Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786.13) Joseph der I. 1705-1711. ste erworben hatte, schon am 14. Nov. 1705. inden Reichsfürstenstand erhoben; und von den Län- dern, deren das Haus Baiern vermöge der Acht verlustig erklärt werden sollte, ward ihm zugleich zur thätlichen Belohnung seiner Dienste die Herr- schaft Mindelheim als ein Reichsfürstenthum zugedacht, unter welchem Namen er auch schon am 22. Nov. 1705. mit einer eignen Stimme im Reichsfürstenrathe eingeführt wurde, (wiewohl das alles hernach mit dem Badischen Frieden wieder ein Ende genommen.) Bey dieser Gelegenheit meldeten sich wiederXI. auch A a 3
13) Joſeph der I. 1705-1711. ſte erworben hatte, ſchon am 14. Nov. 1705. inden Reichsfuͤrſtenſtand erhoben; und von den Laͤn- dern, deren das Haus Baiern vermoͤge der Acht verluſtig erklaͤrt werden ſollte, ward ihm zugleich zur thaͤtlichen Belohnung ſeiner Dienſte die Herr- ſchaft Mindelheim als ein Reichsfuͤrſtenthum zugedacht, unter welchem Namen er auch ſchon am 22. Nov. 1705. mit einer eignen Stimme im Reichsfuͤrſtenrathe eingefuͤhrt wurde, (wiewohl das alles hernach mit dem Badiſchen Frieden wieder ein Ende genommen.) Bey dieſer Gelegenheit meldeten ſich wiederXI. auch A a 3
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13) Joſeph der I. 1705-1711.
ſte erworben hatte, ſchon am 14. Nov. 1705. in
den Reichsfuͤrſtenſtand erhoben; und von den Laͤn-
dern, deren das Haus Baiern vermoͤge der Acht
verluſtig erklaͤrt werden ſollte, ward ihm zugleich
zur thaͤtlichen Belohnung ſeiner Dienſte die Herr-
ſchaft Mindelheim als ein Reichsfuͤrſtenthum
zugedacht, unter welchem Namen er auch ſchon
am 22. Nov. 1705. mit einer eignen Stimme im
Reichsfuͤrſtenrathe eingefuͤhrt wurde, (wiewohl das
alles hernach mit dem Badiſchen Frieden wieder
ein Ende genommen.)
Bey dieſer Gelegenheit meldeten ſich wieder
verſchiedene andere neue Fuͤrſten um ebenmaͤßige
Stimmen im Fuͤrſtenrathe zu bekommen, als na-
mentlich die Fuͤrſten von Oettingen, Schwarz-
burg, Lichtenſtein, Naſſau-Saarbruͤcken und Lam-
berg, die auch insgeſammt des Kaiſers Empfeh-
lung dazu erlangten. Allein nun drangen auf ſol-
chen Fall auch verſchiedene alte Fuͤrſten auf Ver-
mehrung ihrer fuͤrſtlichen Stimmen, als nament-
lich das Churhaus Sachſen wegen der Landgraf-
ſchaft Thuͤringen, der Marggrafſchaft Meiſſen und
der Burggrafſchaften Magdeburg und Meiſſen, der
Biſchof zu Muͤnſter wegen der Burggrafſchaft
Stromberg, der Herzog von Wuͤrtenberg wegen
des Herzogthums Teck, die Herzoge von Sachſen-
Zeiz und Merſeburg wegen der Stifter Naumburg
und Merſeburg, der Herzog von Sachſen-Weiſſen-
fels wegen des Fuͤrſtenthums Querfurt, der Pfalz-
graf von Sulzbach, der Herzog von Braunſchweig
wegen Blankenburg, und der Koͤnig in Preuſſen
wegen Moͤrs. Daruͤber blieben nicht nur jene
neufuͤrſtliche Stimmen zuruͤck, ſondern es ward
auch
XI.
A a 3
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