Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.vierzehendes Capitel. richten/ mit welchen sie Handlungtreibet. Denn sonst/ wenn sie ihrem Gelde einen gar zu hohen Preis auf- leget/ oder es nicht von tauglichen Schrot und Korne machen lässet/ so erfolget dieses Unheil daraus/ daß sie ihre mit den Ausländern habende Commercien, welche durch blosses Umsetzen einer Waare gegen die andere nicht bestehen kan/ ins Ste- cken und Abnehmen bringet. Und eben deswegen soll man in Müntz- Wesen nicht leicht eine Neuerung vornehmen/ es wäre denn/ daß sol- ches die höchste Nothdurfft einer Re- publiqve erforderte. Es geschiehet doch wohl/ daß/ wenn des Geldes in einem Lande mehr wird/ und man dasjenige/ so man hiebevor wohlfeil kauffen können/ nunmehr theurer bezahlen muß/ einfolglich der Werth des Geldes/ in Ansehung derer auf- schlagenden Aecker/ oder liegenden Grün- P
vierzehendes Capitel. richten/ mit welchen ſie Handlungtreibet. Denn ſonſt/ wenn ſie ihrem Gelde einen gar zu hohen Preis auf- leget/ oder es nicht von tauglichen Schrot und Korne machen laͤſſet/ ſo erfolget dieſes Unheil daraus/ daß ſie ihre mit den Auslaͤndern habende Commercien, welche durch bloſſes Umſetzen einer Waare gegen die andere nicht beſtehen kan/ ins Ste- cken und Abnehmen bringet. Und eben deswegen ſoll man in Muͤntz- Weſen nicht leicht eine Neuerung vornehmen/ es waͤre denn/ daß ſol- ches die hoͤchſte Nothdurfft einer Re- publiqve erforderte. Es geſchiehet doch wohl/ daß/ wenn des Geldes in einem Lande mehr wird/ und man dasjenige/ ſo man hiebevor wohlfeil kauffen koͤnnen/ nunmehr theurer bezahlen muß/ einfolglich der Werth des Geldes/ in Anſehung derer auf- ſchlagenden Aecker/ oder liegenden Gruͤn- P
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0389" n="325"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">vierzehendes Capitel.</hi></fw><lb/> richten/ mit welchen ſie Handlung<lb/> treibet. Denn ſonſt/ wenn ſie ihrem<lb/> Gelde einen gar zu hohen Preis auf-<lb/> leget/ oder es nicht von tauglichen<lb/> Schrot und Korne machen laͤſſet/ ſo<lb/> erfolget dieſes Unheil daraus/ daß ſie<lb/> ihre mit den Auslaͤndern habende<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Commercien</hi>,</hi> welche durch bloſſes<lb/> Umſetzen einer Waare gegen die<lb/> andere nicht beſtehen kan/ ins Ste-<lb/> cken und Abnehmen bringet. Und<lb/> eben deswegen ſoll man in Muͤntz-<lb/> Weſen nicht leicht eine Neuerung<lb/> vornehmen/ es waͤre denn/ daß ſol-<lb/> ches die hoͤchſte Nothdurfft einer <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Re-<lb/> publiqve</hi></hi> erforderte. Es geſchiehet<lb/> doch wohl/ daß/ wenn des Geldes in<lb/> einem Lande mehr wird/ und man<lb/> dasjenige/ ſo man hiebevor wohlfeil<lb/> kauffen koͤnnen/ nunmehr theurer<lb/> bezahlen muß/ einfolglich der Werth<lb/> des Geldes/ in Anſehung derer auf-<lb/> ſchlagenden Aecker/ oder liegenden<lb/> <fw place="bottom" type="sig">P</fw><fw place="bottom" type="catch">Gruͤn-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [325/0389]
vierzehendes Capitel.
richten/ mit welchen ſie Handlung
treibet. Denn ſonſt/ wenn ſie ihrem
Gelde einen gar zu hohen Preis auf-
leget/ oder es nicht von tauglichen
Schrot und Korne machen laͤſſet/ ſo
erfolget dieſes Unheil daraus/ daß ſie
ihre mit den Auslaͤndern habende
Commercien, welche durch bloſſes
Umſetzen einer Waare gegen die
andere nicht beſtehen kan/ ins Ste-
cken und Abnehmen bringet. Und
eben deswegen ſoll man in Muͤntz-
Weſen nicht leicht eine Neuerung
vornehmen/ es waͤre denn/ daß ſol-
ches die hoͤchſte Nothdurfft einer Re-
publiqve erforderte. Es geſchiehet
doch wohl/ daß/ wenn des Geldes in
einem Lande mehr wird/ und man
dasjenige/ ſo man hiebevor wohlfeil
kauffen koͤnnen/ nunmehr theurer
bezahlen muß/ einfolglich der Werth
des Geldes/ in Anſehung derer auf-
ſchlagenden Aecker/ oder liegenden
Gruͤn-
P
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |