Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.des Teutschen Reichs. Glück sehr groß gemacht. Rudolphuswar ein Graffe zu Habsburg/ welcher in der Schweitz und deren Gegend/ nur mittelinässige Güter/ seinem Stande nach hatte/ gab aber dabey einen guten Soldaten. Es war damahls zwischen des Käysers Todt und dessen Nachfolger der Zustand Teutschlandes in fast 20. Jahren sehr verworren gewesen/ versam- leten sich demnach die vornehmsten Für- sten/ und wolten durch wehlung eines Käysers diesem übel abhelffen. Werne- rus Churfürst zu Mayntz/ welchem Ru- dolphus vor diesem auff der Reise uach Rom von Straßburg biß an die Alpen das Geleite gegeben hatte/ schlug diesen Rudolphum vor/ und rühmete hoch seine Weisheit und Großmüt higkeit/ welcher auch bald die (Chnrfürsten) von Cöln und Trier auff seine seite brachte: wor- auff mit solcher affection zu dem Rudol- pho der Manytzische sein absehen gehabt/ wird der jenige unschwer erachten/ wel- cher
des Teutſchen Reichs. Gluͤck ſehr groß gemacht. Rudolphuswar ein Graffe zu Habsburg/ welcher in der Schweitz und deren Gegend/ nur mittelinaͤſſige Guͤter/ ſeinem Stande nach hatte/ gab aber dabey einen guten Soldaten. Es war damahls zwiſchen des Kaͤyſers Todt und deſſen Nachfolger der Zuſtand Teutſchlandes in faſt 20. Jahꝛen ſehr verworren geweſen/ verſam- leten ſich demnach die vornehmſten Fuͤr- ſten/ und wolten durch wehlung eines Kaͤyſers dieſem uͤbel abhelffen. Werne- rus Churfuͤrſt zu Mayntz/ welchem Ru- dolphus vor dieſem auff der Reiſe uach Rom von Straßburg biß an die Alpen das Geleite gegeben hatte/ ſchlug dieſen Rudolphum vor/ und ruͤhmete hoch ſeine Weisheit und Großmuͤt higkeit/ welcher auch bald die (Chnrfuͤrſten) von Coͤln und Trier auff ſeine ſeite brachte: wor- auff mit ſolcher affection zu dem Rudol- pho der Manytziſche ſein abſehen gehabt/ wird der jenige unſchwer erachten/ wel- cher
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des Teutſchen Reichs.
Gluͤck ſehr groß gemacht. Rudolphus
war ein Graffe zu Habsburg/ welcher
in der Schweitz und deren Gegend/ nur
mittelinaͤſſige Guͤter/ ſeinem Stande
nach hatte/ gab aber dabey einen guten
Soldaten. Es war damahls zwiſchen
des Kaͤyſers Todt und deſſen Nachfolger
der Zuſtand Teutſchlandes in faſt 20.
Jahꝛen ſehr verworren geweſen/ verſam-
leten ſich demnach die vornehmſten Fuͤr-
ſten/ und wolten durch wehlung eines
Kaͤyſers dieſem uͤbel abhelffen. Werne-
rus Churfuͤrſt zu Mayntz/ welchem Ru-
dolphus vor dieſem auff der Reiſe uach
Rom von Straßburg biß an die Alpen
das Geleite gegeben hatte/ ſchlug dieſen
Rudolphum vor/ und ruͤhmete hoch ſeine
Weisheit und Großmuͤt higkeit/ welcher
auch bald die (Chnrfuͤrſten) von Coͤln
und Trier auff ſeine ſeite brachte: wor-
auff mit ſolcher affection zu dem Rudol-
pho der Manytziſche ſein abſehen gehabt/
wird der jenige unſchwer erachten/ wel-
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