Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.achtes Capitel. nen guten Rath mittheilet/ Jrrendeauf den rechten Weg bringet/ u. s. w. Also/ wenn einer eines Dinges zu viel hätte/ und nicht alles behalten wolte/ oder könte/ oder es fiehle ihn dessen Besitzung sonst beschwerlich/ warum wolte er es dem nicht lieber gantz lassen/ daß es andere/ die sei- ne Feinde nicht seyn/ noch brauchen können/ als dasselbe vorsetzlich ver- derben? Also ists nicht recht/ daß/ wenn man sich gesättiget/ man das übrige verwüste; noch auch/ daß man andern zu Schaden einen Brunnen und Qvelle verstopffe oder verberge/ wenn man sich erst satt gedruncken; ingleichen/ daß man die Zeichen an den Wege/ und zur See/ wenn man sich dererselben erst bedienet/ weg- reisse/ oder übern Hauffen schmeisse. Hieher gehören die mässigen Allmo- sen/ so reiche Leute denen Armen ge- ben sollen/ ingleichen die Behülfliche und K
achtes Capitel. nen guten Rath mittheilet/ Jrrendeauf den rechten Weg bringet/ u. ſ. w. Alſo/ wenn einer eines Dinges zu viel haͤtte/ und nicht alles behalten wolte/ oder koͤnte/ oder es fiehle ihn deſſen Beſitzung ſonſt beſchwerlich/ warum wolte er es dem nicht lieber gantz laſſen/ daß es andere/ die ſei- ne Feinde nicht ſeyn/ noch brauchen koͤnnen/ als daſſelbe vorſetzlich ver- derben? Alſo iſts nicht recht/ daß/ wenn man ſich geſaͤttiget/ man das uͤbrige verwuͤſte; noch auch/ daß man andern zu Schaden einen Brunnen und Qvelle verſtopffe oder verberge/ wenn man ſich erſt ſatt gedruncken; ingleichen/ daß man die Zeichen an den Wege/ und zur See/ wenn man ſich dererſelben erſt bedienet/ weg- reiſſe/ oder uͤbern Hauffen ſchmeiſſe. Hieher gehoͤren die maͤſſigen Allmo- ſen/ ſo reiche Leute denen Armen ge- ben ſollen/ ingleichen die Behuͤlfliche und K
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achtes Capitel.
nen guten Rath mittheilet/ Jrrende
auf den rechten Weg bringet/ u. ſ. w.
Alſo/ wenn einer eines Dinges zu
viel haͤtte/ und nicht alles behalten
wolte/ oder koͤnte/ oder es fiehle ihn
deſſen Beſitzung ſonſt beſchwerlich/
warum wolte er es dem nicht lieber
gantz laſſen/ daß es andere/ die ſei-
ne Feinde nicht ſeyn/ noch brauchen
koͤnnen/ als daſſelbe vorſetzlich ver-
derben? Alſo iſts nicht recht/ daß/
wenn man ſich geſaͤttiget/ man das
uͤbrige verwuͤſte; noch auch/ daß man
andern zu Schaden einen Brunnen
und Qvelle verſtopffe oder verberge/
wenn man ſich erſt ſatt gedruncken;
ingleichen/ daß man die Zeichen an
den Wege/ und zur See/ wenn man
ſich dererſelben erſt bedienet/ weg-
reiſſe/ oder uͤbern Hauffen ſchmeiſſe.
Hieher gehoͤren die maͤſſigen Allmo-
ſen/ ſo reiche Leute denen Armen ge-
ben ſollen/ ingleichen die Behuͤlfliche
und
K
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