Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.Des wahrhafftigen Feistigkeiten mit vieler Gall undBlut vermischt weggehen/ denn ist es schon gefährlich/ tödtlich aber wenn 3. die Spei- sen wie sie der Mensch zu sich genommen mit membranosischen Stücklein der Ge- därmer gleichsam wie abgeschabet mit vie- lem Blut vermischt weggehen. Jst also die rothe Ruhr ein grosser Schmertz und schneiden des Bauchs/ verursacht von ei- ner scharffen/ beissenden/ faulen/ und meist gallhafftigen Feuchtigkeit/ welche den Magen und das Geblüte verderbet/ die Leber und Venas Meseraicas verstopfft und die Därmer schmertzlich verwundet. Es sind zwar noch viel und grosse Ursa- chen/ bey dieser Kranckheit/ welche billich in acht zu nehmen/ als da findet sich gemei- niglich ein solches anklebendes Gifft dabey/ welches andre leicht anstecket/ und beyge- bracht werden kan/ weil sie aber einen ver- ständigen Medicum erfodern/ habe ich es denselben billich überlassen sollen. Die Cur dieser beschwer- und gefährli- 1. Daß man den Schleim abführe. 2. Den
Des wahrhafftigen Feiſtigkeiten mit vieler Gall undBlut vermiſcht weggehen/ denn iſt es ſchon gefaͤhrlich/ toͤdtlich aber wenn 3. die Spei- ſen wie ſie der Menſch zu ſich genommen mit membranoſiſchen Stuͤcklein der Ge- daͤrmer gleichſam wie abgeſchabet mit vie- lem Blut vermiſcht weggehen. Jſt alſo die rothe Ruhr ein groſſer Schmertz und ſchneiden des Bauchs/ verurſacht von ei- ner ſcharffen/ beiſſenden/ faulen/ und meiſt gallhafftigen Feuchtigkeit/ welche den Magen und das Gebluͤte verderbet/ die Leber und Venas Meſeraicas verſtopfft und die Daͤrmer ſchmertzlich verwundet. Es ſind zwar noch viel und groſſe Urſa- chen/ bey dieſer Kranckheit/ welche billich in acht zu nehmen/ als da findet ſich gemei- niglich ein ſolches anklebendes Gifft dabey/ welches andre leicht anſtecket/ und beyge- bracht werden kan/ weil ſie aber einen ver- ſtaͤndigen Medicum erfodern/ habe ich es denſelben billich uͤberlaſſen ſollen. Die Cur dieſer beſchwer- und gefaͤhrli- 1. Daß man den Schleim abfuͤhre. 2. Den
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Des wahrhafftigen
Feiſtigkeiten mit vieler Gall und
Blut vermiſcht weggehen/ denn iſt es ſchon
gefaͤhrlich/ toͤdtlich aber wenn 3. die Spei-
ſen wie ſie der Menſch zu ſich genommen
mit membranoſiſchen Stuͤcklein der Ge-
daͤrmer gleichſam wie abgeſchabet mit vie-
lem Blut vermiſcht weggehen. Jſt alſo die
rothe Ruhr ein groſſer Schmertz und
ſchneiden des Bauchs/ verurſacht von ei-
ner ſcharffen/ beiſſenden/ faulen/ und
meiſt gallhafftigen Feuchtigkeit/ welche
den Magen und das Gebluͤte verderbet/
die Leber und Venas Meſeraicas verſtopfft
und die Daͤrmer ſchmertzlich verwundet.
Es ſind zwar noch viel und groſſe Urſa-
chen/ bey dieſer Kranckheit/ welche billich
in acht zu nehmen/ als da findet ſich gemei-
niglich ein ſolches anklebendes Gifft dabey/
welches andre leicht anſtecket/ und beyge-
bracht werden kan/ weil ſie aber einen ver-
ſtaͤndigen Medicum erfodern/ habe ich es
denſelben billich uͤberlaſſen ſollen.
Die Cur dieſer beſchwer- und gefaͤhrli-
chen Kranckheit beſtehet vornemblich in
folgenden 4. Dingen.
1. Daß man den Schleim abfuͤhre.
2. Den
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Zitationshilfe: | Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/234>, abgerufen am 27.07.2024. |