Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.Feldschers. Cap. IX. Alle Wunden des Hertzens sie geschehen Cap. E 4
Feldſchers. Cap. IX. Alle Wunden des Hertzens ſie geſchehen Cap. E 4
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Feldſchers. Cap. IX.
Alle Wunden des Hertzens ſie geſchehen
gleich wohin ſie wollen ſind duꝛchaus toͤdt-
lich/ nur das dieſelben welche in deſſen
Kammer oder Hoͤle gegangen bald und in
wenig Augenblicken wegen hefftiger Ver-
gieſſung des Blutes und Verſchwindung
der Lebensgeiſter den Todt verurſachen:
Dieſe aber welche nicht groß und ohne
Verletzung deꝛ Kam̃eꝛn nur in die fleiſchich-
te Subſtantz gegangen/ nicht ſo bald und
geſchwinde als die vorigen/ doch aber
gleichfals den Todt mit ſich bringen. Es
will zwar Paræus in ſeiner Chirurg. lib.
IX. Cap. XXX. ein merckwuͤrdiges
Exempel anfuͤhren/ daß nicht allein
einer nach Verwundung des Hertzens
noch eine gute weile gelebet/ ſondern auch
ſeinen Feind uͤber 200. Schritte verfolget
und unterſchiedlich verwundet/ ehe er ge-
ſuncken: Jſt es wahr ſo halte ich davor
daß es nur eine geringe Verletzung im
fleiſchichten Theile geweſen/ und bleibet
wohl gewiß; daß der jenige ſo biß in deſſen
Subſtantz und Hoͤhlen verwundet wor-
den/ bald ſterben muͤſſen/ die Adern aber
zwar nicht ſo geſchwind/ doch aber auch
den Todt unfehlbar verurſachen.
Cap.
E 4
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