Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.vierzehendes Capitel. Geschäfftes/ deren nach selbige zurNothdurfft/ oder Beqvem- und Er- getzligkeit des menschlichen Lebens etwas mittel- oder unmittelbar bey- tragen; Dannenhero man auch was gantz und gar untauglich ist/ Sachen von keinem Werthe zunennen pfle- get. Jedoch giebet es etliche Dinge/ die den Menschen zwar überaus nü- tze seyn/ dennoch aber keinen gewis- sen Preis oder Anschlag haben/ ent- weder weil sie gäntzlich von aller Ei- genthümligkeit befreyet seyn und bleiben sollen/ oder weil sie sich zum Tausche nicht schicken/ und dannen- hero im Handel und Wandel nicht gebrauchet werden können/ oder da dieses allenfalls angehet/ sie anders doch nicht/ als ein Anhang oder Zu- gabe einer andern Sache betrachtet werden müssen. Weil auch über dis die Gött- und menschlichen Gesetze gewisse Geschäffte und Verrichtun- gen O 6
vierzehendes Capitel. Geſchäfftes/ deren nach ſelbige zurNothdurfft/ oder Beqvem- und Er- getzligkeit des menſchlichen Lebens etwas mittel- oder unmittelbar bey- tragen; Dannenhero man auch was gantz und gar untauglich iſt/ Sachen von keinem Werthe zunennen pfle- get. Jedoch giebet es etliche Dinge/ die den Menſchen zwar uͤberaus nuͤ- tze ſeyn/ dennoch aber keinen gewiſ- ſen Preis oder Anſchlag haben/ ent- weder weil ſie gaͤntzlich von aller Ei- genthuͤmligkeit befreyet ſeyn und bleiben ſollen/ oder weil ſie ſich zum Tauſche nicht ſchicken/ und dannen- hero im Handel und Wandel nicht gebrauchet werden koͤnnen/ oder da dieſes allenfalls angehet/ ſie anders doch nicht/ als ein Anhang oder Zu- gabe einer andern Sache betrachtet werden muͤſſen. Weil auch uͤber dis die Goͤtt- und menſchlichen Geſetze gewiſſe Geſchaͤffte und Verrichtun- gen O 6
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vierzehendes Capitel.
Geſchäfftes/ deren nach ſelbige zur
Nothdurfft/ oder Beqvem- und Er-
getzligkeit des menſchlichen Lebens
etwas mittel- oder unmittelbar bey-
tragen; Dannenhero man auch was
gantz und gar untauglich iſt/ Sachen
von keinem Werthe zunennen pfle-
get. Jedoch giebet es etliche Dinge/
die den Menſchen zwar uͤberaus nuͤ-
tze ſeyn/ dennoch aber keinen gewiſ-
ſen Preis oder Anſchlag haben/ ent-
weder weil ſie gaͤntzlich von aller Ei-
genthuͤmligkeit befreyet ſeyn und
bleiben ſollen/ oder weil ſie ſich zum
Tauſche nicht ſchicken/ und dannen-
hero im Handel und Wandel nicht
gebrauchet werden koͤnnen/ oder da
dieſes allenfalls angehet/ ſie anders
doch nicht/ als ein Anhang oder Zu-
gabe einer andern Sache betrachtet
werden muͤſſen. Weil auch uͤber dis
die Goͤtt- und menſchlichen Geſetze
gewiſſe Geſchaͤffte und Verrichtun-
gen
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