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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787.

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6) Recurse u. Cerem. 1745-1748.

Ueber diese Geschichte kamen nach einanderXIV.
zehn Staatsschriften ins Publicum (s). Die
erste aus der Feder des Herrn von Heringen, als
eines der weltlichfürstlichen Gesandten, endigte
sich mit den Worten: "So leicht es ist, auf dem
Reichstage etwas ins Trübe zu bringen, so schwer
ist es, solches wieder ins Helle zu setzen. Und
wird also zweifelsohne auch diese Sache ohne fer-
nere beschwerliche Weiterung nicht abgehen; noch
deren Ende so leicht seyn, als der Anfang gewe-
sen." -- In der zweyten Schrift, worin der
Herr von Schwarzenau Anmerkungen über die er-
ste machte, wurde gleich anfangs geäußert: "Es
habe am Reichstage schon seit geraumer Zeit her
nie an Männern gefehlt, welche unter dem Deck-
mantel der verhaßten und bey den Höfen sowohl
als auswärts lächerlich gewordenen Recurse und
Ceremonielhändel weitschichtige und auf Unordnung
und Mißverständniß gerichtete Absichten zu ver-
bergen, im Trüben zu fischen, oft aus einer Mücke
Elephanten zu machen, unter dem Scheine einer,
wiewohl schwachen Seulen schwerlich anzuvertrau-
enden, Unterstützung und Aufrechthaltung der alt-
fürstlichen Vorzüge solche in chimärische Rangstrei-
tigkeiten zu verwickeln, und dann den Kopf aus
der Schlinge zu ziehen, andern aber das Odium
zuzuweisen, und sich nur gewisser Orten necessär
zu machen suchten. etc." -- "Es sey ohnschwer zu

ermes-
(s) Sie finden sich in Fabers Staatscanzley
Th. 97. S. 94-133., Th. 98. S. 187-211.,
Th. 99. S. 107-124. Einige Hauptstellen, wor-
aus sich ungefähr der Geist dieser Schriften ab-
nehmen läßt, finde ich doch der Mühe werth hier
bemerklich zu machen.
6) Recurſe u. Cerem. 1745-1748.

Ueber dieſe Geſchichte kamen nach einanderXIV.
zehn Staatsſchriften ins Publicum (s). Die
erſte aus der Feder des Herrn von Heringen, als
eines der weltlichfuͤrſtlichen Geſandten, endigte
ſich mit den Worten: “So leicht es iſt, auf dem
Reichstage etwas ins Truͤbe zu bringen, ſo ſchwer
iſt es, ſolches wieder ins Helle zu ſetzen. Und
wird alſo zweifelsohne auch dieſe Sache ohne fer-
nere beſchwerliche Weiterung nicht abgehen; noch
deren Ende ſo leicht ſeyn, als der Anfang gewe-
ſen.” — In der zweyten Schrift, worin der
Herr von Schwarzenau Anmerkungen uͤber die er-
ſte machte, wurde gleich anfangs geaͤußert: “Es
habe am Reichstage ſchon ſeit geraumer Zeit her
nie an Maͤnnern gefehlt, welche unter dem Deck-
mantel der verhaßten und bey den Hoͤfen ſowohl
als auswaͤrts laͤcherlich gewordenen Recurſe und
Ceremonielhaͤndel weitſchichtige und auf Unordnung
und Mißverſtaͤndniß gerichtete Abſichten zu ver-
bergen, im Truͤben zu fiſchen, oft aus einer Muͤcke
Elephanten zu machen, unter dem Scheine einer,
wiewohl ſchwachen Seulen ſchwerlich anzuvertrau-
enden, Unterſtuͤtzung und Aufrechthaltung der alt-
fuͤrſtlichen Vorzuͤge ſolche in chimaͤriſche Rangſtrei-
tigkeiten zu verwickeln, und dann den Kopf aus
der Schlinge zu ziehen, andern aber das Odium
zuzuweiſen, und ſich nur gewiſſer Orten neceſſaͤr
zu machen ſuchten. ꝛc.” — “Es ſey ohnſchwer zu

ermeſ-
(s) Sie finden ſich in Fabers Staatscanzley
Th. 97. S. 94-133., Th. 98. S. 187-211.,
Th. 99. S. 107-124. Einige Hauptſtellen, wor-
aus ſich ungefaͤhr der Geiſt dieſer Schriften ab-
nehmen laͤßt, finde ich doch der Muͤhe werth hier
bemerklich zu machen.
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[61/0095] 6) Recurſe u. Cerem. 1745-1748. Ueber dieſe Geſchichte kamen nach einander zehn Staatsſchriften ins Publicum (s). Die erſte aus der Feder des Herrn von Heringen, als eines der weltlichfuͤrſtlichen Geſandten, endigte ſich mit den Worten: “So leicht es iſt, auf dem Reichstage etwas ins Truͤbe zu bringen, ſo ſchwer iſt es, ſolches wieder ins Helle zu ſetzen. Und wird alſo zweifelsohne auch dieſe Sache ohne fer- nere beſchwerliche Weiterung nicht abgehen; noch deren Ende ſo leicht ſeyn, als der Anfang gewe- ſen.” — In der zweyten Schrift, worin der Herr von Schwarzenau Anmerkungen uͤber die er- ſte machte, wurde gleich anfangs geaͤußert: “Es habe am Reichstage ſchon ſeit geraumer Zeit her nie an Maͤnnern gefehlt, welche unter dem Deck- mantel der verhaßten und bey den Hoͤfen ſowohl als auswaͤrts laͤcherlich gewordenen Recurſe und Ceremonielhaͤndel weitſchichtige und auf Unordnung und Mißverſtaͤndniß gerichtete Abſichten zu ver- bergen, im Truͤben zu fiſchen, oft aus einer Muͤcke Elephanten zu machen, unter dem Scheine einer, wiewohl ſchwachen Seulen ſchwerlich anzuvertrau- enden, Unterſtuͤtzung und Aufrechthaltung der alt- fuͤrſtlichen Vorzuͤge ſolche in chimaͤriſche Rangſtrei- tigkeiten zu verwickeln, und dann den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, andern aber das Odium zuzuweiſen, und ſich nur gewiſſer Orten neceſſaͤr zu machen ſuchten. ꝛc.” — “Es ſey ohnſchwer zu ermeſ- XIV. (s) Sie finden ſich in Fabers Staatscanzley Th. 97. S. 94-133., Th. 98. S. 187-211., Th. 99. S. 107-124. Einige Hauptſtellen, wor- aus ſich ungefaͤhr der Geiſt dieſer Schriften ab- nehmen laͤßt, finde ich doch der Muͤhe werth hier bemerklich zu machen.

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Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung03_1787/95>, abgerufen am 22.11.2024.