Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.Des ersten Buchs chet/ für andern geschickt/ selten zubekommen/ und etwa vornehm seyn/ oder dergleichen sonst vorzunehmen nicht vonnöthen hätten. So ist auch darauf zusehen/ ob die Kunst oder Arbeit edel und hochangesehen/ oder unedel und verächtlich seyn/ und nach diesen ist gleichfalls der Anschlag derselben zu machen. Was nun die- sen entgegen stehet/ das pfleget den Werth itzt-erwehnter Dinge und Verrichtungen wieder herunter zusetzen und niederzuschlagen. End- lich so geschiehets zuzeiten/ daß eine gewisse Sache nicht durchgängig an ihrem Werthe steiget/ sondern nur von ein oder andern aus einer beson- dern Zuneigung/ höher geschätzet wird/ etwa weil man denjenigen/ von welchen man selbige bekommen/ hochachtet/ und sie uns von ihm zu Bezeugung seiner Gewogenheit ge- geben worden: Oder auch wohl dar- um/
Des erſten Buchs chet/ fuͤr andern geſchickt/ ſelten zubekommen/ und etwa vornehm ſeyn/ oder dergleichen ſonſt vorzunehmen nicht vonnoͤthen haͤtten. So iſt auch darauf zuſehen/ ob die Kunſt oder Arbeit edel und hochangeſehen/ oder unedel und veraͤchtlich ſeyn/ und nach dieſen iſt gleichfalls der Anſchlag derſelben zu machen. Was nun die- ſen entgegen ſtehet/ das pfleget den Werth itzt-erwehnter Dinge und Verrichtungen wieder herunter zuſetzen und niederzuſchlagen. End- lich ſo geſchiehets zuzeiten/ daß eine gewiſſe Sache nicht durchgaͤngig an ihrem Werthe ſteiget/ ſondern nur von ein oder andern aus einer beſon- dern Zuneigung/ hoͤher geſchaͤtzet wird/ etwa weil man denjenigen/ von welchen man ſelbige bekommen/ hochachtet/ und ſie uns von ihm zu Bezeugung ſeiner Gewogenheit ge- geben worden: Oder auch wohl dar- um/
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Des erſten Buchs
chet/ fuͤr andern geſchickt/ ſelten zu
bekommen/ und etwa vornehm ſeyn/
oder dergleichen ſonſt vorzunehmen
nicht vonnoͤthen haͤtten. So iſt auch
darauf zuſehen/ ob die Kunſt oder
Arbeit edel und hochangeſehen/ oder
unedel und veraͤchtlich ſeyn/ und
nach dieſen iſt gleichfalls der Anſchlag
derſelben zu machen. Was nun die-
ſen entgegen ſtehet/ das pfleget den
Werth itzt-erwehnter Dinge und
Verrichtungen wieder herunter
zuſetzen und niederzuſchlagen. End-
lich ſo geſchiehets zuzeiten/ daß eine
gewiſſe Sache nicht durchgaͤngig an
ihrem Werthe ſteiget/ ſondern nur
von ein oder andern aus einer beſon-
dern Zuneigung/ hoͤher geſchaͤtzet
wird/ etwa weil man denjenigen/
von welchen man ſelbige bekommen/
hochachtet/ und ſie uns von ihm zu
Bezeugung ſeiner Gewogenheit ge-
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