Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.funffzehendes Capitel. tung weder eine Hand anlegen/ nochauch etwas beysteuern wollte. Wie- wohl es thut ein Regente sehr weiß- lich/ wenn er sich in diesem Stücke in die Weise des lamentirenden Vol- ckes schicken lernet/ und es mit solchen Anlagen in die Wege richtet/ daß sie dieselbigen so wenig/ als immer seyn kan/ fühlen und empfinden mögen; welches denn solcher gestalt am fü- glichsten geschehen kan/ wenn die ho- he Obrigkeit eine durchgehende rich- tige Gleichheit halten/ und sothane Anlagen vielmehr in einzelnen und geringen Terminen/ wie auch unter mancherley Benennungen/ als auff einmahl mit allzustarcken Posten/ und immerzu unter einerley Nahmen einbringen lässet. §. 4. Das dritte Recht ist die Lan- B b 4
funffzehendes Capitel. tung weder eine Hand anlegen/ nochauch etwas beyſteuern wollte. Wie- wohl es thut ein Regente ſehr weiß- lich/ wenn er ſich in dieſem Stuͤcke in die Weiſe des lamentirenden Vol- ckes ſchicken lernet/ und es mit ſolchen Anlagen in die Wege richtet/ daß ſie dieſelbigen ſo wenig/ als immer ſeyn kan/ fuͤhlen und empfinden moͤgen; welches denn ſolcher geſtalt am fuͤ- glichſten geſchehen kan/ wenn die ho- he Obrigkeit eine durchgehende rich- tige Gleichheit halten/ und ſothane Anlagen vielmehr in einzelnen und geringen Terminen/ wie auch unter mancherley Benennungen/ als auff einmahl mit allzuſtarcken Poſten/ und immerzu unter einerley Nahmen einbringen laͤſſet. §. 4. Das dritte Recht iſt die Lan- B b 4
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funffzehendes Capitel.
tung weder eine Hand anlegen/ noch
auch etwas beyſteuern wollte. Wie-
wohl es thut ein Regente ſehr weiß-
lich/ wenn er ſich in dieſem Stuͤcke in
die Weiſe des lamentirenden Vol-
ckes ſchicken lernet/ und es mit ſolchen
Anlagen in die Wege richtet/ daß ſie
dieſelbigen ſo wenig/ als immer ſeyn
kan/ fuͤhlen und empfinden moͤgen;
welches denn ſolcher geſtalt am fuͤ-
glichſten geſchehen kan/ wenn die ho-
he Obrigkeit eine durchgehende rich-
tige Gleichheit halten/ und ſothane
Anlagen vielmehr in einzelnen und
geringen Terminen/ wie auch unter
mancherley Benennungen/ als auff
einmahl mit allzuſtarcken Poſten/ und
immerzu unter einerley Nahmen
einbringen laͤſſet.
§. 4. Das dritte Recht iſt die
Ober-Herrligkeit/ oder hohe
Herrſchafft/ welche darinne beſte-
het/ daß ein Fuͤrſte bey erheiſchender
Lan-
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