Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Engeland. Dovvglasse geheyrathet/ mit deme sie ge-zeuget Margaretam, so an Matthis Graf von Lenox getrauet; von dessen dritten Sohn Graf Carl von Lenox diese d' Ar- belle geboren war. Und solte sie durch Hülffe des Königs von Spanien an Her- tzog von Saphoyen verehliget/ und da- mit der Päbstischen Religion in Enge- land Freyheit gegeben werden. Aber dieses Vorhaben ward entdecket/ und die Uhrheber gestraffet/ jedoch nicht mit solcher Strenge/ als die Grösse ihres Verbrechens verdienet hatte/ und wur- den im folgenden Jahr die Jesuiten und Päbstische Geistlichen durch ein scharff edict auß Engeland vertrieben/ dennoch thaten sich An. 1605. etliche Bösewichter von Päbstischer Religion zusammen/ und mieteten unter dem Parlamenthause ein Gewölbe/ das sie mit vielen Tonnen Pul- ver angefüllet/ den König/ den Printzen/ und das gantze Parlament in die Lufft zu sprengen. Welches teuflische Fürnehmen aber entdecket ward/ indem einer von denen Gesellen seinen guten Freund den Lord Mounteagle durch ein obscur Briefflein/ so seinem Lacquey durch einen unbekandten Kerl zugestellet wor- den/ warnete/ folgenden Tag auß dem Parlament zu bleiben. Worauß der Kö-
von Engeland. Dovvglaſſe geheyrathet/ mit deme ſie ge-zeuget Margaretam, ſo an Matthis Graf von Lenox getrauet; von deſſen dritten Sohn Graf Carl von Lenox dieſe d’ Ar- belle geboren war. Und ſolte ſie durch Huͤlffe des Koͤnigs von Spanien an Her- tzog von Saphoyen verehliget/ und da- mit der Paͤbſtiſchen Religion in Enge- land Freyheit gegeben werden. Aber dieſes Vorhaben ward entdecket/ und die Uhrheber geſtraffet/ jedoch nicht mit ſolcher Strenge/ als die Groͤſſe ihres Verbrechens verdienet hatte/ und wur- den im folgenden Jahr die Jeſuiten und Paͤbſtiſche Geiſtlichen durch ein ſcharff edict auß Engeland vertrieben/ dennoch thaten ſich An. 1605. etliche Boͤſewichter von Paͤbſtiſcher Religion zuſam̃en/ und mieteten unter dem Parlamenthauſe ein Gewoͤlbe/ das ſie mit vielen Tonnen Pul- ver angefuͤllet/ den Koͤnig/ den Printzen/ und das gantze Parlament in die Lufft zu ſprengen. Welches teufliſche Fuͤrnehmen aber entdecket ward/ indem einer von denen Geſellen ſeinen guten Freund den Lord Mounteagle durch ein obſcur Briefflein/ ſo ſeinem Lacquey durch einen unbekandten Kerl zugeſtellet wor- den/ warnete/ folgenden Tag auß dem Parlament zu bleiben. Worauß der Koͤ-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0301" n="271"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von Engeland.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">Dovvglaſſe</hi> geheyrathet/ mit deme ſie ge-<lb/> zeuget <hi rendition="#aq">Margaretam,</hi> ſo an <hi rendition="#aq">Matthis</hi> Graf<lb/> von <hi rendition="#aq">Lenox</hi> getrauet; von deſſen dritten<lb/> Sohn Graf <hi rendition="#aq">Carl</hi> von <hi rendition="#aq">Lenox</hi> dieſe <hi rendition="#aq">d’ Ar-<lb/> belle</hi> geboren war. Und ſolte ſie durch<lb/> Huͤlffe des Koͤnigs von Spanien an Her-<lb/> tzog von Saphoyen verehliget/ und da-<lb/> mit der Paͤbſtiſchen Religion in Enge-<lb/> land Freyheit gegeben werden. Aber<lb/> dieſes Vorhaben ward entdecket/ und<lb/> die Uhrheber geſtraffet/ jedoch nicht mit<lb/> ſolcher Strenge/ als die Groͤſſe ihres<lb/> Verbrechens verdienet hatte/ und wur-<lb/> den im folgenden Jahr die Jeſuiten und<lb/> Paͤbſtiſche Geiſtlichen durch ein ſcharff<lb/><hi rendition="#aq">edict</hi> auß Engeland vertrieben/ dennoch<lb/> thaten ſich An. 1605. etliche Boͤſewichter<lb/> von Paͤbſtiſcher Religion zuſam̃en/ und<lb/> mieteten unter dem Parlamenthauſe ein<lb/> Gewoͤlbe/ das ſie mit vielen Tonnen Pul-<lb/> ver angefuͤllet/ den Koͤnig/ den Printzen/<lb/> und das gantze Parlament in die Lufft zu<lb/> ſprengen. Welches teufliſche Fuͤrnehmen<lb/> aber entdecket ward/ indem einer von<lb/> denen Geſellen ſeinen guten Freund den<lb/><hi rendition="#aq">Lord Mounteagle</hi> durch ein <hi rendition="#aq">obſcur</hi><lb/> Briefflein/ ſo ſeinem <hi rendition="#aq">Lacquey</hi> durch<lb/> einen unbekandten Kerl zugeſtellet wor-<lb/> den/ warnete/ folgenden Tag auß<lb/> dem Parlament zu bleiben. Worauß der<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Koͤ-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [271/0301]
von Engeland.
Dovvglaſſe geheyrathet/ mit deme ſie ge-
zeuget Margaretam, ſo an Matthis Graf
von Lenox getrauet; von deſſen dritten
Sohn Graf Carl von Lenox dieſe d’ Ar-
belle geboren war. Und ſolte ſie durch
Huͤlffe des Koͤnigs von Spanien an Her-
tzog von Saphoyen verehliget/ und da-
mit der Paͤbſtiſchen Religion in Enge-
land Freyheit gegeben werden. Aber
dieſes Vorhaben ward entdecket/ und
die Uhrheber geſtraffet/ jedoch nicht mit
ſolcher Strenge/ als die Groͤſſe ihres
Verbrechens verdienet hatte/ und wur-
den im folgenden Jahr die Jeſuiten und
Paͤbſtiſche Geiſtlichen durch ein ſcharff
edict auß Engeland vertrieben/ dennoch
thaten ſich An. 1605. etliche Boͤſewichter
von Paͤbſtiſcher Religion zuſam̃en/ und
mieteten unter dem Parlamenthauſe ein
Gewoͤlbe/ das ſie mit vielen Tonnen Pul-
ver angefuͤllet/ den Koͤnig/ den Printzen/
und das gantze Parlament in die Lufft zu
ſprengen. Welches teufliſche Fuͤrnehmen
aber entdecket ward/ indem einer von
denen Geſellen ſeinen guten Freund den
Lord Mounteagle durch ein obſcur
Briefflein/ ſo ſeinem Lacquey durch
einen unbekandten Kerl zugeſtellet wor-
den/ warnete/ folgenden Tag auß
dem Parlament zu bleiben. Worauß der
Koͤ-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/301 |
Zitationshilfe: | Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/301>, abgerufen am 16.07.2024. |