Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Spanien. nien ein groß Stück von Jtalien/ nemlichdas Königreich Napoli/ dessen Haupt-Napoli. stadt doch kaum mit drey Casteelen kan in Gehorsam gehalten werden. Jtem/ die Oberherrschafft von Siena/ und ver- schiedene Vestungen am Toscanischen Strande/ Orbitello, Porto Hercule, Te- lamone, Monte Argentario, Portolongo- ne, das Casteel zu Piombino. Jtem/ dasMeyland. edle Hertzogthum Meyland/ so das Pa- radis von Jtalien/ wie Jtalien das Pa- radis von Europa genennet wird; nebenst dem Seehafen Final auf der Cüst von Genua. Und sind in der Stadt Meyland die Manufacturen in gutem flor; inmassen auch dieses Hertzogthum für Spanien son- derlich deßwegen kostbar ist/ weil vermit- telst dessen die Provintzien deß Hauses Oe-Niderland sterreich mit Spanien die beste Correspon- dence können haben. So lange als Bur- gund und das gantze Niderland beysammen war/ konte es einem zimlichen Königreich gleich gehen. Aber nunmehro ist Bur- gund verlohren; von Niederland haben sich die sieben vereinigte Provintzien ab- gerissen/ und vom Rest hat Franckreich ansehnliche Stücken an sich gezogen. Und wiewol in den übrigen Spanischen Nie- derlanden noch schöne und grosse Städte übrig sind: so geben sie doch dem Ansehen nach für Spanien keinen andern Nutz/ als J v
von Spanien. nien ein groß Stuͤck von Jtalien/ nemlichdas Koͤnigreich Napoli/ deſſen Haupt-Napoli. ſtadt doch kaum mit drey Caſteelen kan in Gehorſam gehalten werden. Jtem/ die Oberherrſchafft von Siena/ und ver- ſchiedene Veſtungen am Toſcaniſchen Strande/ Orbitello, Porto Hercule, Te- lamone, Monte Argentario, Portolongo- ne, das Caſteel zu Piombino. Jtem/ dasMeyland. edle Hertzogthum Meyland/ ſo das Pa- radis von Jtalien/ wie Jtalien das Pa- radis von Europa genennet wird; nebenſt dem Seehafen Final auf der Cuͤſt von Genua. Und ſind in der Stadt Meyland die Manufacturen in gutem flor; inmaſſen auch dieſes Hertzogthum fuͤr Spaniẽ ſon- derlich deßwegen koſtbar iſt/ weil vermit- telſt deſſen die Pꝛovintzien deß Hauſes Oe-Niderland ſterreich mit Spaniẽ die beſte Correſpon- dence koͤnnen haben. So lange als Bur- gund uñ das gantze Niderland beyſam̃en war/ konte es einem zimlichen Koͤnigreich gleich gehen. Aber nunmehro iſt Bur- gund verlohren; von Niederland haben ſich die ſieben vereinigte Provintzien ab- geriſſen/ und vom Reſt hat Franckreich anſehnliche Stuͤcken an ſich gezogen. Und wiewol in den uͤbrigen Spaniſchen Nie- derlanden noch ſchoͤne und groſſe Staͤdte uͤbrig ſind: ſo geben ſie doch dem Anſehen nach fuͤr Spanien keinen andern Nutz/ als J v
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0167" n="137"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von Spanien.</hi></fw><lb/> nien ein groß Stuͤck von Jtalien/ nemlich<lb/> das Koͤnigreich Napoli/ deſſen Haupt-<note place="right">Napoli.</note><lb/> ſtadt doch kaum mit drey Caſteelen kan<lb/> in Gehorſam gehalten werden. Jtem/ die<lb/> Oberherrſchafft von Siena/ und ver-<lb/> ſchiedene Veſtungen am Toſcaniſchen<lb/> Strande/ <hi rendition="#aq">Orbitello, Porto Hercule, Te-<lb/> lamone, Monte Argentario, Portolongo-<lb/> ne,</hi> das Caſteel zu <hi rendition="#aq">Piombino.</hi> Jtem/ das<note place="right">Meyland.</note><lb/> edle Hertzogthum Meyland/ ſo das Pa-<lb/> radis von Jtalien/ wie Jtalien das Pa-<lb/> radis von Europa genennet wird; nebenſt<lb/> dem Seehafen Final auf der Cuͤſt von<lb/> Genua. Und ſind in der Stadt Meyland<lb/> die <hi rendition="#aq">Manufactur</hi>en in gutem flor; inmaſſen<lb/> auch dieſes Hertzogthum fuͤr Spaniẽ ſon-<lb/> derlich deßwegen koſtbar iſt/ weil vermit-<lb/> telſt deſſen die Pꝛovintzien deß Hauſes Oe-<note place="right">Niderland</note><lb/> ſterreich mit Spaniẽ die beſte <hi rendition="#aq">Correſpon-<lb/> dence</hi> koͤnnen haben. So lange als Bur-<lb/> gund uñ das gantze Niderland beyſam̃en<lb/> war/ konte es einem zimlichen Koͤnigreich<lb/> gleich gehen. Aber nunmehro iſt Bur-<lb/> gund verlohren; von Niederland haben<lb/> ſich die ſieben vereinigte Provintzien ab-<lb/> geriſſen/ und vom Reſt hat Franckreich<lb/> anſehnliche Stuͤcken an ſich gezogen. Und<lb/> wiewol in den uͤbrigen Spaniſchen Nie-<lb/> derlanden noch ſchoͤne und groſſe Staͤdte<lb/> uͤbrig ſind: ſo geben ſie doch dem Anſehen<lb/> nach fuͤr Spanien keinen andern Nutz/<lb/> <fw place="bottom" type="sig">J v</fw><fw place="bottom" type="catch">als</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [137/0167]
von Spanien.
nien ein groß Stuͤck von Jtalien/ nemlich
das Koͤnigreich Napoli/ deſſen Haupt-
ſtadt doch kaum mit drey Caſteelen kan
in Gehorſam gehalten werden. Jtem/ die
Oberherrſchafft von Siena/ und ver-
ſchiedene Veſtungen am Toſcaniſchen
Strande/ Orbitello, Porto Hercule, Te-
lamone, Monte Argentario, Portolongo-
ne, das Caſteel zu Piombino. Jtem/ das
edle Hertzogthum Meyland/ ſo das Pa-
radis von Jtalien/ wie Jtalien das Pa-
radis von Europa genennet wird; nebenſt
dem Seehafen Final auf der Cuͤſt von
Genua. Und ſind in der Stadt Meyland
die Manufacturen in gutem flor; inmaſſen
auch dieſes Hertzogthum fuͤr Spaniẽ ſon-
derlich deßwegen koſtbar iſt/ weil vermit-
telſt deſſen die Pꝛovintzien deß Hauſes Oe-
ſterreich mit Spaniẽ die beſte Correſpon-
dence koͤnnen haben. So lange als Bur-
gund uñ das gantze Niderland beyſam̃en
war/ konte es einem zimlichen Koͤnigreich
gleich gehen. Aber nunmehro iſt Bur-
gund verlohren; von Niederland haben
ſich die ſieben vereinigte Provintzien ab-
geriſſen/ und vom Reſt hat Franckreich
anſehnliche Stuͤcken an ſich gezogen. Und
wiewol in den uͤbrigen Spaniſchen Nie-
derlanden noch ſchoͤne und groſſe Staͤdte
uͤbrig ſind: ſo geben ſie doch dem Anſehen
nach fuͤr Spanien keinen andern Nutz/
als
Napoli.
Meyland.
Niderland
J v
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |