Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.Das II. Capitel in den meisten andern Ländern befand.Durch welche Vertheilung aber diese sonst streitbare Nation bequem ward von außwertigen Nationen bezwungen zu werden. Und kam bey Spanien noch dieses darzu/ daß in selbiger Nation gar wenig gute Kriegs-Obristen gefunden worden/ so ihre Landsleute wider die einbrechende Frembden hätten anführen können. Denn daß wir vorbey gehen/ wie die Celten auß Gallien in die nächste Theile von Spanien eingerücket/ welche nachdem sie sich mit denen Iberis vermi- schet/ zusammen Celtiberi genennet wor- den: auch wie die Rhodiser Roses, die von Zante Saguntum, die Phoenicier Ga- des, Malaga und andere Städte gebauet; so haben sonderlich die Carthaginenser nach ihrem ersten Krieg mit den Römern ein groß Theil von Spanien sich zu un- terwerffen angefangen. Worauff die Römer bey Zeiten des zweyten Punischen Krieges auch ihre Kriegsheer dahin ge- schickt/ und mit den Carthaginensern sich alldar herum geschlagen/ biß endlich Sci- pio, nachmals Africanus zugenahmt/ ein groß Stück davon zur Römischen Pro- vintz gemachet/ worzu nach der Hand die übrigen Theile auch eingenommen wor- den/ biß endlich Augustus die Cantabros, so
Das II. Capitel in den meiſten andern Laͤndern befand.Durch welche Vertheilung aber dieſe ſonſt ſtreitbare Nation bequem ward von außwertigen Nationen bezwungen zu werden. Und kam bey Spanien noch dieſes darzu/ daß in ſelbiger Nation gar wenig gute Kriegs-Obriſten gefunden worden/ ſo ihre Landsleute wider die einbrechende Frembden haͤtten anfuͤhren koͤnnen. Denn daß wir vorbey gehen/ wie die Celten auß Gallien in die naͤchſte Theile von Spanien eingeruͤcket/ welche nachdem ſie ſich mit denen Iberis vermi- ſchet/ zuſammen Celtiberi genennet wor- den: auch wie die Rhodiſer Roſes, die von Zante Saguntum, die Phœnicier Ga- des, Malaga und andere Staͤdte gebauet; ſo haben ſonderlich die Carthaginenſer nach ihrem erſten Krieg mit den Roͤmern ein groß Theil von Spanien ſich zu un- terwerffen angefangen. Worauff die Roͤmer bey Zeiten des zweyten Puniſchẽ Krieges auch ihre Kriegsheer dahin ge- ſchickt/ und mit den Carthaginenſern ſich alldar herum geſchlagen/ biß endlich Sci- pio, nachmals Africanus zugenahmt/ ein groß Stuͤck davon zur Roͤmiſchen Pro- vintz gemachet/ worzu nach der Hand die uͤbrigen Theile auch eingenommen wor- den/ biß endlich Auguſtus die Cantabros, ſo
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Das II. Capitel
in den meiſten andern Laͤndern befand.
Durch welche Vertheilung aber dieſe
ſonſt ſtreitbare Nation bequem ward
von außwertigen Nationen bezwungen
zu werden. Und kam bey Spanien noch
dieſes darzu/ daß in ſelbiger Nation gar
wenig gute Kriegs-Obriſten gefunden
worden/ ſo ihre Landsleute wider die
einbrechende Frembden haͤtten anfuͤhren
koͤnnen. Denn daß wir vorbey gehen/
wie die Celten auß Gallien in die naͤchſte
Theile von Spanien eingeruͤcket/ welche
nachdem ſie ſich mit denen Iberis vermi-
ſchet/ zuſammen Celtiberi genennet wor-
den: auch wie die Rhodiſer Roſes, die
von Zante Saguntum, die Phœnicier Ga-
des, Malaga und andere Staͤdte gebauet;
ſo haben ſonderlich die Carthaginenſer
nach ihrem erſten Krieg mit den Roͤmern
ein groß Theil von Spanien ſich zu un-
terwerffen angefangen. Worauff die
Roͤmer bey Zeiten des zweyten Puniſchẽ
Krieges auch ihre Kriegsheer dahin ge-
ſchickt/ und mit den Carthaginenſern ſich
alldar herum geſchlagen/ biß endlich Sci-
pio, nachmals Africanus zugenahmt/ ein
groß Stuͤck davon zur Roͤmiſchen Pro-
vintz gemachet/ worzu nach der Hand die
uͤbrigen Theile auch eingenommen wor-
den/ biß endlich Auguſtus die Cantabros,
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