Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Holland. Gefechte fast mit gleichem Schaden aufbeyden Seiten/ wiewohl nun die Hollän- der vorgaben/ es wäre ungefehr gesche- hen/ rüstete man sich doch beyderseits hef- tig zum Kriege/ und schlug sich zweymahl so daß die Avantage auf der Englischen Seite blieb/ wiewohl diese vor Livorno auch Schläge bekahmen. Jm letzten Treffen büsseten die Holländer ihren Tromp benebenst sieben und zwantzig Kriegs Schiffen ein. So daß An. 1654. Holland mit Cromvvels grossem Vor- theil und Ehre Friede machen muste/ und verband sich darzu keinen vom Hauß Oranien künftig für ihren Stadt- halter anzunehmen. Man observiret/ daß die Holländische Schiffe zu klein ge- wesen; welches Versehen die Holländer nach der Zeit verbessert. Jm folgendenHändel mit Schwe- den. Jahr wurden die Holländer auf Schwe- den jaloux wegen dero Progressen in Polen/ und suchten auf alle masse zu- verhindern/ daß diese nicht Meister von Preussen wurden. Hetzten auch Den- nemarck an/ daß es mit Schweden brach. Als aber im selbigen Krieg die Dänen den kürtzern zogen/ und An. 1658. Coppenha- gen belagert ward/ entsetzten sie es mit ei- ner Flotte; worbey ein hart Gefechte im Oere-
von Holland. Gefechte faſt mit gleichem Schaden aufbeyden Seiten/ wiewohl nun die Hollaͤn- der vorgaben/ es waͤre ungefehr geſche- hen/ ruͤſtete man ſich doch beyderſeits hef- tig zum Kriege/ und ſchlug ſich zweymahl ſo daß die Avantage auf der Engliſchen Seite blieb/ wiewohl dieſe vor Livorno auch Schlaͤge bekahmen. Jm letzten Treffen buͤſſeten die Hollaͤnder ihren Tromp benebenſt ſieben und zwantzig Kriegs Schiffen ein. So daß An. 1654. Holland mit Cromvvels groſſem Vor- theil und Ehre Friede machen muſte/ und verband ſich darzu keinen vom Hauß Oranien kuͤnftig fuͤr ihren Stadt- halter anzunehmen. Man obſerviret/ daß die Hollaͤndiſche Schiffe zu klein ge- weſen; welches Verſehen die Hollaͤnder nach der Zeit verbeſſert. Jm folgendenHaͤndel mit Schwe- den. Jahr wurden die Hollaͤnder auf Schwe- den jaloux wegen dero Progreſſen in Polen/ und ſuchten auf alle maſſe zu- verhindern/ daß dieſe nicht Meiſter von Preuſſen wurden. Hetzten auch Den- nemarck an/ daß es mit Schweden brach. Als aber im ſelbigen Krieg die Daͤnen den kuͤrtzern zogen/ und An. 1658. Coppenha- gen belagert ward/ entſetzten ſie es mit ei- ner Flotte; worbey ein hart Gefechte im Oere-
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von Holland.
Gefechte faſt mit gleichem Schaden auf
beyden Seiten/ wiewohl nun die Hollaͤn-
der vorgaben/ es waͤre ungefehr geſche-
hen/ ruͤſtete man ſich doch beyderſeits hef-
tig zum Kriege/ und ſchlug ſich zweymahl
ſo daß die Avantage auf der Engliſchen
Seite blieb/ wiewohl dieſe vor Livorno
auch Schlaͤge bekahmen. Jm letzten
Treffen buͤſſeten die Hollaͤnder ihren
Tromp benebenſt ſieben und zwantzig
Kriegs Schiffen ein. So daß An. 1654.
Holland mit Cromvvels groſſem Vor-
theil und Ehre Friede machen muſte/
und verband ſich darzu keinen vom
Hauß Oranien kuͤnftig fuͤr ihren Stadt-
halter anzunehmen. Man obſerviret/
daß die Hollaͤndiſche Schiffe zu klein ge-
weſen; welches Verſehen die Hollaͤnder
nach der Zeit verbeſſert. Jm folgenden
Jahr wurden die Hollaͤnder auf Schwe-
den jaloux wegen dero Progreſſen in
Polen/ und ſuchten auf alle maſſe zu-
verhindern/ daß dieſe nicht Meiſter von
Preuſſen wurden. Hetzten auch Den-
nemarck an/ daß es mit Schweden brach.
Als aber im ſelbigen Krieg die Daͤnen den
kuͤrtzern zogen/ und An. 1658. Coppenha-
gen belagert ward/ entſetzten ſie es mit ei-
ner Flotte; worbey ein hart Gefechte im
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Haͤndel
mit
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