Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.Feldschers. Cap. VIII. des gantzen Leibes gesamblet und denn zumandern von überflüssig gesamblter Galle/ herrührend von denselbigen Dingen/ so die Galle vermehren helffen/ und zugleich ein hitziges Temperament der Leber ver- ursachen/ dieses aber geschiehet bey denen am ersten/ welche noch in einem jungen/ hitzigen und mittelmässigen Alter sind/ wenn sie nemblich in Sommer bey hitziger Zeit/ viel marchiren und sich erhitzen müs- sen/ und nebst allerhand Gemüths Bewe- gungen (als Zorn/ Verdruß/ vielem Wachen) und Sauffereyen auch häuffi- ger Geniessung hitziger Speisen und Obsts verursachen/ daß sie solche Fieber bekom- men: Denn zu der Zeit ist ohne dem der Ma- gen schwach/ und kan die gesambleten Cru- ditäten nicht verdauen Dieses wie gedacht sind die vornembsten Ursachen derselben Fieber/ welche erst einen Frost mit sich brin- gen und hernach Hitze verursachen doch aber mehr entheils ohne Malignität seyn. Die Kennzeichen derselben sind/ wenn lezeit Q
Feldſchers. Cap. VIII. des gantzen Leibes geſamblet und deñ zumandern von uͤberfluͤſſig geſamblter Galle/ herruͤhrend von denſelbigen Dingen/ ſo die Galle vermehren helffen/ und zugleich ein hitziges Temperament der Leber ver- urſachen/ dieſes aber geſchiehet bey denen am erſten/ welche noch in einem jungen/ hitzigen und mittelmaͤſſigen Alter ſind/ wenn ſie nemblich in Sommer bey hitziger Zeit/ viel marchiren und ſich erhitzen muͤſ- ſen/ und nebſt allerhand Gemuͤths Bewe- gungen (als Zorn/ Verdruß/ vielem Wachen) und Sauffereyen auch haͤuffi- ger Genieſſung hitziger Speiſen und Obſts verurſachen/ daß ſie ſolche Fieber bekom- men: Deñ zu der Zeit iſt ohne dem der Ma- gen ſchwach/ und kan die geſambleten Cru- ditäten nicht verdauen Dieſes wie gedacht ſind die vornembſten Urſachen derſelben Fieber/ welche erſt einen Froſt mit ſich brin- gen uñ hernach Hitze veꝛurſachen doch aber mehr entheils ohne Malignität ſeyn. Die Keñzeichen derſelben ſind/ wenn lezeit Q
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Feldſchers. Cap. VIII.
des gantzen Leibes geſamblet und deñ zum
andern von uͤberfluͤſſig geſamblter Galle/
herruͤhrend von denſelbigen Dingen/ ſo
die Galle vermehren helffen/ und zugleich
ein hitziges Temperament der Leber ver-
urſachen/ dieſes aber geſchiehet bey denen
am erſten/ welche noch in einem jungen/
hitzigen und mittelmaͤſſigen Alter ſind/
wenn ſie nemblich in Sommer bey hitziger
Zeit/ viel marchiren und ſich erhitzen muͤſ-
ſen/ und nebſt allerhand Gemuͤths Bewe-
gungen (als Zorn/ Verdruß/ vielem
Wachen) und Sauffereyen auch haͤuffi-
ger Genieſſung hitziger Speiſen und Obſts
verurſachen/ daß ſie ſolche Fieber bekom-
men: Deñ zu der Zeit iſt ohne dem der Ma-
gen ſchwach/ und kan die geſambleten Cru-
ditäten nicht verdauen Dieſes wie gedacht
ſind die vornembſten Urſachen derſelben
Fieber/ welche erſt einen Froſt mit ſich brin-
gen uñ hernach Hitze veꝛurſachen doch aber
mehr entheils ohne Malignität ſeyn.
Die Keñzeichen derſelben ſind/ wenn
der Paroxiſmus mit einem ſtarcken
Froſt und kitzlenden ſtechen der Haut ſich
entweder taͤglich einſtellet/ oder aber dem
Krancken einen Ruhetag laͤſt/ das alſo al-
lezeit
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