Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Zustand
solches abwenden. art. 21, 22. 23. cap.
Leopold.
Es ist ihm auch nicht vergön-
net newe Zölle in den Ländern der Stände
auffzulegen. So etliche andere dem Käy-
ser ausdem Reich gegeben werden/ die sind
nicht von grosser Wichtigkeit/ oder kommen
auff die Cantzeley bediente/ welche vornem-
lich aus der ernewerung der Lehen grossen
Gewinn haben. Vid. art. 17. cap. Leo-
pold.
Daß von dem Käyser Tribut an-
gesagt werde/ ist den Teutschen unerhöret;
Und pflegen die Stände nichts gewisses
zur Nothdurfft des Regiments zu geben/
ohne was zur erhaltung der Kammer zu
Speyer verorduet wird/ wiewol auch die-
ses wenige mit zimlichem Verdruß von
vielen gezahlet wird. Vor zeiten wenn der
Käyser gen Rom die Kron zu holen reyse-
te/ musten auch die Stände 4000. Reuter
und 20000. Fußknechte bewehren und
unterhalten; Weil aber solche Römischn
Züge schon vorlängst auffgehöret/ dienen
die deßwegen gemachte Außschreibun-

gen

Vom Zuſtand
ſolches abwenden. art. 21, 22. 23. cap.
Leopold.
Es iſt ihm auch nicht vergoͤn-
net newe Zoͤlle in den Laͤndern der Staͤnde
auffzulegen. So etliche andere dem Kaͤy-
ſer ausdem Reich gegeben werden/ die ſind
nicht von groſſer Wichtigkeit/ oder kom̃en
auff die Cantzeley bediente/ welche vornem-
lich aus der ernewerung der Lehen groſſen
Gewinn haben. Vid. art. 17. cap. Leo-
pold.
Daß von dem Kaͤyſer Tribut an-
geſagt werde/ iſt den Teutſchen unerhoͤret;
Und pflegen die Staͤnde nichts gewiſſes
zur Nothdurfft des Regiments zu geben/
ohne was zur erhaltung der Kammer zu
Speyer verorduet wird/ wiewol auch die-
ſes wenige mit zimlichem Verdruß von
vielen gezahlet wird. Vor zeiten wenn der
Kaͤyſer gen Rom die Kron zu holen reyſe-
te/ muſten auch die Staͤnde 4000. Reuter
und 20000. Fußknechte bewehren und
unterhalten; Weil aber ſolche Roͤmiſchn
Zuͤge ſchon vorlaͤngſt auffgehoͤret/ dienen
die deßwegen gemachte Außſchreibun-

gen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0170" n="148"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Zu&#x017F;tand</hi></fw><lb/>
&#x017F;olches abwenden. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">art. 21, 22. 23. cap.<lb/>
Leopold.</hi></hi> Es i&#x017F;t ihm auch nicht vergo&#x0364;n-<lb/>
net newe Zo&#x0364;lle in den La&#x0364;ndern der Sta&#x0364;nde<lb/>
auffzulegen. So etliche andere dem Ka&#x0364;y-<lb/>
&#x017F;er ausdem Reich gegeben werden/ die &#x017F;ind<lb/>
nicht von gro&#x017F;&#x017F;er Wichtigkeit/ oder kom&#x0303;en<lb/>
auff die Cantzeley bediente/ welche vornem-<lb/>
lich aus der ernewerung der Lehen gro&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Gewinn haben. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Vid. art. 17. cap. Leo-<lb/>
pold.</hi></hi> Daß von dem Ka&#x0364;y&#x017F;er <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Tribut</hi></hi> an-<lb/>
ge&#x017F;agt werde/ i&#x017F;t den Teut&#x017F;chen unerho&#x0364;ret;<lb/>
Und pflegen die Sta&#x0364;nde nichts gewi&#x017F;&#x017F;es<lb/>
zur Nothdurfft des Regiments zu geben/<lb/>
ohne was zur erhaltung der Kammer zu<lb/>
Speyer verorduet wird/ wiewol auch die-<lb/>
&#x017F;es wenige mit zimlichem Verdruß von<lb/>
vielen gezahlet wird. Vor zeiten wenn der<lb/>
Ka&#x0364;y&#x017F;er gen Rom die Kron zu holen rey&#x017F;e-<lb/>
te/ mu&#x017F;ten auch die Sta&#x0364;nde 4000. Reuter<lb/>
und 20000. Fußknechte bewehren und<lb/>
unterhalten; Weil aber &#x017F;olche Ro&#x0364;mi&#x017F;chn<lb/>
Zu&#x0364;ge &#x017F;chon vorla&#x0364;ng&#x017F;t auffgeho&#x0364;ret/ dienen<lb/>
die deßwegen gemachte Auß&#x017F;chreibun-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gen</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[148/0170] Vom Zuſtand ſolches abwenden. art. 21, 22. 23. cap. Leopold. Es iſt ihm auch nicht vergoͤn- net newe Zoͤlle in den Laͤndern der Staͤnde auffzulegen. So etliche andere dem Kaͤy- ſer ausdem Reich gegeben werden/ die ſind nicht von groſſer Wichtigkeit/ oder kom̃en auff die Cantzeley bediente/ welche vornem- lich aus der ernewerung der Lehen groſſen Gewinn haben. Vid. art. 17. cap. Leo- pold. Daß von dem Kaͤyſer Tribut an- geſagt werde/ iſt den Teutſchen unerhoͤret; Und pflegen die Staͤnde nichts gewiſſes zur Nothdurfft des Regiments zu geben/ ohne was zur erhaltung der Kammer zu Speyer verorduet wird/ wiewol auch die- ſes wenige mit zimlichem Verdruß von vielen gezahlet wird. Vor zeiten wenn der Kaͤyſer gen Rom die Kron zu holen reyſe- te/ muſten auch die Staͤnde 4000. Reuter und 20000. Fußknechte bewehren und unterhalten; Weil aber ſolche Roͤmiſchn Zuͤge ſchon vorlaͤngſt auffgehoͤret/ dienen die deßwegen gemachte Außſchreibun- gen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/170
Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/170>, abgerufen am 25.11.2024.