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Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

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Des wahrhafftigen
nung allzuhefftig gewesen/ so hängt das
Glied bummelnd und unkräfftig dar/ und
ist länger als das gesunde/ das allergewis-
seste Kennzeichen aber ist/ wenn bey den
Verrenckungen die natürliche Bewegung
des Gliedes auffhöret/ und wegen des em-
pfindlichen Schmertzens unbrauchbar ge-
macht worden/ darneben auch etwas un-
gleich/ kürtzer und länger geworden/ als
das andre/ so kan man es mit gewissem
Grunde eine vollkomne Verrenckung nen-
nen.

Den Unterscheid der Außweichungen
macht man theils von dem Ort da es ge-
schehen/ als an dem Schulterblat/ dem
Ellbogen/ der Handwurtzel/ der Hüfft/
Knie/ Knöchel und Zehen etc Und die-
ses seynd die vornembsten Verrenckungen
oder aber/ wenn die Außeinanderwei-
chung des Gleichkopffs auß seiner Höhlen/
entweder unterwerts oder oberwerts auß-
gewichen/ so vor sich/ hinter sich/ und seit-
werts geschehen kan/ wie in folgenden
Capitteln bey jeder Verrenckung sonder-
lich gemeldet werden sol.

Cap.

Des wahrhafftigen
nung allzuhefftig geweſen/ ſo haͤngt das
Glied bummelnd und unkraͤfftig dar/ und
iſt laͤnger als das geſunde/ das allergewiſ-
ſeſte Kennzeichen aber iſt/ wenn bey den
Verrenckungen die natuͤrliche Bewegung
des Gliedes auffhoͤret/ und wegen des em-
pfindlichen Schmertzens unbrauchbar ge-
macht worden/ darneben auch etwas un-
gleich/ kuͤrtzer und laͤnger geworden/ als
das andre/ ſo kan man es mit gewiſſem
Grunde eine vollkomne Verrenckung nen-
nen.

Den Unterſcheid der Außweichungen
macht man theils von dem Ort da es ge-
ſchehen/ als an dem Schulterblat/ dem
Ellbogen/ der Handwurtzel/ der Huͤfft/
Knie/ Knoͤchel und Zehen etc Und die-
ſes ſeynd die vornembſten Verrenckungen
oder aber/ wenn die Außeinanderwei-
chung des Gleichkopffs auß ſeiner Hoͤhlen/
entweder unterwerts oder oberwerts auß-
gewichen/ ſo vor ſich/ hinter ſich/ und ſeit-
werts geſchehen kan/ wie in folgenden
Capitteln bey jeder Verrenckung ſonder-
lich gemeldet werden ſol.

Cap.
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[136/0176] Des wahrhafftigen nung allzuhefftig geweſen/ ſo haͤngt das Glied bummelnd und unkraͤfftig dar/ und iſt laͤnger als das geſunde/ das allergewiſ- ſeſte Kennzeichen aber iſt/ wenn bey den Verrenckungen die natuͤrliche Bewegung des Gliedes auffhoͤret/ und wegen des em- pfindlichen Schmertzens unbrauchbar ge- macht worden/ darneben auch etwas un- gleich/ kuͤrtzer und laͤnger geworden/ als das andre/ ſo kan man es mit gewiſſem Grunde eine vollkomne Verrenckung nen- nen. Den Unterſcheid der Außweichungen macht man theils von dem Ort da es ge- ſchehen/ als an dem Schulterblat/ dem Ellbogen/ der Handwurtzel/ der Huͤfft/ Knie/ Knoͤchel und Zehen etc Und die- ſes ſeynd die vornembſten Verrenckungen oder aber/ wenn die Außeinanderwei- chung des Gleichkopffs auß ſeiner Hoͤhlen/ entweder unterwerts oder oberwerts auß- gewichen/ ſo vor ſich/ hinter ſich/ und ſeit- werts geſchehen kan/ wie in folgenden Capitteln bey jeder Verrenckung ſonder- lich gemeldet werden ſol. Cap.

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Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/176>, abgerufen am 29.11.2024.