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Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

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Des wahrhafftigen

Wenn alles gröblich zerschnitten und zer-
stossen/ so geuß hierauff des besten Reini-
schen Brande-Weins 2. Stübichen/ las es
eine Wochen bey offterm umbschütteln di-
geri
ren/ und ziehe es 2. mahl in einer Vesic.
worauff ein Gläsener Helm lutiret seyn
muß herüber/ letzlich aber distillir es zu völ-
liger perfection in einer Sand-Capell/
so ist dieser unschätzbare Schwind Spiri-
tus
fertig. Felix Würtz in seiner Chirur-
gi. part. 3. Cap. 23. p. 593. & seq.
beschrei-
bet gleichfals ein köstliches Arcanum, in
allen Schwindungen/ über dessen herr-
liche Tugenden man sich nicht genung ver-
wundern kan/ es ist aber etwas mühsam
zu machen/ wovon in angezogenem Orte
mehr gelesen werden kan; Folgende Sal-
be nach der Lehr Hartmanni hab ich jeder-
zeit im Felde bey mir gehabt/ und gut be-
funden.

Rp. Rad. Angelic. libr. v.

Diese koche in einem verdeckten und wol-
vermachten Geschir mit 3. Maaß gutem
Rhem-Weine so lange biß ein Schleim
daraus werde/ drücke es wohl durch

ein
Des wahrhafftigen

Wenn alles groͤblich zerſchnitten und zer-
ſtoſſen/ ſo geuß hierauff des beſten Reini-
ſchen Brande-Weins 2. Stuͤbichen/ las es
eine Wochen bey offterm umbſchuͤtteln di-
geri
ren/ und ziehe es 2. mahl in einer Veſic.
worauff ein Glaͤſener Helm lutiret ſeyn
muß heruͤber/ letzlich aber diſtillir es zu voͤl-
liger perfection in einer Sand-Capell/
ſo iſt dieſer unſchaͤtzbare Schwind Spiri-
tus
fertig. Felix Wuͤrtz in ſeiner Chirur-
gi. part. 3. Cap. 23. p. 593. & ſeq.
beſchrei-
bet gleichfals ein koͤſtliches Arcanum, in
allen Schwindungen/ uͤber deſſen herr-
liche Tugenden man ſich nicht genung ver-
wundern kan/ es iſt aber etwas muͤhſam
zu machen/ wovon in angezogenem Orte
mehr geleſen werden kan; Folgende Sal-
be nach der Lehr Hartmanni hab ich jeder-
zeit im Felde bey mir gehabt/ und gut be-
funden.

Rp. Rad. Angelic. libr. v.

Dieſe koche in einem veꝛdeckten und wol-
vermachten Geſchir mit 3. Maaß gutem
Rhem-Weine ſo lange biß ein Schleim
daraus werde/ druͤcke es wohl durch

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[266/0306] Des wahrhafftigen Wenn alles groͤblich zerſchnitten und zer- ſtoſſen/ ſo geuß hierauff des beſten Reini- ſchen Brande-Weins 2. Stuͤbichen/ las es eine Wochen bey offterm umbſchuͤtteln di- geriren/ und ziehe es 2. mahl in einer Veſic. worauff ein Glaͤſener Helm lutiret ſeyn muß heruͤber/ letzlich aber diſtillir es zu voͤl- liger perfection in einer Sand-Capell/ ſo iſt dieſer unſchaͤtzbare Schwind Spiri- tus fertig. Felix Wuͤrtz in ſeiner Chirur- gi. part. 3. Cap. 23. p. 593. & ſeq. beſchrei- bet gleichfals ein koͤſtliches Arcanum, in allen Schwindungen/ uͤber deſſen herr- liche Tugenden man ſich nicht genung ver- wundern kan/ es iſt aber etwas muͤhſam zu machen/ wovon in angezogenem Orte mehr geleſen werden kan; Folgende Sal- be nach der Lehr Hartmanni hab ich jeder- zeit im Felde bey mir gehabt/ und gut be- funden. Rp. Rad. Angelic. libr. v. Dieſe koche in einem veꝛdeckten und wol- vermachten Geſchir mit 3. Maaß gutem Rhem-Weine ſo lange biß ein Schleim daraus werde/ druͤcke es wohl durch ein

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Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/306>, abgerufen am 19.05.2024.