Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.Feldschers. Cap. X. eine solche Diaet, welche trocknet/ und denCallum erweicht und zertheilet/ euserlich a- ber ist nichts bessers/ als folgendes Cata- plasma von Eybisch Pappeln/ Steinklee- kraut/ und mit Camillenblumen Leinsag- men und Bohnen Mehl vermischt in Milch gekocht und warm übergelegt/ oder daß Empl. de Alth. und dieses überlegen thut man so lange/ biß es sich erweicht/ dann ge- brauch härtere Bänder/ und lege auch wol über daß Pflaster ein dünn geschlagnes Bley/ so wird es sich verliehren und ver- zehren. Ein allzukleiner Callus kan theils aus dem äuserlichen Ansehen/ erkennet/ o- der wenn daß Glied gar zu unvermöglich und ungeschickt in der Bewegung bleibt gemuthmasset werden/ es wird mehren- theils verursacht aus dem wenigen Essen und Trincken und Mangel der Nahrung des Patienten/ oder wenn man im verbin- den allzuharte Compressen und Schienen gebraucht/ auch zugleich die Binden hart anzeucht/ dahero muß die Cur diesem allem entgegen gerichtet werden; Den Patienten laß in der Diaet etwas reichli- cher und nahrhaffter unterhalten/ die J v
Feldſchers. Cap. X. eine ſolche Diæt, welche trocknet/ und denCallum erweicht und zertheilet/ euſerlich a- ber iſt nichts beſſers/ als folgendes Cata- plasma von Eybiſch Pappeln/ Steinklee- kraut/ und mit Camillenblumen Leinſag- men und Bohnen Mehl vermiſcht in Milch gekocht und warm uͤbergelegt/ oder daß Empl. de Alth. und dieſes uͤberlegen thut man ſo lange/ biß es ſich erweicht/ dann ge- brauch haͤrtere Baͤnder/ und lege auch wol uͤber daß Pflaſter ein duͤnn geſchlagnes Bley/ ſo wird es ſich verliehren und ver- zehren. Ein allzukleiner Callus kan theils aus dem aͤuſerlichen Anſehen/ erkennet/ o- der wenn daß Glied gar zu unvermoͤglich und ungeſchickt in der Bewegung bleibt gemuthmaſſet werden/ es wird mehren- theils verurſacht aus dem wenigen Eſſen und Trincken und Mangel der Nahrung des Patienten/ oder wenn man im verbin- den allzuharte Compreſſen und Schienen gebraucht/ auch zugleich die Binden hart anzeucht/ dahero muß die Cur dieſem allem entgegen gerichtet werden; Den Patienten laß in der Diæt etwas reichli- cher und nahrhaffter unterhalten/ die J v
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Feldſchers. Cap. X.
eine ſolche Diæt, welche trocknet/ und den
Callum erweicht und zertheilet/ euſerlich a-
ber iſt nichts beſſers/ als folgendes Cata-
plasma von Eybiſch Pappeln/ Steinklee-
kraut/ und mit Camillenblumen Leinſag-
men und Bohnen Mehl vermiſcht in Milch
gekocht und warm uͤbergelegt/ oder daß
Empl. de Alth. und dieſes uͤberlegen thut
man ſo lange/ biß es ſich erweicht/ dann ge-
brauch haͤrtere Baͤnder/ und lege auch wol
uͤber daß Pflaſter ein duͤnn geſchlagnes
Bley/ ſo wird es ſich verliehren und ver-
zehren. Ein allzukleiner Callus kan theils
aus dem aͤuſerlichen Anſehen/ erkennet/ o-
der wenn daß Glied gar zu unvermoͤglich
und ungeſchickt in der Bewegung bleibt
gemuthmaſſet werden/ es wird mehren-
theils verurſacht aus dem wenigen Eſſen
und Trincken und Mangel der Nahrung
des Patienten/ oder wenn man im verbin-
den allzuharte Compreſſen und Schienen
gebraucht/ auch zugleich die Binden hart
anzeucht/ dahero muß die Cur dieſem
allem entgegen gerichtet werden; Den
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cher und nahrhaffter unterhalten/
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Zitationshilfe: | Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/169>, abgerufen am 27.07.2024. |