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Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

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Des wahrhafftigen
denn es ist besser in der Noth daß äuserste
Hülffmittel hervor zu suchen/ als den Pa-
tienten sterben lassen/ vielen grauet zwar
vor dieser Operation, absonderlich denen
welchen es unbekand und fast unmöglich
zu seyn scheinet: es ist aber ein solcher welcher
Handgrieff in der Chirurgi womit man-
chem sein Leben erhalten worden/ und
gläube ich nicht/ daß ein geschwinderes
Mittel den Patienten dem Tode gleichsam
auß dem Rachen zu reissen/ als dieses ist.

Ein merckbares Exempel begegnete mir
Anno 1672. zu Münden in Westphalen
beym Gräfflichen Donaischem Regiment
zu Fuß mit einem Musquetier von des
Herrn Obristwachtmeisters Compagnie,
welcher an dieser Kranckheit schon eine
Viertelstunde gleichsam todt dar nieder ge-
legen/ doch aber nach meiner glücklichen
Oeffnung vollkommen wieder gesund und
curiret worden/ anderer vielen zugeschwei-
gen. Dahero lasse sich keiner die Gefahr und
Mühe dieses Wercks abschröcken/ dencke
nicht/ was er von seinem Lehrmeister nicht
gelernet und erfahren/ daß es auch nicht an-
gehen könne/ wie mir neulich ein Feldscher

in

Des wahrhafftigen
denn es iſt beſſer in der Noth daß aͤuſerſte
Huͤlffmittel hervor zu ſuchen/ als den Pa-
tienten ſterben laſſen/ vielen grauet zwar
vor dieſer Operation, abſonderlich denen
welchen es unbekand und faſt unmoͤglich
zu ſeyn ſcheinet: es iſt abeꝛ ein ſolcheꝛ welcheꝛ
Handgrieff in der Chirurgi womit man-
chem ſein Leben erhalten worden/ und
glaͤube ich nicht/ daß ein geſchwinderes
Mittel den Patienten dem Tode gleichſam
auß dem Rachen zu reiſſen/ als dieſes iſt.

Ein merckbares Exempel begegnete mir
Anno 1672. zu Muͤnden in Weſtphalen
beym Graͤfflichen Donaiſchem Regiment
zu Fuß mit einem Muſquetier von des
Herrn Obriſtwachtmeiſters Compagnie,
welcher an dieſer Kranckheit ſchon eine
Viertelſtunde gleichſam todt dar nieder ge-
legen/ doch aber nach meiner gluͤcklichen
Oeffnung vollkommen wieder geſund und
curiret worden/ anderer vielen zugeſchwei-
gen. Dahero laſſe ſich keiner die Gefahr uñ
Muͤhe dieſes Wercks abſchroͤcken/ dencke
nicht/ was er von ſeinem Lehrmeiſter nicht
geleꝛnet und erfahren/ daß es auch nicht an-
gehen koͤnne/ wie mir neulich ein Feldſcher

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[186/0226] Des wahrhafftigen denn es iſt beſſer in der Noth daß aͤuſerſte Huͤlffmittel hervor zu ſuchen/ als den Pa- tienten ſterben laſſen/ vielen grauet zwar vor dieſer Operation, abſonderlich denen welchen es unbekand und faſt unmoͤglich zu ſeyn ſcheinet: es iſt abeꝛ ein ſolcheꝛ welcheꝛ Handgrieff in der Chirurgi womit man- chem ſein Leben erhalten worden/ und glaͤube ich nicht/ daß ein geſchwinderes Mittel den Patienten dem Tode gleichſam auß dem Rachen zu reiſſen/ als dieſes iſt. Ein merckbares Exempel begegnete mir Anno 1672. zu Muͤnden in Weſtphalen beym Graͤfflichen Donaiſchem Regiment zu Fuß mit einem Muſquetier von des Herrn Obriſtwachtmeiſters Compagnie, welcher an dieſer Kranckheit ſchon eine Viertelſtunde gleichſam todt dar nieder ge- legen/ doch aber nach meiner gluͤcklichen Oeffnung vollkommen wieder geſund und curiret worden/ anderer vielen zugeſchwei- gen. Dahero laſſe ſich keiner die Gefahr uñ Muͤhe dieſes Wercks abſchroͤcken/ dencke nicht/ was er von ſeinem Lehrmeiſter nicht geleꝛnet und erfahren/ daß es auch nicht an- gehen koͤnne/ wie mir neulich ein Feldſcher in

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Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/226>, abgerufen am 23.11.2024.