Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.Des ersten Buchs zulässet/ so muß man sie entwederWechsel-weise nutzen/ oder/ wann auch dieses nicht angienge/ denen übrigen vor den Abtrit anderwärti- ge und gleichgiltige Vergnügung schaffen/ oder sie einen durch das Loß alleine zukommen lassen. Denn in solchen Fällen ist das Loß das füg- ligste Mittel/ als wodurch der Wahn aller Verachtung und Vervorthei- lung gäntzlich hinfället/ und hat der- jenige/ dem das Glücke nicht wohl wil/ deßwegen hernach nicht Ursa- che zu klagen. §. 5. Gegen diese Natürliche Ge- Denn
Des erſten Buchs zulaͤſſet/ ſo muß man ſie entwederWechſel-weiſe nutzen/ oder/ wann auch dieſes nicht angienge/ denen uͤbrigen vor den Abtrit anderwaͤrti- ge und gleichgiltige Vergnuͤgung ſchaffen/ oder ſie einen durch das Loß alleine zukommen laſſen. Denn in ſolchen Faͤllen iſt das Loß das fuͤg- ligſte Mittel/ als wodurch der Wahn aller Verachtung und Vervorthei- lung gaͤntzlich hinfaͤllet/ und hat der- jenige/ dem das Gluͤcke nicht wohl wil/ deßwegen hernach nicht Urſa- che zu klagen. §. 5. Gegen dieſe Natuͤrliche Ge- Denn
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Des erſten Buchs
zulaͤſſet/ ſo muß man ſie entweder
Wechſel-weiſe nutzen/ oder/ wann
auch dieſes nicht angienge/ denen
uͤbrigen vor den Abtrit anderwaͤrti-
ge und gleichgiltige Vergnuͤgung
ſchaffen/ oder ſie einen durch das
Loß alleine zukommen laſſen. Denn
in ſolchen Faͤllen iſt das Loß das fuͤg-
ligſte Mittel/ als wodurch der Wahn
aller Verachtung und Vervorthei-
lung gaͤntzlich hinfaͤllet/ und hat der-
jenige/ dem das Gluͤcke nicht wohl
wil/ deßwegen hernach nicht Urſa-
che zu klagen.
§. 5. Gegen dieſe Natuͤrliche Ge-
buͤhr und Schuldigkeit wird nun ge-
handelt durch Hoffart/ da ſich je-
mand einer nichts-wuͤrdigen/ oder
nicht genung erheblichen Urſache we-
gen uͤber andere heraus-bruͤſtet/ und
ſie/ als ihm gantz nicht gleichende/
neben ſich verachtet. Einer nichts-
wuͤrdigen Urſache wegen ſage ich.
Denn
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