Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787.5) Reichsverhandlungen 1758-1763. am 10. Febr. 1763. zum Definitiv-Friedenstra-ctate zu Paris. Während dieser Zeit ward auch zwischen Preussen und Oesterreich am 24. Nov. 1762. ein Waffenstillstand bis auf den künftigen März geschlossen. Vor dessen Ablauf kam es so- wohl zwischen Preussen und Oesterreich als zwischen Preussen und Sachsen zum Frieden zu Huberts- burg (1763. Febr. 15.), vermöge dessen in der Hauptsache wieder alles beym Dresdner Frieden blieb. Wegen der Reichsarmee hatte der König in Preussen sich erkläret, daß er einem jeden Reichs- stande, der sein Contingent von derselben zurück- rufen würde, die Neutralität zugestehen wollte. Dieses Erbieten wurde von einem Reichsstande nach dem andern angenommen und befolget, wor- über endlich am 11. Febr. 1763. selbst ein Reichs- gutachten erfolgte. So gieng diesmal das Reichs- kriegsheer ohne einen förmlichen Reichsfriedens- schluß aus einander. Nur im Hubertsburger Frie- den wurden alle und jede Reichsstände, die auf der einen oder andern Seite als Bundesgenossen gestanden hatten, mit eingeschlossen. Drey- P. Entw. d. Staatsverf. Th. III. H
5) Reichsverhandlungen 1758-1763. am 10. Febr. 1763. zum Definitiv-Friedenstra-ctate zu Paris. Waͤhrend dieſer Zeit ward auch zwiſchen Preuſſen und Oeſterreich am 24. Nov. 1762. ein Waffenſtillſtand bis auf den kuͤnftigen Maͤrz geſchloſſen. Vor deſſen Ablauf kam es ſo- wohl zwiſchen Preuſſen und Oeſterreich als zwiſchen Preuſſen und Sachſen zum Frieden zu Huberts- burg (1763. Febr. 15.), vermoͤge deſſen in der Hauptſache wieder alles beym Dresdner Frieden blieb. Wegen der Reichsarmee hatte der Koͤnig in Preuſſen ſich erklaͤret, daß er einem jeden Reichs- ſtande, der ſein Contingent von derſelben zuruͤck- rufen wuͤrde, die Neutralitaͤt zugeſtehen wollte. Dieſes Erbieten wurde von einem Reichsſtande nach dem andern angenommen und befolget, wor- uͤber endlich am 11. Febr. 1763. ſelbſt ein Reichs- gutachten erfolgte. So gieng diesmal das Reichs- kriegsheer ohne einen foͤrmlichen Reichsfriedens- ſchluß aus einander. Nur im Hubertsburger Frie- den wurden alle und jede Reichsſtaͤnde, die auf der einen oder andern Seite als Bundesgenoſſen geſtanden hatten, mit eingeſchloſſen. Drey- P. Entw. d. Staatsverf. Th. III. H
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0147" n="113"/><fw place="top" type="header">5) Reichsverhandlungen 1758-1763.</fw><lb/> am 10. Febr. 1763. zum Definitiv-Friedenstra-<lb/> ctate zu Paris. Waͤhrend dieſer Zeit ward auch<lb/> zwiſchen Preuſſen und Oeſterreich am 24. Nov.<lb/> 1762. ein Waffenſtillſtand bis auf den kuͤnftigen<lb/> Maͤrz geſchloſſen. Vor deſſen Ablauf kam es ſo-<lb/> wohl zwiſchen Preuſſen und Oeſterreich als zwiſchen<lb/> Preuſſen und Sachſen zum Frieden <hi rendition="#fr">zu Huberts-<lb/> burg</hi> (1763. Febr. 15.), vermoͤge deſſen in der<lb/> Hauptſache wieder alles beym Dresdner Frieden<lb/> blieb. Wegen der Reichsarmee hatte der Koͤnig<lb/> in Preuſſen ſich erklaͤret, daß er einem jeden Reichs-<lb/> ſtande, der ſein Contingent von derſelben zuruͤck-<lb/> rufen wuͤrde, die Neutralitaͤt zugeſtehen wollte.<lb/> Dieſes Erbieten wurde von einem Reichsſtande<lb/> nach dem andern angenommen und befolget, wor-<lb/> uͤber endlich am 11. Febr. 1763. ſelbſt ein Reichs-<lb/> gutachten erfolgte. So gieng diesmal das Reichs-<lb/> kriegsheer ohne einen foͤrmlichen Reichsfriedens-<lb/> ſchluß aus einander. Nur im Hubertsburger Frie-<lb/> den wurden alle und jede Reichsſtaͤnde, die auf<lb/> der einen oder andern Seite als Bundesgenoſſen<lb/> geſtanden hatten, mit eingeſchloſſen.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">P. Entw. d. Staatsverf. Th.</hi><hi rendition="#aq">III.</hi> H</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Drey-</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [113/0147]
5) Reichsverhandlungen 1758-1763.
am 10. Febr. 1763. zum Definitiv-Friedenstra-
ctate zu Paris. Waͤhrend dieſer Zeit ward auch
zwiſchen Preuſſen und Oeſterreich am 24. Nov.
1762. ein Waffenſtillſtand bis auf den kuͤnftigen
Maͤrz geſchloſſen. Vor deſſen Ablauf kam es ſo-
wohl zwiſchen Preuſſen und Oeſterreich als zwiſchen
Preuſſen und Sachſen zum Frieden zu Huberts-
burg (1763. Febr. 15.), vermoͤge deſſen in der
Hauptſache wieder alles beym Dresdner Frieden
blieb. Wegen der Reichsarmee hatte der Koͤnig
in Preuſſen ſich erklaͤret, daß er einem jeden Reichs-
ſtande, der ſein Contingent von derſelben zuruͤck-
rufen wuͤrde, die Neutralitaͤt zugeſtehen wollte.
Dieſes Erbieten wurde von einem Reichsſtande
nach dem andern angenommen und befolget, wor-
uͤber endlich am 11. Febr. 1763. ſelbſt ein Reichs-
gutachten erfolgte. So gieng diesmal das Reichs-
kriegsheer ohne einen foͤrmlichen Reichsfriedens-
ſchluß aus einander. Nur im Hubertsburger Frie-
den wurden alle und jede Reichsſtaͤnde, die auf
der einen oder andern Seite als Bundesgenoſſen
geſtanden hatten, mit eingeſchloſſen.
Drey-
P. Entw. d. Staatsverf. Th. III. H
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung03_1787 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung03_1787/147 |
Zitationshilfe: | Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung03_1787/147>, abgerufen am 22.07.2024. |