Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Franckreich. commendirte/ sich etwa bey solcher Gele-genheit auf gute Conditiones vergleichen/ und Frantzösische Partey nehmen; und wolte demnach nicht gestatten/ daß er weit ins Land eingieng/ sondern nahm St. Quintin mit Sturm ein/ und hielt sich mit Eroberung von Han, Chastelet und Noyon auf. Dadurch bekahmen die Frantzosen Zeit sich wiederumb in Postur zu setzen/ und ruften den Duc de Guise aus Jtalien zurück; welcher Calais und die andern wenigen Plätze/ so die Engli- schen nahe darbey noch inne hatten/ wie auch Theonville eroberte/ A. 1559. Jm sel- bigen Jahr verhoffte man durch Ver- heyrathung der Königin Maria von Schottland an den Dauphin Franciscum, Schottland an Franckreich zu knüpfen; welches aber mißlung/ weil aus selbiger Ehe keine Kinder folgeten. Es ward auch der Mareschal de Termes, da er einen Ein- fall in Flandern gethan/ bey Grevelingen geschlagen. Endlich war zu Chasteau en Cambresis ein Friede geschlossen/ so für Franckreich sehr schädlich war/ weil man nicht allein für drey Städte/ Chastelet, Han, und St. Quintin, 198. an Spanien und andere wiedergab/ und den Hertzog von Saphoyen wieder einsetzte: sondern es gab auch selbiger Feind Anlaß zu dem in- C c iij
von Franckreich. commendirte/ ſich etwa bey ſolcher Gele-genheit auf gute Conditiones veꝛgleichen/ und Frantzoͤſiſche Partey nehmen; und wolte demnach nicht geſtatten/ daß er weit ins Land eingieng/ ſondern nahm St. Quintin mit Sturm ein/ und hielt ſich mit Eroberung von Han, Chaſtelet und Noyon auf. Dadurch bekahmen die Frantzoſen Zeit ſich wiederumb in Poſtur zu ſetzen/ und ruften den Duc de Guiſe aus Jtalien zuruͤck; welcher Calais und die andern wenigen Plaͤtze/ ſo die Engli- ſchen nahe darbey noch inne hatten/ wie auch Theonville erobeꝛte/ A. 1559. Jm ſel- bigen Jahr verhoffte man durch Ver- heyrathung der Koͤnigin Maria von Schottland an den Dauphin Franciſcum, Schottland an Franckreich zu knuͤpfen; welches aber mißlung/ weil aus ſelbiger Ehe keine Kinder folgeten. Es ward auch der Mareſchal de Termes, da er einen Ein- fall in Flandern gethan/ bey Grevelingẽ geſchlagen. Endlich war zu Chaſteau en Cambreſis ein Friede geſchloſſen/ ſo fuͤr Franckreich ſehr ſchaͤdlich war/ weil man nicht allein fuͤr drey Staͤdte/ Chaſtelet, Han, und St. Quintin, 198. an Spanien und andere wiedergab/ und den Hertzog von Saphoyen wieder einſetzte: ſondern es gab auch ſelbiger Feind Anlaß zu dem in- C c iij
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von Franckreich.
commendirte/ ſich etwa bey ſolcher Gele-
genheit auf gute Conditiones veꝛgleichen/
und Frantzoͤſiſche Partey nehmen; und
wolte demnach nicht geſtatten/ daß er
weit ins Land eingieng/ ſondern nahm St.
Quintin mit Sturm ein/ und hielt ſich
mit Eroberung von Han, Chaſtelet und
Noyon auf. Dadurch bekahmen die
Frantzoſen Zeit ſich wiederumb in Poſtur
zu ſetzen/ und ruften den Duc de Guiſe
aus Jtalien zuruͤck; welcher Calais und
die andern wenigen Plaͤtze/ ſo die Engli-
ſchen nahe darbey noch inne hatten/ wie
auch Theonville erobeꝛte/ A. 1559. Jm ſel-
bigen Jahr verhoffte man durch Ver-
heyrathung der Koͤnigin Maria von
Schottland an den Dauphin Franciſcum,
Schottland an Franckreich zu knuͤpfen;
welches aber mißlung/ weil aus ſelbiger
Ehe keine Kinder folgeten. Es ward auch
der Mareſchal de Termes, da er einen Ein-
fall in Flandern gethan/ bey Grevelingẽ
geſchlagen. Endlich war zu Chaſteau en
Cambreſis ein Friede geſchloſſen/ ſo fuͤr
Franckreich ſehr ſchaͤdlich war/ weil man
nicht allein fuͤr drey Staͤdte/ Chaſtelet,
Han, und St. Quintin, 198. an Spanien
und andere wiedergab/ und den Hertzog
von Saphoyen wieder einſetzte: ſondern
es gab auch ſelbiger Feind Anlaß zu dem
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