Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.Feldschers. Cap. XI. rung/ oder aber wenn durch Verletzungund übeler Heilung ein Glied absonderlich damit belästiget wird. Von diesem letzteren da ein gewiß Glied des menschlichen Cör- pers/ es seynd gleich Armen/ Schenckel/ oder sonst ein anders/ von seiner sonst fleischichten Substantz abnimbt/ gleichsam verdorret und von allen Kräfften kompt/ andre aber ihr Nutriment und Kräffte be- halten wie etwan an Bäumen zu sehen/ da offt ein Ast/ verdorret die andern aber grün und frisch bleiben; von den letztern wil ich vor itzo in diesem kurtzen Tractat auß- führlich schreiben. Die vornembste Ursach solches abneh- welche
Feldſchers. Cap. XI. rung/ oder aber wenn durch Verletzungund uͤbeler Heilung ein Glied abſonderlich damit belaͤſtiget wird. Von dieſem letzteren da ein gewiß Glied des menſchlichen Coͤr- pers/ es ſeynd gleich Armen/ Schenckel/ oder ſonſt ein anders/ von ſeiner ſonſt fleiſchichten Subſtantz abnimbt/ gleichſam verdorret und von allen Kraͤfften kompt/ andre aber ihr Nutriment und Kraͤffte be- halten wie etwan an Baͤumen zu ſehen/ da offt ein Aſt/ verdorret die andern aber gruͤn und friſch bleiben; von den letztern wil ich vor itzo in dieſem kurtzen Tractat auß- fuͤhrlich ſchreiben. Die vornembſte Urſach ſolches abneh- welche
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0303" n="263"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Feldſchers.</hi><hi rendition="#aq">Cap. XI.</hi></fw><lb/> rung/ oder aber wenn durch Verletzung<lb/> und uͤbeler Heilung ein Glied abſonderlich<lb/> damit belaͤſtiget wird. Von dieſem letzteren<lb/> da ein gewiß Glied des menſchlichen Coͤr-<lb/> pers/ es ſeynd gleich Armen/ Schenckel/<lb/> oder ſonſt ein anders/ von ſeiner ſonſt<lb/> fleiſchichten <hi rendition="#aq">Subſtantz</hi> abnimbt/ gleichſam<lb/> verdorret und von allen Kraͤfften kompt/<lb/> andre aber ihr <hi rendition="#aq">Nutriment</hi> und Kraͤffte be-<lb/> halten wie etwan an Baͤumen zu ſehen/<lb/> da offt ein Aſt/ verdorret die andern aber<lb/> gruͤn und friſch bleiben; von den letztern wil<lb/> ich vor itzo in dieſem kurtzen Tractat auß-<lb/> fuͤhrlich ſchreiben.</p><lb/> <p>Die vornembſte Urſach ſolches abneh-<lb/> mens und ſchwindens iſt/ wenn etwan in<lb/> groſſen Verwundungen der Gleichen und<lb/> Nerven auß <hi rendition="#fr">U</hi>ngeſchickligkeit des verbin-<lb/> dens/ Langwierigkeit des Schmertzen und<lb/> andrer vielen <hi rendition="#fr">U</hi>ngelegenheit eine ſcharffe<lb/> Glied-Waſſerſucht der gleichen/ veꝛurſacht<lb/> wird/ oder aber das Glied iſt erkaltet auß<lb/> abgang vielen Blutes/ unrechtem verbin-<lb/> den in kalten Oertern/ und gar zu kuͤh-<lb/> lenden <hi rendition="#aq">Medicamenten:</hi> Worauß nicht al-<lb/> lein eine Verſtopffung der jenigen Gaͤnge/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">welche</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [263/0303]
Feldſchers. Cap. XI.
rung/ oder aber wenn durch Verletzung
und uͤbeler Heilung ein Glied abſonderlich
damit belaͤſtiget wird. Von dieſem letzteren
da ein gewiß Glied des menſchlichen Coͤr-
pers/ es ſeynd gleich Armen/ Schenckel/
oder ſonſt ein anders/ von ſeiner ſonſt
fleiſchichten Subſtantz abnimbt/ gleichſam
verdorret und von allen Kraͤfften kompt/
andre aber ihr Nutriment und Kraͤffte be-
halten wie etwan an Baͤumen zu ſehen/
da offt ein Aſt/ verdorret die andern aber
gruͤn und friſch bleiben; von den letztern wil
ich vor itzo in dieſem kurtzen Tractat auß-
fuͤhrlich ſchreiben.
Die vornembſte Urſach ſolches abneh-
mens und ſchwindens iſt/ wenn etwan in
groſſen Verwundungen der Gleichen und
Nerven auß Ungeſchickligkeit des verbin-
dens/ Langwierigkeit des Schmertzen und
andrer vielen Ungelegenheit eine ſcharffe
Glied-Waſſerſucht der gleichen/ veꝛurſacht
wird/ oder aber das Glied iſt erkaltet auß
abgang vielen Blutes/ unrechtem verbin-
den in kalten Oertern/ und gar zu kuͤh-
lenden Medicamenten: Worauß nicht al-
lein eine Verſtopffung der jenigen Gaͤnge/
welche
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |