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Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.

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von Engeland.
§. 5.

Dieser Wilhelm, zugenahmtVVilhel-
mus Con-
questor.

Cenquestor, war Roberti Hertzogs von
Normandie Sohn/ entsprossen von Rol-
lone
einem Dänen/ der umb das Jahr
Christi 900. mit ein Hauffen Leute seiner
und der Norwegische Nation in Franck-
reich eingefallen/ und weit und breit her-
umb gestreiffet/ so daß kein Mittel war
ihn auß zutreiben/ biß König Carolus Sim-
plex
ihm die Provintz Neustria, die man
nachmahls Normandie genennet/ ein-
gegeben/ und seine Tochter Geisa an
ihn verheyrathet mit dem Beding/ daß
er mit seinem Volck den Christlichen
Glauben solte annehmen. Rollonis
Sohn war Wilhelm mit dem Zunah-
men Langschwerd: Dessen Sohn hieß
Richard der Kühne zugenahmt: Des-
sen Sohn war Richard II. mit dem Zu-
nahmen der Gute; dem sein Sohn Ri-
chardus III.
und diesen Richardus IV.
folgete. Weil dieser aber ohne Leibs-
erben starb/ ward nach ihm Hertzog von
Normandie Robert, Wilhelmi Conque-
storis
Vater/ den er von einer Kürßners
Tochter mit Nahmen Aclotte gezeuget/
die er aufm Lande mit andern Mägdlein
dantzend gesehen/ und in ihre Schön-
heit sich verliebet hatte/ auch sie nach-
mahls soll geehliget haben. Ungeachtet

nun
N
von Engeland.
§. 5.

Dieſer Wilhelm, zugenahmtVVilhel-
mus Con-
queſtor.

Cenqueſtor, war Roberti Hertzogs von
Normandie Sohn/ entſproſſen von Rol-
lone
einem Daͤnen/ der umb das Jahr
Chriſti 900. mit ein Hauffen Leute ſeiner
und der Norwegiſche Nation in Franck-
reich eingefallen/ und weit und breit her-
umb geſtreiffet/ ſo daß kein Mittel war
ihn auß zutreibẽ/ biß Koͤnig Carolus Sim-
plex
ihm die Provintz Neuſtria, die man
nachmahls Normandie genennet/ ein-
gegeben/ und ſeine Tochter Geiſa an
ihn verheyrathet mit dem Beding/ daß
er mit ſeinem Volck den Chriſtlichen
Glauben ſolte annehmen. Rollonis
Sohn war Wilhelm mit dem Zunah-
men Langſchwerd: Deſſen Sohn hieß
Richard der Kuͤhne zugenahmt: Deſ-
ſen Sohn war Richard II. mit dem Zu-
nahmen der Gute; dem ſein Sohn Ri-
chardus III.
und dieſen Richardus IV.
folgete. Weil dieſer aber ohne Leibs-
erben ſtarb/ ward nach ihm Hertzog von
Normandie Robert, Wilhelmi Conque-
ſtoris
Vater/ den er von einer Kuͤrßners
Tochter mit Nahmen Aclotte gezeuget/
die er aufm Lande mit andern Maͤgdlein
dantzend geſehen/ und in ihre Schoͤn-
heit ſich verliebet hatte/ auch ſie nach-
mahls ſoll geehliget haben. Ungeachtet

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[193/0223] von Engeland. §. 5. Dieſer Wilhelm, zugenahmt Cenqueſtor, war Roberti Hertzogs von Normandie Sohn/ entſproſſen von Rol- lone einem Daͤnen/ der umb das Jahr Chriſti 900. mit ein Hauffen Leute ſeiner und der Norwegiſche Nation in Franck- reich eingefallen/ und weit und breit her- umb geſtreiffet/ ſo daß kein Mittel war ihn auß zutreibẽ/ biß Koͤnig Carolus Sim- plex ihm die Provintz Neuſtria, die man nachmahls Normandie genennet/ ein- gegeben/ und ſeine Tochter Geiſa an ihn verheyrathet mit dem Beding/ daß er mit ſeinem Volck den Chriſtlichen Glauben ſolte annehmen. Rollonis Sohn war Wilhelm mit dem Zunah- men Langſchwerd: Deſſen Sohn hieß Richard der Kuͤhne zugenahmt: Deſ- ſen Sohn war Richard II. mit dem Zu- nahmen der Gute; dem ſein Sohn Ri- chardus III. und dieſen Richardus IV. folgete. Weil dieſer aber ohne Leibs- erben ſtarb/ ward nach ihm Hertzog von Normandie Robert, Wilhelmi Conque- ſtoris Vater/ den er von einer Kuͤrßners Tochter mit Nahmen Aclotte gezeuget/ die er aufm Lande mit andern Maͤgdlein dantzend geſehen/ und in ihre Schoͤn- heit ſich verliebet hatte/ auch ſie nach- mahls ſoll geehliget haben. Ungeachtet nun VVilhel- mus Con- queſtor. N

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/223>, abgerufen am 24.11.2024.