entweder ein groſſer Geſtanck oder gar Miſt und Un- flath

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Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/95>, abgerufen am 23.11.2024.