Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.Des ersten Buchs delt/ bey welchen Handel es dennzu beyden Theilen dermassen aufs Glücke bingewaget seyn wil/ daß/ weder der Kauffer/ wenn ihm seine Hoffnung fehlschläget/ noch auch der Verkauffer/ wenn das Guth die Einbildung weit übersteiget/ sich darüber beschweren dürffe. §. 10. Pacht oder Miethe ist/ ken-
Des erſten Buchs delt/ bey welchen Handel es dennzu beyden Theilen dermaſſen aufs Gluͤcke bingewaget ſeyn wil/ daß/ weder der Kauffer/ wenn ihm ſeine Hoffnung fehlſchlaͤget/ noch auch der Verkauffer/ wenn das Guth die Einbildung weit uͤberſteiget/ ſich daruͤber beſchweren duͤrffe. §. 10. Pacht oder Miethe iſt/ ken-
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Des erſten Buchs
delt/ bey welchen Handel es denn
zu beyden Theilen dermaſſen aufs
Gluͤcke bingewaget ſeyn wil/ daß/
weder der Kauffer/ wenn ihm ſeine
Hoffnung fehlſchlaͤget/ noch auch
der Verkauffer/ wenn das Guth
die Einbildung weit uͤberſteiget/ ſich
daruͤber beſchweren duͤrffe.
§. 10. Pacht oder Miethe iſt/
wenn man iemanden ſein Guth oder
Arbeit um einen gewiſſen Zins oder
Lohn verdinget. Und ob wohl we-
gen des Pacht-Geldes oder Mieth-
Lohns ordentlicher Weiſe vorher
Abrede genommen wird; ſo iſt den-
noch/ wenn ſich beyde Theile gleich
anfaͤnglich daruͤber ja nicht vergli-
chen haͤtten/ leichte zu erachten/ daß
ſich der Vermiether oder Pacht-
Herr/ auf ſo viel Rechnung mache/
als Land-uͤblich iſt/ und der Pachter
oder Miethmann ſelbſt vor billig er-
ken-
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