Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.Feldschers. Cap. I. eingezogenen schädlichen Lufft/ gleichsamwie ein Leim anklebend und dick gemacht wird/ dahero muß man allso fort der glei- chen Mittel gebrauchen die/ die Inflammati- on verhindern/ den Schleim dünne machen zertheilen und abführen/ wobey eine Ader- lässe unter der Zungen nicht undienlich/ denn diese zwey Adern zu rechter Zeit gelas- sen/ sind eines der besten und Augenschein- lichsten Hülffmittel/ in dieser Kranckheit/ und habe ich auff diese Weise vielen inner- bald wenig Stunden wieder zu rechte ge- holffen. Zu mercken ist/ das eine rechte Bräune nicht über 4. oder 5. Tage wehret/ wie wohl offters inner 24. Stunden der Patient sterben muß/ dahero sehe ein jeder wol zu/ damit er innerlich wie vorgedacht verfahre/ und äuserlich die Inflammation abhalte und zertheile. Daß aber etliche die Bräune in 4. Theil zuschreiben es
Feldſchers. Cap. I. eingezogenen ſchaͤdlichen Lufft/ gleichſamwie ein Leim anklebend und dick gemacht wird/ dahero muß man allſo fort der glei- chen Mittel gebrauchen die/ die Inflammati- on verhindeꝛn/ den Schleim duͤnne machen zertheilen und abfuͤhren/ wobey eine Ader- laͤſſe unter der Zungen nicht undienlich/ deñ dieſe zwey Adern zu rechter Zeit gelaſ- ſen/ ſind eines der beſten und Augenſchein- lichſten Huͤlffmittel/ in dieſer Kranckheit/ und habe ich auff dieſe Weiſe vielen inner- bald wenig Stunden wieder zu rechte ge- holffen. Zu mercken iſt/ das eine rechte Braͤune nicht uͤber 4. oder 5. Tage wehret/ wie wohl offters inner 24. Stunden der Patient ſterben muß/ dahero ſehe ein jeder wol zu/ damit er innerlich wie vorgedacht verfahre/ und aͤuſerlich die Inflammation abhalte und zertheile. Daß aber etliche die Braͤune in 4. Theil zuſchreiben es
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Feldſchers. Cap. I.
eingezogenen ſchaͤdlichen Lufft/ gleichſam
wie ein Leim anklebend und dick gemacht
wird/ dahero muß man allſo fort der glei-
chen Mittel gebrauchen die/ die Inflammati-
on verhindeꝛn/ den Schleim duͤnne machen
zertheilen und abfuͤhren/ wobey eine Ader-
laͤſſe unter der Zungen nicht undienlich/
deñ dieſe zwey Adern zu rechter Zeit gelaſ-
ſen/ ſind eines der beſten und Augenſchein-
lichſten Huͤlffmittel/ in dieſer Kranckheit/
und habe ich auff dieſe Weiſe vielen inner-
bald wenig Stunden wieder zu rechte ge-
holffen. Zu mercken iſt/ das eine rechte
Braͤune nicht uͤber 4. oder 5. Tage wehret/
wie wohl offters inner 24. Stunden der
Patient ſterben muß/ dahero ſehe ein jeder
wol zu/ damit er innerlich wie vorgedacht
verfahre/ und aͤuſerlich die Inflammation
abhalte und zertheile.
Daß aber etliche die Braͤune in 4. Theil
abtheilen/ und die erſte Art Cynanche, die
andre Paracynanche, die 3. Synanche, und
4. Paraſinanche nennen/ geſchiehet vieleicht
deßwegen einen Unterſcheid zu machen in
denen Geſchwulſten und Entzuͤndungen/
weil eine ſtaͤrcker und gefaͤhrlicher als die
andre/ wovon in dieſem kleinẽ Tractaͤtlein
zuſchreiben es
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Zitationshilfe: | Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/221>, abgerufen am 27.07.2024. |