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Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.

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des Teutschen Reichs.
nehmen; Wiewol auch vielleicht eine an-
dere Ursach gewesen/ damit nemlich seinem
Sohn Philippo, der nach dem Reich stun-
de/ nicht könte vorgeworffen werden/ er
habe in Teutschland keine Länderey/ weil[e][unleserliches Material - Zeichen fehlt]
Ferdinandus das Oesterreichische Erb-
theil in Teutschland schon erlanget.
Oder/ daß daher die Teutschen sich ver-
pflichtet hielten Hülffe zu schicken/ wo Nie-
derland von dem Könige in Franckreich
angegriffen würde. Jetzo sind nur zwo
Persohnen Männliches Geschlechts von
diesem Hause verhanden/ nemlich der jetzi-
ge Käyser Leopoldus und Carolus Kö-
nig in Spanien/ daß dieser letzte noch was
lange leben solte/ wird nur von wenigen ge-
hoffet; Dem andern aber habe ich viel
Teutschen wünschen gehöret/ daß er viel
Söhne zeugen möchte/ weil sie sonst be-
sorgten/ es möchte der letzte eines so herr-
lichen Geschlechts/ ihm ein gar zu kostbar
Begräbniß erfordern.

Die
D iij

des Teutſchen Reichs.
nehmen; Wiewol auch vielleicht eine an-
dere Urſach geweſen/ damit nemlich ſeinem
Sohn Philippo, der nach dem Reich ſtun-
de/ nicht koͤnte vorgeworffen werden/ er
habe in Teutſchland keine Laͤnderey/ weil[e][unleserliches Material – Zeichen fehlt]
Ferdinandus das Oeſterreichiſche Erb-
theil in Teutſchland ſchon erlanget.
Oder/ daß daher die Teutſchen ſich ver-
pflichtet hielten Huͤlffe zu ſchicken/ wo Nie-
derland von dem Koͤnige in Franckreich
angegriffen wuͤrde. Jetzo ſind nur zwo
Perſohnen Maͤnnliches Geſchlechts von
dieſem Hauſe verhanden/ nemlich der jetzi-
ge Kaͤyſer Leopoldus und Carolus Koͤ-
nig in Spanien/ daß dieſer letzte noch was
lange leben ſolte/ wird nur von wenigen ge-
hoffet; Dem andern aber habe ich viel
Teutſchen wuͤnſchen gehoͤret/ daß er viel
Soͤhne zeugen moͤchte/ weil ſie ſonſt be-
ſorgten/ es moͤchte der letzte eines ſo herr-
lichen Geſchlechts/ ihm ein gar zu koſtbar
Begraͤbniß erfordern.

Die
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[53/0075] des Teutſchen Reichs. nehmen; Wiewol auch vielleicht eine an- dere Urſach geweſen/ damit nemlich ſeinem Sohn Philippo, der nach dem Reich ſtun- de/ nicht koͤnte vorgeworffen werden/ er habe in Teutſchland keine Laͤnderey/ weile_ Ferdinandus das Oeſterreichiſche Erb- theil in Teutſchland ſchon erlanget. Oder/ daß daher die Teutſchen ſich ver- pflichtet hielten Huͤlffe zu ſchicken/ wo Nie- derland von dem Koͤnige in Franckreich angegriffen wuͤrde. Jetzo ſind nur zwo Perſohnen Maͤnnliches Geſchlechts von dieſem Hauſe verhanden/ nemlich der jetzi- ge Kaͤyſer Leopoldus und Carolus Koͤ- nig in Spanien/ daß dieſer letzte noch was lange leben ſolte/ wird nur von wenigen ge- hoffet; Dem andern aber habe ich viel Teutſchen wuͤnſchen gehoͤret/ daß er viel Soͤhne zeugen moͤchte/ weil ſie ſonſt be- ſorgten/ es moͤchte der letzte eines ſo herr- lichen Geſchlechts/ ihm ein gar zu koſtbar Begraͤbniß erfordern. Die D iij

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/75>, abgerufen am 24.11.2024.