Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.Des andern Buchs auff zu sehen/ daß die Anlagen nachProportion eines jeden Vermögens außgeschrieben werden/ und nicht et- wan einige zu derer übrigen Nach- theil und Unterdrückung frey auß- gehen mögen; ingleichen/ daß selbi- ge zu des Landes Besten angewendet/ und nicht durch unnöthigen Pracht und Uppigkeit/ allzu grosse Geschen- cke/ oder sonst liederlicher und unnüz- zer Weise verschwendet werden. End- lich müssen die Außgaben die Ein- künffte nicht übersteigen/ und wo diese [nicht zulänglich seyn/ dem] Mangel durch ein sparsames Haußhalten und Beschneidung des überflüßigen Prachts oder Staats abgeholffen werden. §. 11. Es darff zwar ein Landes- ver-
Des andern Buchs auff zu ſehen/ daß die Anlagen nachProportion eines jeden Vermoͤgens außgeſchrieben werden/ und nicht et- wan einige zu derer uͤbrigen Nach- theil und Unterdruͤckung frey auß- gehen moͤgen; ingleichen/ daß ſelbi- ge zu des Landes Beſten angewendet/ und nicht durch unnoͤthigen Pracht und Uppigkeit/ allzu groſſe Geſchen- cke/ oder ſonſt liederlicher und unnuͤz- zeꝛ Weiſe verſchwendet werden. End- lich muͤſſen die Außgaben die Ein- kuͤnffte nicht uͤberſteigen/ und wo dieſe [nicht zulaͤnglich ſeyn/ dem] Mangel durch ein ſparſames Haußhalten und Beſchneidung des uͤberfluͤßigen Prachts oder Staats abgeholffen werden. §. 11. Es darff zwar ein Landes- ver-
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Des andern Buchs
auff zu ſehen/ daß die Anlagen nach
Proportion eines jeden Vermoͤgens
außgeſchrieben werden/ und nicht et-
wan einige zu derer uͤbrigen Nach-
theil und Unterdruͤckung frey auß-
gehen moͤgen; ingleichen/ daß ſelbi-
ge zu des Landes Beſten angewendet/
und nicht durch unnoͤthigen Pracht
und Uppigkeit/ allzu groſſe Geſchen-
cke/ oder ſonſt liederlicher und unnuͤz-
zeꝛ Weiſe verſchwendet werden. End-
lich muͤſſen die Außgaben die Ein-
kuͤnffte nicht uͤberſteigen/ und wo dieſe
nicht zulaͤnglich ſeyn/ dem Mangel
durch ein ſparſames Haußhalten und
Beſchneidung des uͤberfluͤßigen
Prachts oder Staats abgeholffen
werden.
§. 11. Es darff zwar ein Landes-
Herr die Unterthanen von dem Sei-
nigen nicht ernehren; (auſſer wenn
die natuͤrliche Liebe befiehlet/ ſich de-
ter jenigen/ die ſich wegen eines un-
ver-
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